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Command & Conquer 4: Tiberian Twilight (Taktik & Strategie) – Command & Conquer 4: Tiberian Twilight

Kein Basisbau, kein Tiberium zum Sammeln und kein Ressourcenmanagement – Command & Conquer 4: Tiberian Twilight verzichtet auf viele der altbekannten Merkmale und lässt sich von Dawn of War inspirieren. Als Ausgleich für die gestrichenen Elemente wird auf Erfahrungspunkte gesetzt. Außerdem soll eine Extraportion Mobilität die schnellsten Schlachten der Reihe ermöglichen. Ein gelungenes Experiment?

© EALA / Electronic Arts

Hektische Gefechte

Trotzdem täuschen die kurzweiligen Multiplayer-Gefechte nicht darüber hinweg, dass es strategisch und taktisch eher seicht zugeht. In sachen Komplexität hat man keine Chance gegen Dawn of War II, Supreme Commander II oder StarCraft II hat – in diesem Fall bleibt sich C&C treu. Es kommt vielmehr darauf an, die Kartenpunkte möglichst schnell zu übernehmen und verschiedene Einheiten im Gepäck zu haben. Den Crawler kann man ruhig immer mit an die Front nehmen (vor allem ab Tech-Stufe 2) – ungewöhnlich für C&C, wo die Baufahrzeuge wie ein rohes Ei behandelt wurden. Mit wenigen Worten wird im Teamchat (wie „Go to 3“) vorher 

Das rote Fadenkreuz auf der gegnerischen Einheit zeigt an, dass die Mammut-Panzer eine Konter-Funktion gegen diesen Truppentyp haben.

abgesprochen, wer zu welchem Kartenpunkt geht. Dann wird sich um die Upgradekristalle gekabbelt und nach 15 bis 20 Minuten sind die meisten Partien ohnehin vorbei – wieder der Fast Food-Charakter; ganz unterhaltsam für Zwischendurch, ansonsten zu wenig Tiefe und Anspruch. Vielfalt ist ebenso ein Fremdwort wie Vorausplanung, weil ständig bloß auf irgendwelche Punkte zugestürmt wird. Es ist ein hektisches und stressiges hin und her.

Army of Two

Wie schlagkräftig zwei koordinierte Spieler in einer 5vs5-Partie sind, zeigte sich mehrfach in den Probepartien: Nach dem Anfangsgeplänkel lag die GDI mit 3 zu 2 hinten und es ging weder voran noch zurück. Dank genügender Upgradepunkte schaltete ich Tech-Stufe 3 frei und stampfte mit meinem frisch erschienenen Crawler und einigen Ingenieuren in Richtung eines schlecht bewachten TCN-Punktes. Dies bemerkte ein Supporter im GDI-Team und unterstütze mich dabei. Fortan preschten wir gemeinsam über das Schlachtfeld und es war ein Segen wie seine Lufteinheiten und meine Mammut-Panzer sich gegenseitig ergänzten und die gegnerischen Wellen (Panzer, Flugzeuge oder Motorräder) sowie Crawler in Windeseile weggeputzt wurden. Fünf oder sechs Ingenieure, die im Hintergrund alles und jeden repariert haben, bildeten übrigens die Grundlage für diesen Erfolg. Dass ein Supporter und ein Offensiver als Team vorrückten, hatte ich mehrfach in den Mehrspieler-Partien erlebt. Allerdings stört es mich, dass die Einheiten innerhalb des Teams sich wenig unterscheiden. Ich habe des Öfteren auf die Truppen eines Team-Kollegen geklickt, ohne sie befehligen können. Hier hätte der optische Unterschied größer ausfallen können.

Die Technik

Technisch gesehen waren die Online-Partien in Ordnung und sowohl Server-Browser als auch Ingame-Chat arbeiten problemlos. Ihr könnt Freunde hinzufügen, Gruppen bilden und eine „Ignore-Liste“ darf selbstredend nicht fehlen. Was in den Testläufen nicht funktioniert hat, war die automatische Matchmaking-Funktion, diese ließ mich mehrfach drei Minuten warten, um danach auszuspucken, dass ein Fehler aufgetreten sei.