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Killzone 3 (Shooter) – Killzone 3

Nazi-Symbolik, düsteres Artdesign, gnadenloser Krieg: Killzone sorgte bereits vor sieben Jahren auf der PlayStation 2 mit seinem markanten Stil für Neugier. Der Durchbruch gelang dem niederländischen Team vor zwei Jahren auf PlayStation 3, als man nicht nur Gears of War 2 technisch Paroli bieten, sondern auch atmosphärisch und spielerisch überzeugen konnte. Geht die Erfolgsgeschichte auf Helghan weiter?

© Guerrilla Games / Sony

Multiplayer: Update vom 23. Februar

[GUI_PLAYER(ID=68002,width=400,text=Spielszenen aus dem Multiplayer im Kaznan-Dschungel.)]

Seit Dienstag Abend laufen die Server für sechs Regionen von Japan bis Europa. Das Beitreten zu den drei Spielmodi „Guerilla“ (quasi ein Deathmatch), „Kriegszone“ (zufällige hintereinander zu absolvierende Missionen) und „Einsatz“ (Kontrolle taktischer Ziele mit Kampagnenflair) bereitet keine Probleme, die Gefechte laufen auf den knapp einem halben Dutzend Karten vom gefrorenen Damm bis zum Kazman-Dschungel flüssig. Die sind angenehm verschachtelt und klimatisch abwechslungsreich, allerdings ist das quantitativ nicht gerade üppig und manche Spielmodi sind auf wenig Karten beschränkt – DLC ick hör dir trapsen?

Man startet zu Beginn ohne Orden und damit besondere Fähigkeiten wie etwa schnelleres Nachladen oder präziseres Schießen als kleiner Gefreiter. Im Laufe des Mehrspielermodus kann man dann in der Karriere weiter aufsteigen, Clans gründen, an Turnieren für seine Region teilnehmen, Statistiken und Bestenlisten einsehen.

ISA-Truppen und Helghast teilen sich die fünf Kampfklassen Ingenieur, Scharfschütze, Taktiker, Infiltrator und Feldsanitäter – es gibt leider keine exklusiven Klassen. Jede davon verfügt zusätzlich zu zwei Waffen und einem Granaten/Minentyp über zwei besondere Fähigkeitenbäume, die man mit Freischaltpunkten in drei Stufen entwickeln kann: So wird aus einem einfachen Tarnanzug, der nur eine gewisse Zeit wirkt und beim ersten Feuern schon seine Wirkung verliert, in der zweiten Stufe bereits eine unbegrenzte und in der dritten Stufe auch noch eine ultimative Tarnung, die selbst beim Angriff nicht auffliegt – man ist also motiviert, eine Klasse perfekt auszuspielen. Hinzu kommen universelle Aufrüstungen für alle Klassen wie bessere Panzerung, mehr Gesundheit oder eine Extra-Waffe.

Kampagnenflair im Multiplayer

Im Gegensatz zur Kampagne kommen aufgrund dieser Fähigkeiten im Multiplayer subtilere Strategien und Systeme zum Einsatz: So kann der Ingenieur z.B. Munitionskisten reparieren und Geschütze an strategisch wichtigen Positionen bauen, hinzu kommen Tarnanzüge und Temposchübe des Infiltrators, schwebende Wachroboter oder Droiden mit heilendem Radius des Sanitäters – der wird so mächtig, dass er Verwundete mit erhöhter Lebenskraft regenerieren kann. Ein gut gemischtes Team kann also mehrere defensive und offensive Stärken vereinen, Waffensysteme sabotieren und sehr geschickt attackieren. Interessant sind die spielerischen Konter: Der Taktiker kann die nahezu unsichtbaren Scharfschützen auch wieder enttarnen, Peilsender aktivieren und Spawnpunkte hinter den Linien errichten, die zusätzlich Jetpacks oder Mörser anbieten; es gibt viel zu experimentieren.

Das ist alles auf den ersten Blick nichts Besonderes für einen Shooter, aber erstens gibt es all diese Möglichkeiten nicht in der Kampagne und zweitens weht im Spielmodus „Einsatz“ ein Hauch von Story: Die Fraktionen bekommt hier nämlich kurze Filmeinspieler aus ihrer Perspektive zu sehen, in denen z.B. gezeigt wird, wie man eine Rampe ausfährt, Detonationen auslöst oder Feinde gefangen nimmt. Diese kleinen Zwischensequenzen gibt es mehrmals in einer Runde, wobei die erfolgreichen Spieler die Hauptdarsteller sind – man sieht also, wie man ein Gebiet für die Helghast bzw. ISA erobert oder sichert; eine schöne Form der Belohnung. Wer sich mit den Möglichkeiten der Fähigkeiten sowie den einzelnen Missionen vertraut machen will, kann in der „Botzone“ ganz in Ruhe gegen bis zu 15 überaus clevere KI-Gegner in vier Schwierigkeitsgraden antreten – dort sind alle Fähigkeiten und Waffen bereits freigeschaltet, allerdings kann man dort keine Fortschritte in der Karriere machen.