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Warhammer 40.000: Dawn of War 3 (Taktik & Strategie) – Brachiale Echtzeit-Strategie

Seit der MOBA-Welle fristen klassische Echtzeit-Strategiespiele ein Schattendasein. Den ersten Wiederbelebungsversuch startete Halo Wars 2 im Februar, bot aber trotz aufwändiger Produktion nur oberflächliche und actionreiche Scharmützel. Der neue Hoffnungsträger heißt Warhammer 40.000: Dawn of War 3 von Relic Entertainment und SEGA. Ob die martialischen Schlachten mit Spaces Marines, Orks und Eldar überzeugen, klären wir im Test.

© Relic Entertainment / SEGA

Fazit

Mit Dawn of War 3 hat Relic Entertainment endlich wieder sehr gute klassische Echtzeit-Strategie entwickelt. Mir gefällt der Einzelspieler-Modus besser als der Multiplayer, da der Umfang dort mit acht Karten und nur einem Spielmodus etwas dürftig ist. Doch das Wichtigste zuerst: Die Mikromanagement-lastigen Schlachten mit den Helden, den normalen Einheiten sowie den konfigurierbaren Doktrinen sind richtig gut und werden brachial inszeniert. Durch die Fraktionsunterschiede wird eine tolle Grundlage für intensive Gefechte mit vielen taktischen Möglichkeiten gelegt. Es ist nötig, dass Helden und Normalos effektiv zusammenarbeiten und deswegen fühlt sich Dawn of War 3 auch nicht wie ein MOBA-Vertreter an – zum Glück! Es geht bei minimalem Basisbau und aggressiver Expansion auf düsteren Schlachtfeldern zur Sache, die jedoch etwas mehr Dynamik bieten könnten. Positiv hat mich die lange Kampagne (16 Missionen) mit dem ständigen Wechsel der Fraktionen überrascht, die in der zweiten Hälfte nochmal zulegt. Nur die Story-Präsentation zwischen den Einsätzen hätte etwas pompöser ausfallen können, zumal die englischen Synchronsprecher weitgehend tolle Arbeit leisten. Und abgesehen vom mageren Karten- und Modi-Umfang sind die Mehrspieler-Gefechte granatenstark, da dank der vielen Helden, den normalen Truppen und der cleveren Eskalationsmechanik packende Gefechte auf der Tagesordnung stehen.

Wertung

PC
PC

Dawn of Wars 3 entfacht intensive und packende Schlachten mit Helden und normalen Einheiten. Kampagne sowie Mehrspieler-Gefechte sind toll, jedoch fällt der Multiplayer-Umfang etwas mager aus.

  1. Relic hat kürzlich bekanntgegeben, dass sie DoW 3 fallen lassen und nicht mehr weiterentwickeln:

    While Dawn of War 3 has a dedicated player base, it didn't hit the targets we were expecting at launch, and it hasn't performed the way we had hoped since. It's been tough for us as professionals who want to make great games for our players, and for us as people who care a lot about what we do.
    When a game underperforms, plans need to change. With Dawn of War 3, we simply don't have the foundation we need to produce major content. We're working in close partnership with Sega and Games Workshop to determine the best course of action, while shifting focus to other projects within our portfolio.
    http://www.eurogamer.net/articles/2018- ... w-projects
    Aus den angeteaserten Necrons wird folglich also auch nichts.

  2. Soooo. Hab die Kampagne heute durchgezockt und schon einen guten Haufen MP-Matches gespielt (Bin bei 48 Stunden laut Steam).
    Fazit: Angenehm überrascht!
    Die Kampagne ist definitiv ordentlich. Sie reißt keine Bäume aus, aber ich wurde sehr gut unterhalten. Es gibt vom Missionsdesign hauptsächlich Standardkost mit wenigen innovativeren Ausnahmen (Hier hat Starcraft 2 einfach zu hart vorgelegt mit Ideenreichtum und Abwechslung als das einen noch schnell was vom Hocker hauen würde).
    Pacing und generell die Länge der Kampagne gehen in Ordnung, habe für die insgesamt 17 Missionen locker über 20 Stunden gebraucht.
    Deutlich positiver hervorzuheben finde ich:
    - Storytelling (man erlebt und spielt die Story aus Sicht aller drei Rassen gleichzeitig)
    - das taktische Gameplay (aufgrund der Gameplaymechaniken und der langsameren Ressourcengewinnung je größer die Armee, spielt man meistens mit einer "angemessenen" Truppenstärke, die man geschickt einsetzen muss. Starcraft 2 typisches A-Moven funktioniert kaum)
    - die Atmosphäre (Artdesign, Detailgrad und Leveldesign sind super, Soundtrack und Voice Acting sind sehr überzeugend)
    Zum Gameplay im Allgemeinen/dem MP:
    Man hat tatsächlich nicht immer das Gefühl das das Gameplay von seinen Mechaniken her perfekt auf eine klassische Singleplayer-Kampagne passt. Aber im Multiplayer entfaltet sich das wahre Potential. Hat man sich erstmal dran gewöhnt ist es ein großartiger Mix aus alten Dawn of War, Company of Heroes und Starcraft 2.
    Jeder Einheit hat seinen Nutzen, der Basenbau greift sehr gut mit dem taktischen Agieren der normalen und Eliteeinheiten ineinander. Eskalationsphasen während eines Spiels erhöhen angenehm das Tempo/die Größe der Schlachten und die große Auswahl der Eliteeinheiten und Doktrinen ermöglicht eine Fülle an möglichen interessanten Strategien!
    Der Multiplayer hat auch rein gar nichts mit MOBAs zu tun. Es gibt für jedes der Teams Schildgeneratoren, Türme und einen Power Core. Die Generatoren und Türme erfüllen vor allem...

