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GreedFall (Rollenspiel) – Der Fluch der Gier

GreedFall entführt Rollenspieler auf PC, PS4 und Xbox One in eine barocke Fantasywelt. Auf einer kürzlich entdeckten Insel treffen Wissenschaft und Magie, Degen und Gewehre, Eingeborene und Kolonisten aufeinander. Mittendrin kämpft ein Held  gegen eine mysteriöse Krankheit, machtpolitische Gier und riesige Kreaturen. Wie sich das Abenteuer des Pariser Studios Spiders spielt, verrät der Test.

© Spiders / Focus Home Interactive / Nacon

Stärker durch gute Freunde

So kann man über die Wahl der Gefährten und der eigenen Kleidung, die man bei einem Schmied oder über eigenes Handwerk ebenfalls mit einem Attribut oder Talent modifizieren kann, dafür sorgen, dass man auch ohne entsprechende Entwicklung des eigenen Helden genug Punkte hat. Das animiert zum Experimentieren und beugt Sackgassen vor.Leider wird die aktuelle Gesamtzahl an Stärke & Co nicht in der ansonsten informativen Charakterübersicht dokumentiert. Es gibt nämlich immer wieder Stellen, an denen ein Wert in mehreren Stufen abgefragt wird: Das Schlösser knacken, die Stärke beim Springen über Abgründe, die Wissenschaft beim Sprengen von Mauern und sowohl Intuition als auch Charisma innerhalb der Gespräche.

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Nicht nur Feinde nutzen Gift – man kann es auch selbst effizient einsetzen. © 4P/Screenshot

Allerdings ist das Quest- und Leveldesign so verzeihlich konzipiert, dass man immer irgendwie ans Ziel gelangen kann. Manchmal mit peinlichen Hilfestellungen: Man fragt sich schon, warum man das Schlösser knacken weiter erlernen soll, wenn die Schlüssel zu wichtigen Räumen meist zwei Meter weiter in einer Kiste liegen. Etwas mehr Mut zur exklusiven Lösung hätte dazu führen können, dass sich je nach Charakterentwicklung auch wirklich andere Spielerlebnisse oder zumindest Wege eröffnen. Da waren auch Spiele wie Deus Ex & Co wesentlich weiter.

Das mächtige Charisma

Apropos Dialoge: Auf der einen Seite ist es gut, dass man sie so beeinflussen kann. Aber wer Charisma auf zwei und mit Kleidung auf drei Punkte steigert, was recht schnell geht, kann zu hundert Prozent sicher sein, dass er sein Gegenüber

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Hier kommt man nur hoch, wenn man genug Stärke hat. © 4P/Screenshot

überzeugt – egal welcher Fraktion es angehört, egal welchen Ruf man bei selbiger hat. Tut man das nicht, bleibt als Alternative noch die Gewalt oder Drohung, so dass letztlich eine mathematische Wahl an der Oberfläche entsteht.

Besser wäre es gewesen, wenn man die Gespräche so lebendig gestaltet hätte, dass man sich die Antworten und Argumente genau ansehen muss – und dass Charisma oder Intution zwar mehr verraten, aber nicht unbedingt sicher ans Ziel führen, wenn man bei einer misstrauischen Fraktion vorstellig wird. Immerhin gibt es auch einige Situationen, in denen die Regie einem plötzlich kein Charisma als Hilfe gestattet, sondern lediglich zwei Antworten, die scheinbar beide plausibel scheinen – und genau in diesen, leider eher seltenen Momenten entsteht auch endlich richtige Grübelspannung, weil man sich nicht sicher sein kann, ob das Gegenüber überzeugt wird.

  1. So meinen ersten Spieldurchgang habe ich nach 43 Spielstunden und 57 Minuten beendet.
    Gutes Spiel mit interessanten Charakteren, Fraktionen und einer soliden Geschichte, ich würde Greedfall eine glatte 80 % geben, für eine höhere Wertung wirkt vieles einfach nicht zu Ende gedacht, besonders das Leveldesgin ist teilweise einfach merkwürdig.
    Ich werde es definitiv nochmal durchspielen und mit dem diplomatischen Weg sieht man einfach mehr.
    Mein Ende

    Spoiler
    Show
    ich habe Constantin getötet und die Insel mehr oder weniger gerettet, wobei ich Ullan zum Hochkönig gewählt habe und der ist ja bekanntlich den Siedlern freundlich gesinnt, somit ging das fröhliche kolonisieren weiter, immerhin ist es mir gelungen die Inquisition so zu schwächen das der Orden aufgelöst wurde und die Missionare bekehren die Ureinwohner nicht mehr gewaltsam, sondern wollen mit ihnen zukünftig reden, was auch immer das heißen mag

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