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The Sinking City (Rollenspiel) – Wahnsinn aus dem Meer

Was ist bloß mit den Leuten los? Alpträume und Wahnvorstellungen plagen immer mehr Bewohner der amerikanischen Ostküste in den 20er Jahren. Manche von ihnen wollen seltsamer Weise nach Oakmont pilgern, das nach einer Flut halb versunken und isoliert vor sich hin vegetiert. Auch der Privatdetektiv Charles Reed will herausfinden, was es mit seinen eigenen Visionen und der Anziehungskraft von The Sinking City auf sich hat.

© Frogwares Studio / Bigben Interactive / Frogwares

Paranormale Recherche

Für Abwechslung sorgt auch die paranormalen Recherche, denn Charles Reed verfügt über das innere Auge und kann z.B. über benutzte Objekte auch Tore in die Vergangenheit öffnen und zurückliegende Geschehnisse an einem Tatort sichtbar machen: Sobald er alle Hinweise gefunden hat, kann er sich drei oder mehr Ereignisse ansehen und muss diese dann in die richtige Reihenfolge bringen. Das ist aber letztlich nicht besonders schwer, zumal es sich über Trial&Error stupide lösen lässt – hier hätte man bei Fehlversuchen auch die geistige Gesundheit angreifen müssen.

Zu den besten atmosphärischen Ideen gehört nämlich, dass Realität und Wahnsinn ineinander übergehen: Sobald die geistige Gesundheit durch den Anblick von Mordopfern oder Monstern sinkt, schwankt auch Charles‘ Wahrnehmung, er sieht zunächst schemenhafte Visionen von Fratzen und hat es später mit geisterhaften Dämonen bzw. Monstern zu tun, die ihn töten können. Das wird richtig gut visualisiert, sorgt für Spannung, aber lässt sich mit einem Griff zur Spritze auch schnell wieder normalisieren. Unterm Strich steckte einiges an Potenzial in diesen Ideen, die aber innerhalb des gewöhnlichen Spieldesigns

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Charles Reed muss vergangene Ereignisse in die richtige Reihenfolge bringen. © 4P/Screenshot
dramaturgisch verschenkt wirken.
Auch das Missionsdesign wiederholt sich irgendwann mit Holen und Bringen von Informationen, Patienten oder Logbüchern, mit dem Aufstellen von Gefäßen oder Fotografieren, bei dem man natürlich quer durch die Stadt gelotst wird. Zwar unterscheiden sich die Viertel einigermaßen, was Architektur & Co betrifft, aber trotzdem wirkt das Spiel in den Gassen und Kanälen immer gleich statisch. Da freut man sich, wenn die Story endlich wieder mit kleinen Überraschungen neugierig machen kann.

Technik, Fehler und Zickereien

Hätte der Patch 1.02  nicht das schlimme Tearing auf der PlayStation 4 Pro behoben, wäre die Wertung fast mangelhaft gewesen – das Zerreißen des Bildes war auf Dauer unerträglich. Zwar ist das jetzt weg, aber es gibt auch auf Xbox One X  immer noch Bildratenprobleme, Rollrasen in naher Distanz, Pop-ups und Fade-ins, dazu viele Ladezeiten.

Auf dem Rechner läuft das von der Unreal Engine inszenierte Abenteuer deutlich besser, es gab keinerlei Tearing. Die Bildrate ist auf 60fps festgesetzt, aber komplett sauber sieht die Lovecraft-Welt am Rechner auch nicht aus. Schatten und Objekte
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Über ein Kreismenü wählt man Waffen und Objekte aus. © 4P/Screenshot
werden auch in höchster Performance bei maximaler Sichtweite manchmal zu spät eingeblendet und es gab kleinere Slowdowns. Ihr könnt die Maus- und Tastatur-Steuerung anpassen oder eine festgelegte Gamepad-Eingabe nutzen und es gibt Widescreen-Unterstützung.

Hinzu kommen auf allen Systemen Clipping-Fehler und kleinere Bugs in der Steuerung: Da muss man manches Foto zwei oder dreimal schießen, weil die Motivabfrage so pingelig ist. Und obwohl Charles Reed auf Knopfdruck über hüfthohe Hindernisse klettern kann, wird auch das nicht immer akkurat ausgeführt. Dass man den Knopf zum Aufsammeln der Gegenstände in einer Kiste sowie für das Injizieren von Spritzen oder Konsumieren von Heilmitteln gedrückt halten muss, wird aber irgendwann zur Gewohneit.
  1. Als großer Lovecraft Fan quäle ich mich gerade in kleinen Dosen durch The Sinking City. Man kann festhalten, dass das Spiel einfach nicht fertig geworden ist und noch mindestens ein halbes Jahr in der Entwicklung benötigt hätte. Mal abseits der unzähligen Bugs auf die man ständig trifft, wirkt vieles noch recht unausgereift und bloß wie ein Platzhalter. Items respawnen jedes mal wenn man eine infizierte Zone betritt, weil die Entwickler offensichtlich keinerlei Konzept für deren Verteilung hatten. Die Stadt sieht eigentlich recht cool aus, aber man merkt schnell, dass man ständig die selben Bausteine benutzt hat. Vor den meisten kämpfen kann ohne Probleme weg rennen was den Gruselfaktor der Gegnern gegen null tendieren lässt. Das Kämpfen ist bestenfalls zweckdienlich nervt aber eigentlich nur. Auf Dauer ist es frustrierend dass man ständig Adressen auf der Karte suchen muss. Das ist vielleicht für jemanden der ohne Navi nirgendwo hin finden kann eine gelungen Übung, sollte aber keine Herausforderung für Leute darstellen, die schon mal einen echten Stadtplan in der Hand hielten. Die Detektivarbeit beschränkt sich auf ein Minimum. Nachdenken muss man dabei nicht und Abwechslung sollte man fernab des einfachen chronologischen Sortieren des Tathergangs auch nicht erwarten. Eigentlich schade, weil die Geschichte schon Lust auf mehr macht und die eigentliche Atmosphäre passend ist. Ach ja... Updates gab es bisher auch keine. Ich kann mir auch nicht vorstellen dass da noch was großartiges kommen wird. Das Spiel ist in seinem Zustand leider ein Totalschaden, den man wohl nicht einfach mal so zurecht patchen kann.
    Zum Glück spiel ich es mit nem Freund und wir quatschen nebenbei immer. Alleine würde ich mir das nicht geben :)
    Nachtrag: Das dumme Spiel hat jetzt einen game breaking Bug. Ein notwendiges Ereignis wird nicht getriggert, weshalb man nicht mehr vorankommt. Erst war ich verärgert, aber jetzt bin ich froh, diesen Müll nicht weiterspielen zu müssen.

