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Gran Turismo 5 (Rennspiel) – Gran Turismo 5

Gran Turismo 5 war eine schwere Geburt: Die ständigen Verschiebungen, die von Sony gerne mit Kazunori Yamauchis Hang zur Perfektion begründet wurden, brachten dem Titel bald Spitznamen wie „Duke auf vier Rädern“ oder „Gran Trödeldismo“ ein. Jetzt ist das Mammut-Projekt endlich abgeschlossen. Und wir sind sehr gespannt, was uns nach all der Wartezeit im Laufe der Karriere erwartet.

© Polyphony Digital / Sony

Viel Hype um nichts?

In der Anfangsphase macht es einem GT5 nicht leicht, es zu mögen: Schadensmodell? Fehlanzeige – von den paar Kratzern und Beulen mal abgesehen. Grafik? In den Städten fantastisch, auf den Weltstrecken eher ernüchternd – da sieht Forza 3 teilweise heute noch besser aus. Sound? Furchtbar, denn auch hier scheint man sich aus der Klangbibliothek vom Vorgänger bedient zu haben. Wenn selbst ein M3 klingt wie ein Staubsauger und bei Kollisionen nur ein dumpfes „Klock“ zu hören ist, scheint da in der Soundabteilung von Polyphony irgendetwas falsch zu laufen. Dann noch diese platten Menüs und Bildschirme, die mit aufpoppenden Fenstern und Anordnung mehr an eine PC-Anwendersoftware erinnern als an ein modernes Rennspiel. Nach diesem Einstieg hatte ich ernste Zweifel, ob Gran Turismo überhaupt die nötigen Spielspaß-PS mitbringen würde, um bis in Award-Regionen vor zu fahren. Aber zum Glück kann man ja mit etwas Tuning nachhelfen, womit wir beim nächsten Thema wären…




Mehr Leistung, mehr Fahrspaß?

Das Aufmotzen der Boliden durch einen ganzen Haufen an Upgrades war von Anfang an eines der Features, mit denen diese Serie die Autobastler begeistern konnte. Der fünfte Teil bildet in dieser Hinsicht keine Ausnahme: Man findet auch hier die ganze Palette an Tuning-Maßnahmen, die von Gewichtsreduktionen (sogar für die Scheiben!) und Auspuffvarianten über Motoren-Upgrades inklusive Turbolader, Luftfiltern und Kompressor bis hin zu Differenzialen, Getrieben und Fahrwerken reicht. Nicht zu vergessen die Reifen, bei denen für die drei Varianten Komfort-, Sport- und Rennreifen jeweils drei Härtemischungen (hart, mittel, weich) zur Verfügung stehen. Dazu kommen noch Regen-, Matsch- und Schnee-Pneus, mit denen man auch für wechselnde Witterungsverhältnisse und Offroad-Ausflüge gewappnet ist.

Ja, GT5 bietet zum ersten Mal ein dynamisches Wettersystem! Zum einen enttäuscht aber die grafische Umsetzung, wenn die Tropfen oder Flocken auf die Windschutz- oder Heckscheibe prasseln und zum anderen ist die wechselhafte Witterung genau wie der Tag-/Nachtwechsel nur auf wenigen vorbestimmten Strecken vorhanden. Allerdings fängt die Fahrphysik die feuchten sowie staubigen Straßenbeläge hervorragend ein, so dass man als Fahrer hier noch mehr zu tun hat, die Kontrolle über das

Vor allem in den späteren Rennmaschinen nimmt der Fahrspaß spürbar zu.

Fahrzeug zu behalten. Besonders Schnee und Verbindung mit Glatteis ist ein Garant für schnelle Bekanntschaften mit der Leitplanke. Was man im Tuningbereich vermisst, sind Verbesserungen für den Bereich der Bremsen.

Forza 3 ist außerdem unkompliziert, wenn es um Umbauten oder wechselnde Leistungs-Konfigurationen geht. Möchte man dort die PS reduzieren, baut man Teile einfach wieder aus. Bei GT5 ist das nicht ganz so einfach, denn die meisten Maßnahmen im Motorenbereich lassen sich nicht mehr rückgängig machen. Neben dem Teilehändler findet man im Bereich GT Auto neben Service-Angeboten wie Ölwechseln, Waschanlage oder der Instandsetzung alter Motoren weiteres Equipment: Eine kleine aber feine Auswahl an Felgen hebt den Bling-Faktor, während man mit aerodynamischen Teilen wie Spoilern oder Bodykits seinen Serienwagen langsam zu einer Rennmaschine verwandelt. Leider ist die Auswahl hier sehr begrenzt und nur die wenigsten Modelle innerhalb des Fuhrparks stehen für diese Upgrades zur Verfügung.