
Und wem das immer noch nicht reicht, kann über das Geotag-System usergenerierte Sammelwut entfachen. Diese Symbole bekommt man an Schlüsselstellen in der Story und kann sie zusätzlich im Shop erwerben. Zwar jagt man im Explore-Modus hauptsächlich hinter den vom Entwickler-Team versteckten Geotags her, doch man hat auch die Gelegenheit, eigene Symbole zu platzieren.
Man hat einen waghalsigen Sprung hingelegt, bei dem man sicher ist, dass der nicht so schnell wiederholbar ist? Man möchte den anderen SSX-Spielern eine fiese Herausforderung hinterlassen? Dann nichts wie kurz die Rückspulfunktion angeschmissen und an der entsprechenden Stelle ein Geotag platziert und man hat der Welt seinen Stempel aufgedrückt. Das Besondere: So lange der Geotag nicht eingesammelt wird, generiert er Credits, die dem Konto gutgeschrieben werden, wenn man das nächste Mal online ist. Apropos: Auch ohne Online-Pass kann man an den Global Events teilnehmen. Die Gewinne werden jedoch erst ausgeschüttet, wenn man den Titel „aktiviert“ hat.
Und weil wir gerade bei dem leidigen Thema Online-Aktivierung und Micro-Transactions sind: SSX bleibt wie viele andere EA-Titel (z.B. die NFS-Serie) nicht davon verschont. Hier kauft man sich allerdings keine Ausrüstung im PlayStation Store oder dem Xbox Live Marktplatz, sondern Spielwährung, die man wiederum einsetzen kann, um sich Zutritt zu teuren Globalwettbewerben zu verschaffen oder sich das seltene Ausrüstungsteil unter den Nagel zu reißen. Unter uns: Damit kann ich leben. Denn mir wird durch dieses System nichts vorenthalten, ich kann durch investierte Zeit ebenfalls an die entsprechende Kohle kommen.
Stillleben in Weiß?
Während die Mechanik erfolgreich das Gefühl der „alten“ SSX-Spiele in die Gegenwart führt, ohne dabei den Ursprung der Serie außer Acht zu lassen, muss sich die Technik ganz anderen Herausforderungen stellen. Denn war SSX auf SD-Systemen das Maß aller Snowboard-Dinge, muss sich der Reboot den Vergleich mit Titeln wie der Amped-Serie, Shaun White Snowboarding oder Stoked gefallen lassen. Die sind zwar allesamt älter, haben aber das Genre geprägt.

Während man Shaun Whites Winterausflug weitgehend mühelos hinter sich lässt, ist das Vorhaben gegenüber den letzten Amped- und Stoked-Episoden nicht so leicht durchzusetzen. Dass die Animationen der leicht comichaft designten Charaktere hin und wieder nicht ganz flüssig scheinen, fällt angesichts der umfangreichen Trickflut nicht schwer in die Waagschale. Doch hinsichtlich Gebietsgröße und entsprechender Weitsicht muss sich die Engine ganz schön anstrengen. Wo man bei den anderen Snowboard-Titeln den Blick in die Ferne schweifen lassen kann und auch häufig diese Ferne auf dem Brett erreichen kann, bleibt SSX deutlich schlauchiger – obwohl man auch hier verdammt viel entdecken kann. Die Sichtweite ist zwar ähnlich beeindruckend wie bei den genannten Titeln, aber man hat nie das Gefühl, dass man diese Weite auch erforschen kann. Und auf Animationen in der Umgebung wie z.B. nicht an den Wettbewerben teilnehmende Boarder oder Zuschauer muss man auch verzichten. Einzig der Helikopter ist als bewegter Begleiter stets dabei – und natürlich die anderen (Ghost-)Fahrer. Alles wird dem Arcade-Charakter der Abfahrten untergeordnet.