Soweit dazu und im späteren Verlauf trefft ihr immer wieder auf das Phasing-System, nicht nur bei der „Schlacht um Unterstadt“ und der Ereigniskette am Wrathgate, bei der sogar einige bekannte Charaktere sterben, sondern ebenso im finalen Gebiet, der Eiskrone. Hier kämpft ihr euch zusammen mit dem Argentumkreuzzug durch das Areal (parallel bekriegen sich Allianz und Horde lieber gegenseitig) und schlagt euch stufenweise bis zur gewaltigen Zitadelle vor. Dabei ist alles so gestaltet, dass man die Aufgaben ohne Gruppe lösen kann. Hier hat man als Spieler das Gefühl gemeinsam mit den NPCs den Fortschritt zu erlangen als nur für sie zu arbeiten, um am Ende eine Belohnung zu bekommen. Ihr seid also aktiv am Prozess der Veränderung beteiligt. Einen kleinen Haken hat diese Technik und zwar könnt ihr andere Spieler in diesem Gebiet nur sehen, sofern sie in der gleichen Quest-Phase sind. Da jedoch alle Quests solo machbar sind, ist dies nicht allzu schlimm.
Sie bleiben im Gedächtnis
Es treten also Veränderungen auf, weil gewisse Persönlichkeiten sterben und sich Machtverhältnisse ändern, während Spieler am Anfang der Level-Phase die Welt unverändert sehen. Im Gegensatz zu vielen anderen Quests aus der Scherbenwelt bleiben mehr „magische Momente“ im Hinterkopf, was bisher kein Online-Rollenspiel in diesem Ausmaß geboten hat. Hut ab! Alleine der Kampf um Unterstadt ist so dermaßen gut, dass man ihn am liebsten noch einmal machen möchte und Zwischensequenzen mit aufgebohrter Spielgrafik helfen Ereignisse voranzutreiben, die ich an dieser Stelle nicht verraten möchte. Ohne zu spoilern kann ich sagen: Es entsteht eine neue Fraktion, die alle Lebenden und Untoten zugleich verabscheut.
[Absatz mit Mini-Spoiler] Darüber hinaus interagiert ihr mit mehr wichtigen Protagonisten und das nicht nur beim Aufbau der ersten Front zusammen mit dem Argentumkreuzzug. In Rahmen einer ebenfalls Phasing-lastigen Questreihe in Zul’Drak trefft ihr den Lich König und in der schon erwähnten Schlacht um Unterstadt kämpft ihr gemeinsam mit den Fraktionsbossen. In den Höhlen der Zeit begleitet ihr Prinz Arthas durch seine schicksalhafte Mission in Stratholme begleitet und Rhonin sowie Alexstrasza geben ihr Stelldichein. So manch in WarCraft III vergessener Zwerg taucht wieder auf, was ihr „live“ in einem Rückblick erfahrt als Arthas sein Schicksal mit Frostmourne besiegelte. Sogar das „Treffen“ von Arthas und Illidan ist nachempfunden. Zudem erfahrt ihr mehr über den Aschenbringer, die Scharlachroten, die Titanen sowie die Schöpfung der Welt und natürlich über die Geißel, allerdings sind längst nicht alle Elemente so aufwändig in Szene gesetzt – manches
wird wie gewohnt mit
„schnöden“ Questtexten dargeboten. Dennoch gibt es viel Stoff für Story-Enthusiasten und das sind nicht nur Blicke in die Vergangenheit und ja, es kommen viel mehr Drachen vor! [Ende Absatz mit Mini-Spoiler]
Die Fünfer-Dungeons
Im Vergleich mit The Burning Crusade können die Quests sowie die viel hübschere und stimmigere Umgebung punkten, obwohl ihr erst mit Stufe 77 ein Flugreittier im kalten Norden nutzen dürft – vorher ist Reiten angesagt, was den subjektiven Eindruck der Weltgröße intensiviert. Außerdem warten ein Dutzend neuer Dungeons (acht für die Level-Prozedur und vier für Stufe 80) und drei Schlachtzug-Instanzen auf die Nordend-Erkunder, wobei jedes Dungeon auf dem Schwierigkeitsgrad „heroisch“ gespielt werden kann und schon in der Beta war die Balance zwischen „normal“ und „heroisch“ ausgewogener als bei The Burning Crusade. Der heroische Modus ist anspruchsvoller (ohne Ruf-Voraussetzung für den Schlüssel) und bringt neben einer „Boss-Marke“ bessere Ausrüstung in etwa auf dem Niveau von Naxxramas 10 Spieler.