Bevor man diese audiovisuelle Faszination des virtuellen Motorsports erleben darf, muss man allerdings viel Geduld und Durchhaltevermögen mitbringen. Das geht schon los, wenn man das Spiel zum ersten Mal startet und sich auf die ca. acht Gigabyte große Installation einlässt. Eine knappe Stunde ist das Blu-ray-Laufwerk damit beschäftigt, die Daten von der Disk auf die Festplatte zu schaufeln, während die Fortschrittsanzeige den Wartenden nach Strich und Faden verarscht: Während man sich im ersten Moment noch freut, wenn die restliche Zeit schon nach ca. zehn Minuten mit nur
Die Viper ist ein tolles Basismodell, da sie von Anfang an schon viele Pferdestärken unter der Haube hat. |
noch 20 angegeben wird, realisiert man spätestens 20 Minuten später, dass da irgendwas faul ist, wenn die Restzeit immer noch 18 Minuten beträgt.
Da ist es schon keine große Überraschung mehr, wenn für die angeblich letzten 30 Sekunden der Installation noch mal gut fünf Minuten fällig werden. Aber das alles ist ja für einen guten Zweck, denn ohne die Daten auf der Festplatte sind die ewigen Ladezeiten auf Dauer kaum zu ertragen, doch selbst mit der kompletten Installation fallen sie immer noch recht üppig aus. Ein guter Kompromiss ist die Möglichkeit, zunächst auf die Komplett-Installation zu verzichten und die Daten schrittweise auf die Festplatte zu übertragen. Lädt man z.B. zum ersten Mal eine Strecke, wird die Piste samt den Fahrzeugen automatisch im Hintergrund installiert, so dass das Spiel beim zweiten Besuch schon auf die Platte zurückgreifen und die Ladezeiten reduzieren kann.
Ernüchternder Einstieg
Hat man den Datentransfer und die völlig unpassende Klaviermusik in der ersten Hälfte des ansehnlichen Intros überstanden, landet man im Hauptmenü, das durch seinen dynamischen und animierten Hintergrund durchaus stylisch wirkt. Hier hat man die Wahl zwischen dem GT-Modus, Arcade-Rennen, dem Strecken-Editor und GT-TV, das in Zukunft mit Videoinhalten rund um die Auto-Welt gefüllt werden soll. Außerdem bekommt man neben den Optionen auch Zugriff auf eine integrierte Anleitung, die sehr viel mehr Informationen bietet als das dünne Papier-Handbuch in der DVD-Hülle. Obwohl sich der Arcade-Modus aufgrund des Zugangs zu den meisten Strecken und einer stattlichen Auswahl an Boliden für ein flottes Einzel-, Drift- oder Zeitrennen eignet, widme ich mich lieber der Karriere mit ihren zahlreichen Events, Tuning-Möglichkeiten und den neuen Community-Features. Wie nicht anders zu erwarten, fängt man mit einem erschreckend kleinen Start-Budget bei null an. Da ein Neuwagen bei einem der gut 50 lizenzierten Hersteller und Tuner den finanziellen Rahmen sprengen würde, führt der erste Weg gezwungenermaßen zum Gebrauchtwagenhändler. Die Rappelkisten dort haben zwar schon einige Kilometer auf dem Buckel, aber hey…so ein Honda Civic ist immer noch besser als gar nichts und für erste Erfolge in der Anfänger-Serie mit Events wie dem Sunday Cup & Co reicht der Wagen allemal.
Angebot und Nachfrage
Spätestens beim ersten Rennen wird aus der Befürchtung die Gewissheit: Die Standard-Modelle, zu denen auch mein Civic und etwa zwei Drittel des gesamten Fuhrparks zählen, bieten tatsächlich keine Cockpitansicht und sehen insgesamt längst nicht so toll aus wie in den zahlreichen Trailern, die im Vorfeld veröffentlicht wurden. In den ersten Stunden hatte ich ständig das niederschmetternde Gefühl, in einem recycelten GT4 mit HD-Upgrade unterwegs zu sein: Es warten die gleichen Veranstaltungen, die meisten Pisten sind ebenfalls bekannt und sogar bei den Fahrzeugen trifft man
meist auf alte Bekannte. Von den detaillierten Premium-Modellen fehlt mangels Geld zunächst jede Spur, da der Gebrauchtwagenhändler einzig die Standardkisten im Repertoire hat – und das wechselt leider ständig und wird per Zufall zusammengestellt.
