Es ist unsere Galaxie: etwa 100.000 Lichtjahre Ausdehnung, ungefähr 400 Milliarden Sterne. David Braben, der Urvater des virtuellen Weltraumabenteuers, hat sie so originalgetreu in ein Videospiel übertragen wie es moderne Technologie und aktuelle astronomische Daten zulassen. Wer in Elite: Dangerous von der Erde zum Mond fliegt, kann Raumfahrtgeschichte nachspielen.
Er oder sie muss dafür allerdings keine halbe Woche einplanen – der so genannte Frameshift-Antrieb beschleunigt auf mehrfache Lichtgeschwindigkeit.
Wie das Triebwerk einer Lokomotive dröhnt das Raumschiff dann, ein fremdartiges Knirschen begleitet den Flug. Wenn man will, bilden holografische Anzeigen die Position ferner Himmelskörper und ihre Bewegungen
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innerhalb des Planetensystems ab.
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Ich nehme die Hände von Joystick und Schubregler und verschränke sie vor der Brust. Andere Raumschiffe ziehen fast lautlos an mir vorbei, ich lausche der anfangs unheimlichen, längst vertrauten Symphonie, die mein Triebwerk in der Leere spielt.
David Braben und sein Team Frontier Developments (Thrillville, Kinectimals, LostWinds) haben nicht nur nach langer Abstinenz mal wieder ein Weltraumspiel programmiert. Sie haben das Gefühl erschaffen, im unendlichen Weltraum unterwegs zu sein.
Die wenigsten Reisen dauern ja mehrere Minuten. Die meisten Raumstationen oder Himmelskörper erreicht man binnen einer Minute. Weil die noch schnellere Sprungfunktion des Frameshift-Antriebs aber nur Sterne ansteuert, bevor man einzelne Planeten anfliegen kann, und weil man sieht, dass die Beschleunigung auf mehrfache Lichtgeschwindigkeit Zeit braucht – mit diesen Mitteln transportiert Frontier das Gefühl echter Größe.