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Death Stranding (Action-Adventure) – Paket Gear Solid

Über kein Spiel der letzten Jahre wurde im Vorfeld so viel spekuliert wie über Death Stranding. Hideo Kojima deutete in Trailern und Präsentationen eine ebenso bizarre wie dämonische Zukunft mit mysteriöser Spielmechanik an, die man in keine bekannte Schublade stecken konnte. Die Erwartungshaltung erreichte parallel zur Skepsis ihren Höhepunkt, als der Schöpfer von Metal Gear Solid sogar ein neues Genre ankündigte. Was soll das sein: „Strandlikes“? Aber noch viel wichtiger: Was für ein Spiel steckt in diesem Abenteuer für PlayStation 4?

© Kojima Productions / Sony (PS4), 505 Games (PC)

Fazit

Death Stranding ist ein Meisterwerk. Hideo Kojima inszeniert ein denkwürdiges Abenteuer, über das man noch in vielen Jahren sprechen wird. Es ist visionär, dämonisch, kafkaesk, gesellschaftskritisch und bis in die kleinste Faser verspielt. Hier trifft die japanische Kultur mit ihrer Symbiose aus Hightech und Übersinnlichem auf die große Leinwand Hollywoods. Nach dem ebenso bizarren wie faszinierenden Einstieg entfaltet sich ein episches Erlebnis auf höchstem audiovisuellen und schauspielerischen Niveau. Man erlebt kein avantgardistisches Experiment, sondern den handfesten Kampf um das Überleben einer von Isolation und Tod bedrohten Gesellschaft. Das ist stellenweise surreales Brainfucking, aber auf sehr solidem Fundament, bei dem vieles an Metal Gear Solid: The Phantom Pain erinnert. In der Rolle eines Boten klettert, schleicht, fährt, kämpft, flieht, stürzt, baut, taktiert und sammelt man – mit einem Baby vor der Brust, das die Dämonen so sichtbar macht wie Tolkiens Ringgeister. Während die Story auf mehreren Ebenen erzählt und überrascht, marschiert die Spielmechanik wie ein neuer Frankenstein: man erlebt eine kreative Mischung aus Survival, Horror, Stealth und Action, die selbst nach dutzenden Stunden noch von neuen Ideen bereichert wird. Gerade wurde man von schwarzen Händen in den Abgrund gerissen, dann läuft ein Roboter singend mit seiner Fracht los! Man wandert durch ein dystopisches Amerika mit prächtigen Landschaften, einer unfassbaren Hingabe zu Details und bösen Überraschungen. Die spürbar über Codec, Struktur & Co an Metal Gear anknüpfende Tradition ist eine schöne Konstante, aber Snake grüßt nur aus der Ferne: Death Stranding ist anders, reifer designt und wesentlich eindringlicher. Ist das ein neues Genre? Strandlikes etwa? Nein, das sehe ich nicht. Aber viel wichtiger als eine Schublade ist: Es ist ein eindrucksvolles Spiel, das auf unheimliche Art mit seinen digitalen Botschaften auf die Couch kriecht. Man genießt, man reflektiert, man erschreckt. Hideo Kojima ist bereits ein legendärer Spieldesigner. Aber mit diesem außergewöhnlichen Abenteuer erreicht er seinen Zenit.

Wertung

PS4
PS4

Death Stranding ist ein Meisterwerk. Hideo Kojima inszeniert ein denkwürdiges Abenteuer, über das man noch in vielen Jahren sprechen wird.

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  1. Chibiterasu hat geschrieben: 05.04.2022 20:33 Und sie nutzen ja die Horizon Engine, glaube ich. Wie können da die Gesichter und Mimik so viel besser sein als in Zero Dawn...?
    Jo, Decima. Unabhängig von der Engine ist das aber glaube erstmal eine Frage von Zeit und Können. Ich hätte vermutet, dass man bei Horizon aufgrund der Menge an NPCs die Mimik oft automatisch erzeugt, ähnlich wie das Ubisoft glaube seit Origins macht.
    Ansonsten vermute ich mal, dass Kojima und die die ihm von Konami gefolgt sind, auch mehr Erfahrung haben, weil MGS immer sehr Story/Cutscene lastig war.
    Edit:
    Auch sollte man vielleicht noch bedenken, dass DeathStranding mehr als zweieinhalb Jahre später erschien und Guerilla Kojima im Umgang mit der Engine unterstützt haben. Da wird man auch einfach auf gemachten Erfahrungen aufgebaut haben.

