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StarDrive (Taktik & Strategie) – StarDrive

Man nehme drei Esslöffel Sins of a Solar Empire, 200 Gramm Sword of the Stars, eine kleine Portion Galactic Civilizations und schmecke das Ganze vorsichtig mit einem Teelöffel Master of Orion ab (zuvor die Runden-Kerne entfernen!). Jetzt den Teig langsam mit den Knethaken vermengen, bis die frühe Beta-Phase erreicht wurde. Anschließend aus der Schüssel direkt in die Spieleverpackung geben und ohne Qualitätskontrolle an den Handel ausliefern. Fertig ist ihr StarDrive, wir wünschen guten Appetit!

© Zero Sum Games / Iceberg Interactive

Explore, Expand, Restart

Die Kolonieübersicht - eine der wenigen nützlichen Statistiken des Wirtschaftssystems.
Die Kolonieübersicht – eine der wenigen nützlichen Statistiken des Wirtschaftssystems. © 4P/Screenshot

Wurde die Hürde des Frachtersystems genommen, beginnt der Ausflug in die Untiefen des Wirtschaftssystems. Dieses hat mich als oft an die Grenze meiner Geduld getrieben, was aber nichts mit seiner Komplexität  zu tun hat. Es gibt nur fünf wichtige Ressourcen: Nahrung, Werkstoffe, Kolonisten, Geld und Wissenschaft. Drei davon müssen mit Frachtern transportiert werden um effiziente Produktionszentren zu ermöglichen. Jede Kolonie hat die Möglichkeit Nahrung und Werkstoffe zu importieren, zu lagern oder via Export in den Wirtschaftskreislauf zu überführen. Je mehr Einwohner eine Kolonie hat, desto mehr kann produziert werden. Dazu kommen Effekte der vor Ort errichteten Gebäude wie Minen, Farmen oder Forschungsanlagen, sowie die Abzüge durch die globale Besteuerung. So weit so einfach, wäre da nicht das Problem des völligen Informationsblackouts.

Es gibt zwar pro Kolonie drei Schieberegler mittels derer ich einstellen kann wie viel Arbeitskraft in welchen Produktionsbereich fallen soll, es fehlt aber an globalen Statistiken, Weltmarktpreisen, übersichtlichen Einnahmen/Ausgaben-Seiten und Darstellung der genauen Effekte der globalen Besteuerung. Es gibt genau ein schnödes und aufgrund der Gestaltung unlesbares Fenster, in dem mir Wirtschaftsdaten ausgeben werden. Das ist zu wenig! Zudem ist die Automatisierung der Kolonien eine Katastrophe: die KI, der ich zuweisen kann ob eine Kolonie auf die Produktion von industriellen Gütern, Nahrung oder wissenschaftlichem Fortschritt ausgerichtet sein soll, führt oft widersprüchliche Bauten durch. Agrarwelten mit voll ausgebauten Minen sind nicht nur nutzlos, sie kosten bares Geld. Somit kann ich mich nicht auf meine CPU-Gouverneure verlassen, sondern muss den Aufbau jeder Kolonie zunächst selbst in die Hand nehmen. Spätestens wenn man fünf Sonnensysteme besiedelt hat gerät man schnell durcheinander.  Und wenn man dann durch eine falsche Entscheidung oder unfähige KI-Verwalter leere Kassen hat und die Kolonien rebellieren, ruft der Neustart. Trial-and-Error pur!

Diplomatische Irrungen und Wirrungen

Das Kulrathi-Shogunat (verwandt mit den Bulrathi aus Master of Orion?) ist eine der insgesamt acht spielbaren Rassen.
Das Kulrathi-Shogunat (verwandt mit den Bulrathi aus Master of Orion?) ist eine der acht spielbaren Rassen. © 4P/Screenshot

