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Xenoblade Chronicles 2 im Test – Auf Titanen durchs Wolkenmeer

Nach den Flug- und Online-Gehversuchen mit Xenoblade Chronicles X auf der Wii U haben sich Monolith und Nintendo mit Xenoblade Chronicles 2 wieder auf die geerdeten Einzelspielertugenden von Xenoblade Chronicles auf der Wii besonnen. Was Switch-Rollenspieler darüber hinaus erwartet, verrät der Test.

© Monolith Soft / Nintendo

Hand in Hand

Auch sonst sind viele Nebenaufgaben direkt mit der Charakterentwicklung oder anderen Spielelementen verzahnt, so dass selbst eher lästige Aufgaben motivieren. Zudem lässt sich vieles auch nebenher erledigen wie das Aussenden von Söldnertruppen oder das Vorantreiben von Stadtentwicklungen durch Einkaufsbesuche, Auftragsarbeiten oder Unterhaltungen.

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Gerade freie Gruppenmitglieder können mit lukrativen Söldneraufträgen betraut werden. © 4P/Screenshot

Als Bergungstaucher findet man zudem überall in den Welt lukrative Sprungpunkte, um verborgene Schätze und Monster aus den Wolken zu fischen.

In Torigoth gibt es sogar einen Spielautomaten mit dem man sich Credits und Bauteile für künstlich kreierte Klingen erspielen kann. Auch Rohstoffe, Zutaten und Rezepte können gesammelt, Speisen zubereitet, Tauschhandel abgeschlossen oder an sich nutzlose Hilfskerne zu potenten Ausrüstungsgegenständen veredelt werden. Hier und da mag der Beuteregen zwar fast schon etwas zu üppig und unübersichtlich sein, aber der Platz scheint nahezu unbegrenzt, während die Vielfalt immer wieder zum Experimentieren einlädt. Selbst Preisvergleiche und Handelsreisen lohnen sich.

Qualität statt Quantität

Das Questangebot ist im Vergleich zu den Vorgängern zwar quantitativ gesehen deutlich zurückgegangen. Dafür sind die Aufgaben jedoch weit weniger generisch und oberflächlich. Fast jede Nebenmission erzählt eine eigene kleine Geschichte, setzt auf nachvollziehbare Sorgen oder bewegende Schicksale. Natürlich kommt auch der Humor nicht zu kurz – manchmal auch mit dem Holzhammer, aber trotzdem charmant und sympathisch in Szene gesetzt.

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An vielen Orten laden Bergungspunkte zu Tauchgängen ein, um dem Wolkenmeer versunkene Schätze zu entreißen. © 4P/Screenshot

Hier und da kann man sogar in den Verlauf von Unterhaltungen eingreifen und eigene Entscheidungen treffen.

Der Grundverlauf der Handlung ist jedoch fest vorgegeben, der Weg von Schlüsselereignis zu Schlüsselereignis aber gespickt mit interessanten Abzweigungen, das Tempo meist frei wählbar. Im späteren Spielverlauf zieht die Dramaturgie dann aber deutlich an und hält einen bis zum großen Finale fest im Bann. Je nachdem wie intensiv man sich mit Nebenaufgaben, Charakterentwicklung und Spielwelt beschäftigt, können bis dahin hundert Stunden und mehr vergehen. Und selbst danach kann man fast an alle Orte zurückkehren und noch offene Vorhaben zu Ende bringen. Einen speziellen New-Game-Plus-Modus gibt es allerdings nicht.