Veröffentlicht inTests

Stellar Blade im Test: Vom hässlichen Mobile-Entlein zum Singleplayer-Schwan

Stellar Blade verspricht Action vom Feinsten. Reicht das, um über andere Probleme hinwegzutrösten? Das verrät der Test.

Ein Screenshot von Stellar Blade mit rot-blauem Banner.
© SHIFT UP Corporation / PlayStation Publishing LLC / Adobe Photoshop [M]

Kabinett des Grauens

Wo wir schon beim Thema Design sind: Abseits des menschlich aussehenden Trios haben die Künstler in Stellar Blade ganze Arbeit geleistet. Die Bewohner Xions, deren Körper halb aus Haut und halb aus Maschinenteilen zu bestehen scheinen, schmiegen sich hervorragend ins postapokalyptische Zukunftssetting und fangen die Prämisse eines Cyborgs perfekt ein.

Noch beeindruckender sind dagegen die Naytibas: Schon die kleinen Vertreter dieser rätselhaften Spezies haben etwas Außerweltliches an sich und wirken trotz der unzähligen existierenden Videospielmonster noch wie frisches Feindesfutter.

Ein Screenshot aus Stellar Blade.
Die Naytibas scheinen den wildesten Albträumen von bekannten Horror-Meistern entstiegen zu sein. Ein wahres Fest! Credit: SHIFT UP Corporation / PlayStation Publishing LLC / 4P Screenshot

Gerade bei den größeren Gegnern und den Bossen haben sich die Verantwortlichen aber selbst übertroffen: Klaffende Zahnschluchten im Gesicht, fleischige Kreissägen als Köpfe und Fusionen aus Leichenteilen und Puppenkörpern materialisieren sich zu Albträumen, die durch ihre bloße Präsenz für Gänsehaut sorgen.

Auch sonst kann sich Stellar Blade durchaus sehen lassen: Abgesehen von der ein oder anderen verwaschenen Felstextur ist das Spiel grafisch mehr als ansprechend und macht eine gute Figur auf der PlayStation 5. Mitsamt einer schicken Lichtstimmung, egal ob bei gebündelten Sonnenstrahlen in verwilderten Ruinen oder beim Durchkämmen der Wüste, sowie einem dynamischen HUD, das beim Herumlaufen verschwindet, wird das postapokalyptische Abenteuer herrlich immersiv.

Ein Screenshot aus Stellar Blade.
Nicht immer ist die Lichtstimmung so beeindruckend, aber manchmal lohnt es sich, stehenzubleiben und die Landschaft zu genießen. Credit: SHIFT UP Corporation / PlayStation Publishing LLC / 4P Screenshot

Von den drei Modi, bei denen ihr zwischen Grafik, Bildrate und Ausgeglichen wählen könnt, schafft der letzte den Spagat überraschend erfreulich und sorgt für ein flüssiges Erlebnis mit ansehnlicher Grafik.

Vom Orchester zum DJ-Pult

Auch musikalisch ist Stellar Blade übrigens ziemlich breit aufgestellt: Gefühlvolle Hymnen wechseln sich mit dynamischen Hintergrundmelodien ab, in stressigeren Situationen ertönt aber auch gerne schon mal härtere Elektronikmusik, die bisweilen in Richtung Dubstep schwappt.

Nicht jeder Song ist ein Hit, aber jeder Hit ist ein Treffer – und dafür ist auch Keiichi Okabe verantwortlich, der den meisten Soundtrack-Enthusiasten wohl von NieR: Automata bekannt sein dürfte. In Stellar Blade zaubert er mit Studio Monaca abermals sehr ergreifende Songs aus den Lautsprechern, die natürlich erneut Erinnerungen an Yoko Taros philosophisches Werk wecken.

Ein Screenshot aus Stellar Blade.
Dieser liebenswerte Kollege kann euch bei der Kaufentscheidung leider nicht helfen. Er freut sich aber genau wie wir über den fehlenden Vorabzugang, der in vielen Spielen Usus geworden zu sein scheint. Credit: SHIFT UP Corporation / PlayStation Publishing LLC / 4P Screenshot

Wenn das wie Musik in euren Ohren klingt, dann könnt ihr in der Gratis-Demo schon jetzt eine auditive Kostprobe genießen – die volle Ladung gibt es dann ab dem 26. April, wenn Stellar Blade exklusiv für die PlayStation 5 erscheint. Fällig werden 79,99 Euro, für zehn mehr erhaltet ihr die Digital Deluxe Edition, die einige ausschließlich digitale Goodies im Gepäck hat.

Darunter: Einige Outfits und Accessoires für Eve, Adam, Lily und die Drohne sowie 2.000 FP-Erfahrung und 5.000 Gold. Bestellt ihr das Spiel vor, bekommt ihr außerdem ein Outfit und zwei Accessoires dazu, einen Vorabzugang gibt es nicht.