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Elite Dangerous (Simulation) – Eine Galaxie voller Möglichkeiten

Der Weltraum – unendliche Reisen: Zehn Minuten bin ich schon unterwegs, vom Stern des Systems bis zu einem kleinen Außenposten, etwas weniger als 300.000 Lichtsekunden entfernt. Langeweile? Spielzeitstreckung? Ein Test meiner Geduld? Nichts dergleichen! Der Weltraum ist nun mal riesig. Wer das unentdeckte Land erleben will, muss Siebenmeilenstiefel anziehen. Um in dieser schier unendlichen Weite unterwegs zu sein, würde ich Jahre meines Lebens geben. Und kein aktuelles Spiel vermittelt diese Sehnsucht so gut wie Elite: Dangerous!

© Frontier Developments / Frontier Developments

Runter damit und rein mit ihnen!

Ein weiteres Highlight ist das Landen in großen Raumstationen – die zwar überall gleich, aber beim hundertsten Anflug noch überwältigend gut aussehen: Immer dann, wenn die Nase den grellen Dunst der flachen Einflugschneise durchdringt und auf eine von Dutzenden Landeplattformen zu steuert, macht Braben einen meiner Kindheitsträume wahr.

Auf kleinen Außenposten finde ich mitunter nur eine Anschlagtafel, vielleicht auch einen Markt. Auf großen Stationen darf ich außerdem Schiffe kaufen, sie dauerhaft abstellen und ausrüsten. Ein wichtiges Detail: Zum Tausch einzelner Module muss ich die Landeplattform ins Innere der Station, also in die „Garage“, fahren.

Echte Klempner schrauben selbst

Das Hinzufügen neuer Module erinnert dabei an Eve Online: Um stärkere Waffen, Panzerung, einen Frameshift-Antrieb mit größerer Sprungreichweite oder Raketenabwehrsysteme zu installieren, benötige ich ausreichend Leistung, irgendwann also einen stärkeren Generator. Um die Manövrierfähigkeit nicht zu gefährden, darf ich jedoch das Maximalgewicht nicht überschreiten. Und ich sollte darauf achten, dass meine Energieverteilung genug Leistung für Schilde, Waffen sowie Antrieb bereitstellt.

Das System ist bei weitem nicht so umfangreich wie in Eve Online, vermittelt aber einen ähnlich glaubhaften

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Vor allem Forscher genießen einzigartige Ausblicke. © 4P/Screenshot

Eindruck miteinander verbundener Technologien.

Flugschüler ohne Lehrkraft

Die Konfiguration des Schiffs, das famose Fluggefühl, die vielen Möglichkeiten: Das vierte Elite ist trotz seiner ärgerlichen Schwächen ein großes Abenteuer – in das man sich allerdings hineinarbeiten muss. Und wie! Denn was die Entwickler tun, um Einsteiger an die unendlichen Weiten heranzuführen, ist… mutig.

Es gibt ein umfangreiches digitales Handbuch, es gibt auf YouTube ausgelagerte Videos, es gibt kurze Trainingsmissionen. Das war’s.

Ganz wie in alten Zeiten bringt David Braben seinen Piloten das Fliegen bei – und wirft sie anschließend ins eiskalte Wasser, Verzeihung: All. Wie Elite: Dangerous also in seinen Feinheiten funktioniert, lernt man durch Fehler und beim Besuch einschlägiger Foren. Doch das ist weder im Jahr 3301 noch 2014 in irgendeiner Form zeitgemäß!