  3. Ich finde den MP nach einem Dutzend Spielen sehr sehr gut. Es ist einfach eine runde Mischung aus Teil 1 und Teil 2. Mit MOBA hat das Spiel nix zu tun. Das 1 oder 2 Heldenfähigkeiten aktuell wenn man nicht aufpasst normale Einheiten zu schnell wegplatzen wird sicher noch gepatched (für den ersten Patch am Montag ist da schon was in die Richtung angedeutet) aber man kann durch Unit Placement (vielleicht einfach mal nicht blobben?) und Ausweichen da auch viel spielerisch abfangen. Ich habe jedenfalls in keinem meiner Spiele das Gefühl gehabt die Elite Einheiten hätten alleine Schlachten entschieden, die Armee zählt genauso viel wie früher. Wer seine Eliten nicht vernünftig unterstützt und in eine Armee nur aus Standardeinheiten schickt wird sie nur sinnlos verheizen.
    Die Hasskampagne gerade auf Steam wegen der angeblichen MOBA kacke nervt mich tierisch. Hier wird einfach vom tumben Gamermob ohne Nachdenken und eigenen Verstand in eine negative Hype-Welle eingestimmt weil es einfach ist und schnelle Schulter klopfer bringt ohne einen Schimmer zu haben wovon man redet.
    Die Kampagne finde ich was ich bisher gespielt habe nicht besonders gut, die ist mir aber auch nicht wichtig. Die MP Mechanik 1:1 zu verwenden aber dann klassische Maps zu bauen funktioniert IMO vom Pacing einfach mehr schlecht als recht. Zwischen Angriffen muss man einfach zu viel Zeit mit Armee neu aufbauen vertrödeln, das ist nicht spannend und motiviert wenig. Vielleicht haben spätere Missionen einen besseren Flow, ich weiß es nicht. Aber interessiert mich jetzt eher nebensächlich, ich freue mich jedenfalls auf einige hundert Stunden Multiplayer wie bei Teil 1 und 2.

  4. James Dean hat geschrieben: 02.05.2017 22:24
    rDy2Die hat geschrieben: 02.05.2017 11:44 Kann dir nur recht geben, diess Diskussion bzgl der Map ist auch total hirnrissig, im RTS gehts um Balance daher sind Layout Ressourcen usw gespiegelt....
    Würde ich widersprechen. Im RTS geht es darum, sich an die Umgebung anzupassen und den Feind möglichst effektiv zu vernichten. Gespiegelte Ressourcen sind letzten Endes nur ein Kniefall vor dem Versagen des schlechten Mapdesigns. Man kann Startpositionen unterschiedlich gestalten und sie dennoch vorteilhaft für jeden aufbauen. Das Sportideal hat RTS echt unsympathisch gemacht.

    Ist halt Ansichtssache mich würde es mehr ankotzen gegen jemanden zu verlieren weil die Map ihm vorteile verschafft als gegen jemanden der einfach besser ist. Bestes beispiel ist CS dort sind die Maps ungleich aufgebaut dementsprechend ist eine der beiden Seiten deutlich im Vorteil und bei ca gleich guten Teams gehen die Maps auch genauso aus wie vorher gesagt. Gerade im RTS kann man oft die beschaffenheit von Maps abusen, daher sollten dort die Karten schon gebalanced sein, bei Kampagnen usw ist das ja völlig laterne.

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