Auch das diplomatische System ist an vielen Stellen lückenhaft und inkonsistent. Es gibt zwar die nette Möglichkeit mit den durchaus interessanten Alienrassen, deren Form von mechanischen und emotionslosen Robotern über ständig wütend wirkende Weltraum-Wölfe bis zu freundlichen Baumwesen reicht, auch über Belanglosigkeiten zu sprechen. Im Grunde bietet der diplomatische Kontakt aber nur die grundlegensten Möglichkeiten wie Handel, Bündnis, Technologieaustausch, Kolonieübergabe oder gemeinsamer Kriegseintritt. Es fehlt an Kniffen wie der Beeinflussung durch Botschafter, das Übersenden von Flotten, kulturellem Austausch oder Propaganda. Zudem wird die Handelsbilanz nicht vernünftig ausgewiesen und der Handel mit Nachbarkulturen überhaupt nicht visualisiert.

Die CPU-Rivalen haben auch mehr Möglichkeiten als ich: So werde ich zum Beispiel regelmäßig von den Vulfar gewarnt mir verschiedene Systeme in der Nähe ihrer Grenzen nicht anzueignen, da sie diese für sich beanspruchen würden. Ich selbst kann aber nicht mit diplomatischen Mitteln verhindern, dass Planeten in Sternensystemen, die sich bereits in meinem Einflussbereich befinden, von ihnen besiedelt werden. Das ist ärgerlich, denn Krieg mit seinen Nachbarn sollte man nur anfangen, wenn man sich wirklich sicher ist, die stärkere Flotte zu besitzen.

 

  1. Also Frachter werden doch automatisch gebaut ... man muss das nur in den KI-Einstellungen aktivieren. Und die Diplomatie mag zwar marginal sein - aber in welchem Spiel ist sie das nicht? Selbst in CiV gibt's nicht wirklich mehr zu tun. Was mich aber an dem Spiel am meisten stört ist dass die KI massiv cheatet. Während man selbst sich sehr spezialisieren muss um irgendwas schnell tun zu können (zb schnell zu forschen oder zu produzieren), ist die KI in allem sehr schnell. Die produziert manchmal schneller Schiffe und Truppen selbst im Belagerungszustand als der Spieler selbst wenn er so viel wie möglich "erkauft". Ich hab Stardrive wegen des KI-Cheatings mittlerweile in die Ecke geschmissen.

  2. Armin hat geschrieben:
    Jazzdude hat geschrieben: Von Stardrive hat ich mal ein Video von tomdotio gesehen, schien eigentlich ganz gut zu sein. Der Test klingt von Anfang an teilweise unnoetig negativ.Text Tutorials,Micromanagement,schlechte AI Verwalter und Schiffeditor Gefrickel schrecken nen alten 4x Zocker nicht ab. Aber spaeter auch zurecht negativ ,wenn die Kaempfe so ein unkontrollierbares Chaos sind, ist das ja schon wichtig fuers Spiel.
    Ich kann nur meine eigenen Erfahrungen verweisen die ich immerhin einen Monat vor dem Test hier schon mit den gleichen Mängeln niedergeschrieben hab. Und ich persönlich finde genau solche Schnitzer die Kernelemente des Spiels ausmachen unnötig (Wie ein Shooter mit nem unspaßigen Waffenhandling).
    Aber hey es ist nicht unspielbar (Ausser die abstürze die ich bei längeren Spielen hab und einen zum letzten Autosave zurück nötigen) und man kann ein paar Stunden Spaß mit dem Spiel haben. Dafür das es offensichtlich ein 1 Man Projekt ist kann man nur sagen "respekt".
    Aber dafür ist der Test da, das man ihn liest und sich selbst sagen kann welche Punkte man wichtig findet und welche nicht. Und der Test deckt sich mit meiner Erfahrung wie gesagt recht gut, wie geschrieben hatte ich trotzdem meinen Spaß damit.

