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Street Fighter 6 im Test: Straßenkampf für alle!

Sind wir mal ehrlich: Kampfspiele sind leider nur bedingt partytauglich! Eine seltene Ausnahme ist Smash Bros., dank simpler Steuerung und knuffiger Figuren findet hier jeder Zugang. Mortal Kombat geht auch, bloß nicht auf Kinderpartys: Steuerkreuz hin, her, Knöpfchen, irgendwas Krasses passiert dann schon. Selbst bei Tekken führt wildes Tastenhämmern unerfahrener Gäste mitunter rasch zu ansehnlichen Ergebnissen. Wie ich über die Jahre allerdings immer wieder feststellen musste, gilt das nicht für Street Fighter. Hier gibt’s allein sechs Knöpfe fürs Schlagen und Treten unterschiedlicher Härte und Geschwindigkeit. Simpelste Spezialangriffe erfordern entweder Viertelkreis-Bewegungen oder müssen durch Halten von Richtungstasten aufgeladen werden. Spätestens jetzt treffen ratlose Blicke meiner Gäste auf überfordertes Stöhnen und letztendlich haben auf dieser Party weder ich noch meine weniger geübten Freunde Spaß. Street Fighter 6 ändert das: Jeder, der halbwegs einen Controller bedienen kann, soll schnelle Erfolge sehen, sich daran erfreuen und schließlich ganz tief eintauchen in die Welt von Street Fighter 6. Wie das gelingen soll und ob Capcoms jüngster Streich auch für erfahrene Tasten-Kämpfer interessant bleibt, klärt dieser Test.

© Capcom / Capcom

Fazit

Seit Street Fighter IV war ich nicht mehr so begeistert von Capcoms Prügelreihe, denn das Herzstück, die Kämpfe, trifft die richtige Balance aus Zugänglichkeit und Tiefgang – selbst nach gut 40 Stunden Spielzeit kratze ich bei den meisten Kämpfern noch an der Oberfläche. Klar ist: Insgesamt spielt sich Street Fighter 6 dank des neuen Drive-Systems offensiver als seine Vorgänger. Weil die Ladezeiten für Rematches bemerkenswert kurz ausfallen, lasse ich mich gerne zu weiteren Runden motivieren. Dass unter den Neuzugängen keiner dabei ist, der mich optisch anspricht, ist Geschmackssache, dabei deckt der Kader von Zonern über Grappler, Charger und Shotos alle spielerischen Facetten ab. Dass sich von der Electro-Hip-Hop-Musik kein Charakter-Thema im Ohr festsetzt, ist schade. Zwiespältig finde ich die altbackene, zähe World Tour, in die offensichtlich zu wenig Zeit und Geld geflossen ist. Unerfreulich finde ich die auf verwirrende Begrifflichkeiten ausgelegten Mechanismen zur Monetarisierung. Man blickt nicht mehr durch und kauft im Zweifelsfall sicherheitshalber das teuerste Paket – 45 Euro für noch unbekannte digitale Inhalte, vier Kämpfer und zwei Stages finde ich willkürlich und dreist. Das machen Mitbewerber zwar auch, es wird dadurch aber nicht okay! Auf der anderen Seite verdient Capcom großes Lob für die Anstrengungen, die Hürden für Anfänger zu minimieren und fortgeschrittene Spieler mit einer Vielzahl an Übungsmöglichkeiten zu fördern – alleine dafür zücke ich die 90!

Wertung

PS5
PS5

Hervorragend spielbares Content-Monster mit klugen Hilfen für Einsteiger und Finesse für Profis, mit dem sich Capcoms Straßenprügler erneut auf dem Genre-Thron platziert – trotz schwacher Solo-Story und Echtgeld-Mechaniken.

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Echtgeldtransaktionen

"Wie negativ wirken sich zusätzliche Käufe auf das Spielerlebnis, die Mechanik oder die Wertung aus?"

Gar nicht.
Leicht.
Mittel.
Stark.
Extrem.

Leicht.

  • Season Pass, dessen Inhalte keine bzw. nur minimale Auswirkungen auf das Spieldesign haben.

Erläuterung

  • Digitale Deluxe und Ultimate Edition für 94,99 beziehungsweise 114,99 Euro mit zusätzlichen Kostümen, Farben, Drive Tickets, gegebenenfalls Stages und dem Season Pass, der über Zeit neue Kämpfer ins Spiel bringt und auch separat erhältlich ist. Zusätzlich Echtgeld-Einsatz für eine virtuelle Währung, die für den Kauf von Kleidung eingesetzt wird, die optische Vorteile bietet, keine spielerischen.