Da ist auch schon das nächste Problem: In der Amateur-Veranstaltung „Sport Trucks Race“ benötigt man z.B. einen Pick-up wie den Dodge RAM 1500 oder einen Ford SVT F-150 zur Teilnahme. Dumm nur, dass man diese Modelle nicht als Neuwagen beim Händler kaufen kann – sie tauchen erst gar nicht in der Liste auch. Und richtig dumm wird es, wenn die passenden Fahrzeuge partout nicht als Gebrauchtwagen angeboten werden. Ich hatte schon fast die komplette nächste Serie abgeschlossen, bis ich endlich die Chance bekam, einen Pick-up zu kaufen. Es wäre auch für die Übersicht sehr viel einfacher gewesen, wenn man die Gebrauchtwagen bei den jeweiligen Neuwagen-Händlern untergebracht hätte. Ähnlich sieht es bei den vielen Oldtimer-Events aus, für die man erstmal ein entsprechendes Modell finden muss. Die Suche und das Warten kosten Zeit und Nerven, aber vielleicht hatte ich auch einfach nur Pech…
Vorsicht: Lästiger Bug in Version 1.10
Wäre ich doch nur auf Version 1.09 geblieben.
Mir ist des öfteren in einigen Rennen aufgefallen, dass die meisten ab Patch 1.10 unmöglich zu schaffen sind.
Der Grund ist, dass einfach während des Rennens ein 13. Auto auftaucht, welches alle anderen in den Schatten stellt. Der Mc Laren Mercedes mit 736kw Leistung, obwohl laut Liste nur Wagen teilnehmen zwischen 400-500kw, das grenzt doch an echt Betrug, so kann man niemals 1. werden.
Da muss schnellstens nachgebessert werden mit einem neuen Patch, sollte das nicht in absehbarer Zeit geschehen, dann landet das Spiel beim zurück zum Händler mit dem Vermerk unspielbar.
Und den Jeff Gordon von Nascar würde ich auch mal gerne die Meinung geigen, was haben Pylone mitten auf der Strecke zu suchen, wie soll man da anständig fahren ohne disqualifiziert zu werden?
Ich kann die Meinung von Superflo sehr gut nachvollziehen. Mich regt es auf, dass 90% der Welt immer noch glaubt, dass GT (u.A. durch den Untertitel: The Real Driving Simulator) als vollwertige Fahrsimulation angesehen wird. Wenn das nur die Youtube-Leute posten würden, wäre es mir egal, aber das Problem ist, dass ich nirgendswo mehr jemanden finde, der wenigstens ein bisschen Ahnung von Simulationen und Fahrverhalten hat. Da wäre zum Beispiel GameOne: Chris sagt: "Forza ist das bessere Gran Turismo." Gregor antwortet: "Darüber kann man debattieren!" Warum soll man darüber debattieren? Das Ziel eines Real Driving Simulator ist es realistisch zu sein und das ist Gran Turismo nicht ganz, zumindest nicht so sehr wie Forza. Forza ist zwar auch keine Übersimulation, aber schon ziemlich nah dran!
Was mich am Meisten aufregt sind Klassenkameraden, die meinen dass Forza künstlich ist und dass GT5 ja so viel realistischer ist. Und das Beste ist ja immer noch, dass viele sagen, dass man in GT5 schneller die Traktion verliert als bei Forza 3. WTF? Aber die haben eh keine Ahnung. Die verwechseln sogar KERS mit DRS und wollen nicht peilen, dass Mr. Vettel dank Newey früher auf's Gas treten kann, aber das ist ein anderes Thema
EDIT: Falls ihr mich basht, dass ich erst 16 sei und keine Ahnung von Autos habe: Ich kenne viele Hobbyrennfahrer in meinem Bekanntenkreis und die vertreten ebenfalls diese Meinung. Außerdem durfte ich schon einige Runden in einem SLS ohne Fahrhilfen drehen. Natürlich auf einem Flughafengelände ohne Streckenführung Aber es hat Spaß gemacht
EDIT 2: Mir fällt erst jetzt auf, dass die Diskussion schon 4 Monate her ist. Genial, wie verpeilt ich immer bin