Das Problem der Herausforderung
Während der ersten Vorschau und in den ersten Missionen konnte ich es mir nicht vorstellen wie halbwegs spannende Missionen rund um das Hektik-Konzept zustande kommen sollen, da die Crawler ja respawnen, die taktische Tiefe fehlt und Verluste binnen weniger Sekunden ersetzt sind. Vor diesem Dilemma standen ebenso die Entwickler und haben sich mehrere Dinge einfallen lassen, um eine „Herausforderung“ in der Kampagne zu schaffen –
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Ohne die auflockernden und durchaus gut gemachten Videos würde die Kampagne enorm an Reiz verlieren… |
mit zweifelhaften Erfolg. Neben dem simplen Kniff eines Zeitlimits oder der Crawler-Respawn-Beschränkung müsst ihr andere Dinge beschützen/sichern oder mehrere Punkte gleichzeitig verteidigen. Oft halten euch mehrere gegnerische Crawlern bei Laune und sorgen für reichlich Tamtam.
Richtig schwer fand ich keinen Einsatz, außer Mission 4 bei der GDI. Dies lag eher am furchtbaren Design des Einsatzes und der „Wegfindung aus der Hölle“. In dieser besagten Mission müssen Trucks voller Zivilisten aus einer Stadt eskortiert werden und zwei Nod-Crawler machen euch bzw. den LKWs an zwei unterschiedlichen Stellen das Leben schwer – somit hat Nod bereits die zahlenmäßige Überzahl. Irgendwann kommen die Trucks auf einer Route automatisch angetuckert und fahren ihre Tour ab, egal ob Verstärkung oder Gegner dort sind oder nicht und wenn zufälligerweise ein Panzer auf ihrer Route steht, drehen die LKWs grausame Umwege, bleiben stecken oder machen gar nichts mehr. Selbst wenn eine Einheit kurz ihren Weg kreuz, bringt es sie vom Weg ab und sind ein gefundenes Fressen für die Gegner – zumindest spawnen unendlich viele dieser Trucks, aber bis ein Dutzend von ihnen gerettet wurde, ist es eine Qual sich durchzubeißen. Zum Glück sind die Einsätze danach nicht so nervtötend.
Apropos Wegfindung und Computerintelligenz: Auch eure Truppen haben ihre Eigenarten bei der Wegfindung. Vor allem die kleine Aufgabe „Sammle die Kiste ein“ ist für viele Einheiten ein nicht zu überwindendes Rätsel. Einerseits können die Einheiten problemlos Klippen überspringen und nehmen clevere Wege zum Zielpunkt, dann geraten simple Aufgaben, die nur wenige Meter Fahrstrecke erfordern, zu einer unüberbrückbaren Herausforderung. Eine einheitliche Marschgeschwindigkeit halten Truppenverbände dann ein, wenn ihr linke plus rechte Maustaste beim Bewegungsbefehl gedrückt haltet. Schickt ihr die Truppen mit einer Maustaste los, reihen sie sich wie an einer Perlenschnur auf oder ihr habt Glück und ein Mammutpanzer blockiert einen dünnen Weg und niemand kann an ihm
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In einer GDI-Mission müsst ihr dieses riesige Schiff wieder auf Vordermann bringen. In einem Nod-Einsatz müsst ihr es vom Himmel holen. |
vorbeifahren.
Bei der Computerintelligenz sieht es so aus, dass die Gegner das neue Spielkonzept wohl verstanden haben – schöne gemischte Truppenverbände bauen und ordentlich um die relevanten Punkte streiten. Häufig habe ich dennoch beobachtet, dass feindliche Crawler es lieben, sich aufzustellen, nur um Sekunden später wieder wegzufahren – so ein Käse. Die eigenen Einheiten reagieren ebenfalls nicht immer vorbildlich: Trotz entsprechender Gesinnungseinstellung erwidern sie nicht den Beschuss und wenn zwei Panzer in einem Verband attackiert werden, kommt es oft vor, dass die anderen in der Nähe befindlichen Truppen wegschauen. Dafür arbeiten die Ingenieure gut und reparieren fleißig.
Im Skirmish
Zusätzlich zur Kampagne darf der Skirmish-Modus nicht fehlen. Von 1vs1 bis 5vs5 dürft ihr mit computergesteuerten Kollegen gegen KI-Gegner auf durchaus fair gestalteten Karten antreten und um die Vormachtstellung der Tiberium-Netzwerk-Knoten kämpfen. Meist sind dies fünf Punkte und je mehr das Team hält, desto schneller steigen die Siegpunkte wie bei Battlefield an. Ergänzend sammelt ihr in Capture-the-Flag-Tradition Tiberium für Upgrade-Punkte. Auf vier Schwierigkeitsstufen lässt sich die KI stellen und gegen welche Klassen ihr antreten wollt, dürft ihr ebenso festlegen. Die KI-Feinde und Kollegen schlagen sich bis auf einige schon angesprochene Aussetzer ganz wacker, haben allerdings Koordinationsprobleme mit dem Spieler. Befehle geben könnt ihr ihnen ebenso wenig – was bei Alarmstufe Rot 3 übrigens möglich war. Zwölf Karten mit dem Spielmodus „Domination“ für bis zu zehn Spieler sind im Lieferumfang enthalten.