Tödliche Tanzstunde beim Ball der Bosse
Wenig verwunderlich entfaltet Stellar Blade bei den Bossen mit ihren bildschirmfüllenden Balken also sein volles Potenzial: Die Endgegner sind anspruchsvoll und abwechslungsreich, begeistern mit komplexen, aber gut lesbaren Angriffsmustern und sind aggressiv, geben mir aber trotzdem gelegentlich einen Moment zum Durchatmen und Heilen.
Kreuzende Klingen und fliegende Funken: Bereits zu Beginn warten die Bosse mit fordernden Spektakeln auf, im letzten Drittel überbietet sich das Spiel dann regelmäßig selbst und zündet ein fulminantes Feuerwerk von schweißtreibenden Begegnungen. Und obwohl der ein oder andere Endgegner leider recycelt wird, bietet das Spiel insgesamt genug Variation, sodass das nicht wirklich ins Gewicht fällt.
Dabei ist der Schwierigkeitsgrad angenehm knackig: Ihr werdet schon das ein oder andere Mal mit dem Bildschirmtod konfrontiert werden, stundenlange Bossblockaden müsst ihr aber vermutlich nicht fürchten – und solltet ihr doch mal festhängen, könnt ihr einfach den Schwierigkeitsgrad auf Story herunterstellen, dann liegt das aktuelle Hindernis mit Sicherheit schnell im Staub.

Das Lernen der Angriffsmuster ist hilfreich, schnelle Reaktionen führen aber auch zum Sieg; hier ist kein unfairer Trial-and-Error gefragt. Trotz der gezogenen Parallelen zu Sekiro, was den Kampfesrausch und das spaßige Schwerterklirren angeht, ist die Fallhöhe deutlich geringer, wenn auch natürlich kein Spaziergang. Gleiches gilt auch für die Soulslike-Mechaniken, die nur teilweise implementiert wurden.
So hat der Tod nämlich keine Konsequenzen – außer, dass ihr zum letzten Speicherpunkt zurückgeschickt werdet natürlich. Die sind aber in der Regel fair verteilt, sodass sich die Laufwege in Grenzen halten und da ihr keine Erfahrung beim Ableben verliert, müsst ihr auch den erneuten Tod nicht fürchten.
Allerdings steht euer primäres Heilmittel nur begrenzt zur Verfügung und wird bei den als Speicherpunkten dienenden Versorgungslagern wieder aufgefüllt, wenn ihr euch ausruht – was natürlich auch alle Neytibas wiederbelebt. So ganz kann Stellar Blade den Flirt mit dem Soulslike-Genre also nicht lassen.
An den Lagern könnt ihr darüber hinaus an einem Getränkeautomat neue Munition, andere Heilmittel oder praktische Kampfgegenstände wie Minen erwerben, eure Waffe verbessern oder neue Outfits craften. Etwas schade: Die Schnellreise ist nicht an allen Speicherpunkten verfügbar.