Ab in die Offensive
Womit wir beim Herz- und Glanzstück des Spiels angekommen wären: Es fällt schwer, angesichts des gerade erst in meinen Ohren verhallenden Klang der aufeinanderprallenden Klingen, die nicht nur das Metall, sondern auch meinen Controller zum Schwingen bringen, nicht einfach in hemmungsloses Schwärmen zu verfallen.
Daher zunächst einmal ein grober Abriss, wie genau die Auseinandersetzungen in Stellar Blade eigentlich funktionieren: Um den Neytibas den Garaus zu machen, nutzt ihr klassischerweise leichte (Viereck-Taste) und schwere Angriffe (Dreieck-Taste), die sich auf viele unterschiedliche Arten miteinander kombinieren lassen.

Dabei ist es nicht nötig, Stunden im Trainingsraum zu verbringen, um alle möglichen Variationen zu üben: Viele Stränge sind äußerst simpel, die Menge an Optionen angenehm überschaubar, aber nichtsdestotrotz sehr ansehnlich in der Umsetzung. Habt ihr eine oder zwei Standardkombinationen verinnerlicht, könnt ihr euch mit den Beta-Fähigkeiten vertraut machen, die ihr durch das Drücken der linken Schultertaste und einem weiteren Knopf ausführt.
Vier an der Zahl, jede davon mit unterschiedlichem Nutzen, kann ins Feld geführt und im Talentbaum verbessert werden. Falls ihr euch mal verskillt, ist das auch kein Problem: Mit dem entsprechenden Gegenstand lassen sich ausgegebene Punkte jederzeit zurücksetzen.

Später kommen zu den Beta-Fähigkeiten noch die mächtigen Schubangriffe, für dessen Ausführung ihr die rechte Schultertaste plus einen der vier rechten Knöpfe benötigt. Weil Eve diese Spezialattacken aber nicht einfach unbegrenzt abfeuern kann, müsst ihr vorher die entsprechende Leiste aufladen: Beta-Energie sammelt ihr durch das bloße Angreifen von Feinden, Schubenergie akkumuliert sich hingegen, indem ihr perfekt pariert, ausweicht, blinzelt oder zurückschlagt – dazu gleich mehr.
Um eure Feinde möglichst effizient in die Knie zu zwingen, gilt es natürlich, in euer Dauerfeuer aus Kombinationsattacken auch Beta-Fähigkeiten und Schubangriffe unterzubringen, und dabei die jeweiligen Leisten im Blick zu behalten. Apropos Leiste: Einen Balken für Ausdauer gibt es nicht, Soulslike-Hater dürfen also jubeln.
Verteidigung ist der beste Angriff
Natürlich handelt es sich bei den Naytibas nicht um leblose Sandsäcke: Die Monsterbrut schlägt zurück und dann müsst ihr das Schwert auch mal durch das Halten der linken Schultertaste zur Verteidigung emporstrecken. Noch besser: Ihr drückt nur ganz kurz und im Moment des gegnerischen Angriffs drauf, dann gelingt euch nämlich eine perfekte Parade, mit der ihr das durch kleine gelbe Punkte angezeigte Gleichgewicht eures Feindes um einen Notch reduziert.
Sind alle geleert, könnt ihr zu einem verheerenden Angriff ansetzen, der natürlich entsprechenden Schaden verursacht. Das Parieren ist zwar nicht zwangsläufig nötig, aber ungemein befriedigend: Der Aufprall ist wuchtig, der Sound stimulierend und die Timings sind fair. Wer das Hin und Her eines Sekiro mochte, kommt hier voll und ganz auf seine Kosten.

Leuchtende Angriffe lassen sich leider nicht abwehren oder parieren, hier sind spezielle Manöver gefragt: Bei Gelb gilt es, im richtigen Augenblick auszuweichen (Kreis-Taste), bei Blau, zu blinzeln (Kreis-Taste und linker Stick nach oben), bei Pink, zurückzuschlagen (Kreis-Taste und linker Stick nach unten). Klingt kompliziert, aber die jeweilig nötigen Reaktionen gehen schnell in Fleisch und Blut über und werden dann auch mit athletischen Manövern von Eve belohnt.
Außerdem bringt ihr Gegner durch das Zurückschlagen zum Taumeln, sodass ihr ihre Schwachstelle entblößt und mit Fernkampfangriffen für kurze Zeit erhöhten Schaden verursacht. Hier kommt eure Drohne zum Einsatz, die sich mit verschiedenen Munitionsarten wie Schrot oder zielsuchenden Raketen ausstatten lässt, in den allgemein eher nahkampffokussierten Auseinandersetzungen aber nur selten gebraucht wird.