  2. Cold-fire hat geschrieben: 01.07.2019 15:12 Hmm. Hatte mir das Spiel schon vor einer Weile bei Amazon vorbestellt und jetzt liegt der Versand Termin von Amazon bei Mitte August? Auch bei vielen anderen Händlern steht das dass Spiel zur Zeit nicht lieferbar ist, wenn man nicht unbedingt 70 Euro zahlen will. Sehr schade, hätte das Spiel gern im Urlaub gespielt.
    Weiß jemand von euch vielleicht warum man das Spiel im Moment so schlecht bekommt?
    Gruß
    Vermutlich ist die Nachfrage wesentlich höher als erwartet.
    Hast du eine Müller-Filiale bei dir in der Nähe? Dort kosten die Konsolenfassungen nur 50€. Und wenn du einen Rossmann-Coupon hast, gibt es nochmal 15% Rabatt.

  3. Ich kauf das Ding.
    Mich hat schon zuletzt Call of Cthulhu total gerockt und das hatte ne miese Wertung hier.
    Das war ein schöner Lovecraft Walking Simulator mit genialen Schauplätzen. Das Fischerdorf hatte zwar wenig begehbare Straßen aber trotzdem hat mich das Spiel geflasht. Eins der wenigen der letzten Jahre die ich durchgezockt habe, das will schon sehr viel heißen. Ich glaube das letzte Game davor wo ich nen Endscreen gesehen habe war Tropical Freeze.
    Und wenn mir nur der Ort gefällt und ich die Detektiv Arbeit mag reicht mir das schon. Und sicher wirds den ein oder anderen Performance Patch geben. Ausserdem freu ich mich auf ne gute deutsche Lokalisation. Ist ja heute was besonderes.
    Das Ding gibts in der Day One mit Karte für 59,-
    Weiß jemand welche Steuerungs Settings es für die Analog Sticks gibt bei Sinking City ? Lefty, Sticks swappen ö.ä. ?

  4. @Topic: Schade, nach Call Of Cthulhu habe ich echt alle Hoffnungen in Sinking City gesetzt. Hatte mich zunächst über die Epic Exklusivität geärgert, das ist damit aber ja auch vom Tisch :D etwas positives hat es ja. Waruuuuum schafft niemand ein offizielles, geniales Lovecraft Spiel :(

    Go!nes hat geschrieben: 29.06.2019 13:15
    ugac hat geschrieben: 28.06.2019 22:52
    Go!nes hat geschrieben: 28.06.2019 22:30 Verstehe nicht wie man so einen Stoff in den Sand setzen kann...
    Die Penumbra Teile (geistige Vorgänger von Amnesia) sollten übrigens nicht unerwähnt bleiben ;)
    Zu den Filmen gibt es mindestens 3 die keine C- Movies sind:
    "Call of Cthulhu" und "The Whisperer in Darkness" (Beides von der H.P. Lovecraft Historical Society, welche auch gute Hörspiele zu den Geschichten machen)
    und der Indifilm "Die Farbe" von Huan Vu (macht gerade neben warhammer 40k filmchen ein Traumlandeprojekt)
    Ich weine immer noch James Cameron und Guillermo del Toro hinterher...
    Danke!
    Die Filme hatte ich gerade total ausgeblendet.
    "Call of Cthulhu" fand ich gut. Ist aber kein Film, den ich jedem empfehlen würde. Einfach auf Grund der gewollten Machart.
    "Whisperer in Darkness" habe ich noch nicht gesehen,
    Spoiler
    Show
    der Trailer hat mir einfach zuviel der Kreaturen preisgegeben.
    (Auch eine meiner Lieblingsgeschichten)
    Die Farbe...Joar. Habe ich gesehen und mochte es allein schon, da man merkt, das Vu wirklich Herzblut reingesteckt hat. Irgendwie hat es mich aber nicht ganz überzeugt, ohne das ich weiß worauf ich mit dem Finger zeigen soll. Vllt die Darstellung der "Farbe". Einerseits klug gelöst, andererseits nicht wie ich es mir vorgestellt habe. :lol: Trotzdem so ziemlich die beste Verfilmung. Vu arbeitet gerade übrigens auch an einem "Traumlande" Film.
    Es gibt auch noch eine spanische Variante von "Die Farbe aus dem All", den Titel habe ich aber gerade nicht parat. Der war auch ok.
    Das mit Del Toro ärgert mich auch bis heute. Dem hätte ich zugetraut was vernünftiges aus der Vorlage zu machen.
    Whisperer...

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