  3. Armin hat geschrieben:Ja das sagen die 0815 Ballergamer jedesmal,wenn ein shooter mit viel Marketing Hype statt 80 nur 75% bekommt. Ist einfach alles nur uninformiert.
    Distant Worlds,was Isegrim nennt, sieht ja extrem genial aus, wieso existiert denn das bei 4P nicht? Im 4P store isses aber.
    Von Stardrive hat ich mal ein Video von tomdotio gesehen, schien eigentlich ganz gut zu sein. Der Test klingt von Anfang an teilweise unnoetig negativ.Text Tutorials,Micromanagement,schlechte AI Verwalter und Schiffeditor Gefrickel schrecken nen alten 4x Zocker nicht ab. Aber spaeter auch zurecht negativ ,wenn die Kaempfe so ein unkontrollierbares Chaos sind, ist das ja schon wichtig fuers Spiel.
    Also etwas chaotisch sind die Kämpfe zuweilen schon, allerdings sicher nicht unkontrollierbar. Der Warpantrieb verhindert zwar größere taktische Manöver (wobei das mit eingeschalteten Gravity-Wells wieder ganz anders sein könnte), aber die Ankunftspunkte und Formationen der Schiffe sind sehr gut ersichtlich, so dass man sich auf die Schlacht genug vorbereiten kann.
    Bei den Flotten kann man die Standardaufstellung frei einstellen und ob sie beim Flug die Formation halten sollen. Genauso lassen sich die Angriffsprioritäten einzelner Schiffe festlegen und ob sie beispielsweise beim Angriff am Gegner borbeifliegen, in Waffenreichweite verharren, oder Breitseiten nutzen sollen.
    Danach können die Schlachten etwas chaotisch werden, das gibt den Ausgangsaufstellungen aber nur noch mehr Gewicht. Zumal man ja sogar mit dem Schiffsdesign bestimmen kann, für welche Art von Gefecht die Schiffe am ehesten geeignet sind.

  4. Jazzdude hat geschrieben: Witzig, dass andere bei Tests zu Indiegames immer rumheulen, dass 4Players doch nur Indiegames in den Himmel loben würde, und dafür jedes "Mainstream - Spiel" (was soll das eigentlich?) schlecht geredet wird.
    Ja das sagen die 0815 Ballergamer jedesmal,wenn ein shooter mit viel Marketing Hype statt 80 nur 75% bekommt. Ist einfach alles nur uninformiert.
    Distant Worlds,was Isegrim nennt, sieht ja extrem genial aus, wieso existiert denn das bei 4P nicht? Im 4P store isses aber.
    Von Stardrive hat ich mal ein Video von tomdotio gesehen, schien eigentlich ganz gut zu sein. Der Test klingt von Anfang an teilweise unnoetig negativ.Text Tutorials,Micromanagement,schlechte AI Verwalter und Schiffeditor Gefrickel schrecken nen alten 4x Zocker nicht ab. Aber spaeter auch zurecht negativ ,wenn die Kaempfe so ein unkontrollierbares Chaos sind, ist das ja schon wichtig fuers Spiel.

  5. Der alte Scorchertroll... immer wieder faszinierend was hier teilweise für Gestalten geduldet werden.
    Das Spiel hat sicher seine Schwächen, dennoch merkt man dem Test an (jedenfalls wenn man sich mit dem Spiel ein wenig beschäftigt hat), dass Herr Cramer mit dem Spiel einfach nicht klargekommen ist oder nicht klarkommen wollte (oder aber, und das könnte ich verdammt gut verstehen, die Wertung entspringt dem im Fazit erwähnten Frust über das verschenkte Potential).
    Jedenfalls ist es bei weitem nicht so scheiße wie beschrieben.
    Es IST allerdings bei allem Wohlwollen zum Genre und den guten Ansätzen die es hat, auch weit davon entfehrnt wirklich gut zu sein.
    Oder aber den ersten Eindruck von einem Echtzeit-Master of Orion langfristig zu erfüllen.
    Oder aber nicht viel Potential verschwendet zu haben...
    Alles in allem ist das Spiel seine knapp 20 Euro jedenfalls Wert, wenn man auf dieses Genre steht, sich über Wertungspunkte streiten ist ohnehin immer doof, aber eine 65 hätte ich sehr viell passender gefunden.
    Mag aber auch an meiner Ansichtsweise liegen, dass ein Spiel mit einer 5 vorne einfach nur Müll ist (wie ich aus immerwiederkehrender Erfahrung auch durchaus bestätigt sehe).

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