  2. Ein Nekromant! :D
    Danke für deine Meinung, schon ein geiles und verwirrendes Spiel.
    Diese Atmosphäre im white out auf dem Berg war extrem geil und auch die Szenen wo plötzlich Musik spielt, Gänsehaut. Und die Optik der Actor Capturing war der Wahnsinn.

  3. Ich hab das Spiel jetzt auch durch und es hat mir durchaus überraschend gut gefallen.
    Ich bin kein Kojima Fan und auch in dem Spiel ist vereinzelt ziemlicher Quark drinnen, aber die Geschichte weiß schon zu unterhalten und zu fesseln. Die Inszenierung ist grandios, jede Route durch die Landschaft mit plötzlich einsetzender Musik ein Genuss.
    Die fetten Kämpfe gegen diese Monster-BTs sind sehr wuchtig inszeniert. Hat mich richtig begeistert, wie dynamisch die teilweise in der Landschaft entstehen.
    Die Schauspieler*innen machen großteils einen guten Job (im Uncanny Valley war ich auch am meisten bei Mama^^), die Dialoge fühlen sich natürlich an.
    Die Landschaft ist sehr schön. Teilweise waren mir zu viele Felsen und zerklüftete Gesteine drinnen. Ist natürlich ein Gameplay-Element (Stolpern...), aber da haken dann auch die Fahrzeuge oft seltsam fest. Und optisch sieht das nicht so natürlich aus. Etwas repetitiv wurde die gesamte Welt auf Dauer schon.
    Größte Überraschung ist sicher das Gameplay. Wie da immer neue Aspekte dazukommen und man eine Progression und zunehmende Stärke verspürt, hätte ich bei so einer Thematik wirklich nicht erwartet.
    Wie geil ist denn bitte das Zippen entlang dieser Seilstränge?
    Da nervt es dann doch sehr, wenn einem vieles davon aus Storygründen später wieder weggenommen wird (bzw. der Einsatz nicht möglich ist).
    Trotz dieser Vielfalt im Gameplay habe ich es auf Dauer immer weniger genossen, die Pakete auszuliefern (zu Beginn habe ich die Nebenmissionen noch gemacht, später nur das Nötigste). Es war mir dann doch zu eintönig.
    Gehalten hat mich dann wirklich die Geschichte.
    Die hat auf jeden Fall Schwächen. Warum man den "wichtigsten Mensch der Welt" zunächst mal zu Fuß losschickt, ist hier wie vieles andere wohl unter "Videospiellogik" zusammen zu fassen.
    Generell stört es mich auch, dass immer wieder über die Neuvernetzung der Welt gesprochen wird und es eigentlich nur um die USA geht. Von den Amis ist man diese egozentrische Sicht durchaus...

  4. Ich habs gestern beendet. Nur das Nötigste gemacht und auf sehr einfach gespielt. Die Story, die Welt, die Atmosphäre war Kojima typisch sehr gut. Die Schauspieler auch echt gut, obwohl ich ein paar Mal ziemlich im uncanny valley war, gerade bei Mama. Aber auch da sehr hochwertig für einen PS4 Port.
    Mit dem Gameplay konnte ich leider nicht viel anfangen und habs deswegen gerusht, vor allem Kapitel 3 und 7 haben mich genervt. Und natürlich Episode 10...uff.
    Aber am Ende fand ich es trotzdem ein klasse Kojima Spiel.
    Noch einige Fragen zum Ende:

    Spoiler
    Show
    1. Wer sind diese 5? "Personen" die an Sams Strand in der Luft schweben? Das Team?
    2. Ich dachte lange, dass BB Sam selbst ist, aber am Ende dachte ich dann, dass Sam zwar ein BB war aus dem man was anderes gemacht hat, aber Lou dann einfach nur ein anderes BB war und die Flashbacks beim verbinden mit Lou, waren die von Sam selbst. Passt das so?
    3. WTF is denn ne EE? Ein von Gott gesandtes Wesen? Gab es damals auch ne Dino EE? Apropos Dino, woher hatten sie die Farbfotos eines Dinos mit dieser Nabelschnur?
    Hab das alles mit Typisch Kojima abgetan. :D

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