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Halo 4 (Shooter) – Halo 4

Glühende Kultstätten, zerklüftete Bergpanoramen und hartnäckig ausweichende Aliens: Schon in den ersten Levels von Halo 4 wird klar, dass 343 Industries zumindest im Story-Modus nicht an der Serien-Formel herumdoktern will. Ein neuer Feind soll aber immerhin etwas frischen Wind bringen.

© 343 Industries / Microsoft

Alle für einen!
[GUI_PLAYER(ID=98752,width=475,text=Die Mehrspielerkämpfe der Spartans steigen neuerdings auf der Infinity.,align=left)]
Koop-Freunde können Halo 4 wie gehabt über Xbox Live zu viert angehen, was in unserem Test sehr flüssig ablief. Schade, dass das neuerdings nur noch mit Freunden funktioniert: In der Spielersuche gibt es keine entsprechende Option mehr, die fremde Mitstreiter vermittelt. Einfaches Einsteigen während eines laufenden Spiels ist nicht möglich, stattdessen startet man zusammen eine Mission. Wenn jemand die Runde verlässt, kann der Rest der Gruppe aber ohne Probleme weiterzocken.

Eine schöne Idee hatte 343 Industries bei Gestaltung der Menüs: Der Mehrspieler-Part ist jetzt auf clevere Weise in die Geschichte eingebunden. An Bord des über dem Planeten schwebenden Raumschiffs Infinity trainieren die Spartans in den sogenannten Kriegsspielen – sie finden in einer Art Holodeck statt. Wer sich noch nicht ins Getümmel traut, kann erst einmal in den kooperativen Spartan Ops-Missionen Geld verdienen und Ausrüstung freischalten. Der Fortschritt wird in die Kriegsspiele übernommen. Die kurzen Aufträge spielen sechs Monate nach der Kampagne und sollen Woche für Woche kostenlos

Typisch Halo: Wer erfolgreich sein will, muss hartnäckig bleiben.
Typisch Halo: Wer erfolgreich sein will, muss hartnäckig bleiben. © 4P/Screenshot

nachgeliefert werden. Insgesamt sind zehn Episoden mit je fünf Missionen geplant – plus jeweils ein kurzes Story-Video zur Einführung. Nachdem mir bis zu drei Mitstreiter vermittelt wurden, geht es los: Mal sichern wir eine mystische Ausgrabungsstätte vor Unmengen von Prometheanern,  an anderer Stelle kapern wir fette Alien-Panzer und überrumpeln eine Allianz-Einheit. Die rund zehn Minuten kurzen Angriffe sind zwar unterhaltsam, aber etwas zu einfach geraten und bei weitem nicht so spannend wie der gestrichene Firefight–Modus. Selbst wenn alle Spartans gleichzeitig draufgehen, darf man einfach weitermachen.

Call of Halo?


Der Mehrspielerpart von Halo 4 sorgte im Vorfeld für Aufregung. Der neue Entwickler 343 Industries bricht schließlich mit Bungies eiserner Regel der Chancengleichheit. Erstmals müssen Teile der Ausrüstung freigespielt werden und es gibt leistungssteigernde Extras, welche z.B. das Nachladen von Waffen und Spezialfähigkeiten beschleunigen. Hat Halo also seine Wurzeln verraten und sich in ein Call of Duty im Weltall verwandelt? In diesem Punkt kann ich Entwarnung geben: Halo fühlt sich immer noch an wie Halo, mit den gleichen dynamischen Schusswechseln und turbulenten Fahrzeug-Duellen.

Vor allem der starke Schutzschild sorgt für die typischen verbissenen Zweikämpfe. Wenn

Achtung: Wer den Mehrspieler-Part nutzen will, muss zunächst 8GB Daten von der zweiten Disk installieren. Eine Festplatte oder ein entsprechend großer USB-Stick ist also Pflicht. © 4P/Screenshot

ich nicht nur die Energie meines Gegners ankratzen will, kann ich mich nicht bequem verschanzen, sondern muss in die Offensive gehen, um ihm den Rest zu geben. Wie ein Jagdhund, der nicht von seiner Beute ablässt: Erst schwäche ich ihn mit ein paar Feuerstößen aus dem Kampfgewehr, dann verfolge ich ihn rund um eine Felsnadel und schlage ihn mit der Faust KO, bevor sich sein Schild regeneriert. Oder ich wechsle zur kleinen Bolzenpistole, welche beim Aufladen cool auseinanderklappt: Sie knallt ihm aus kurzer Distanz eine tödliche Energieladung vor den Latz. Gesteigert wird die Dynamik auch dadurch, dass ich mit einigen Waffen direkt beim Laufen schießen kann, ohne vorher anzulegen.