Besonders nervig ist dieser spaßzerstörende Umstand, weil das Spiel im Kern seiner Mehrspieler-Schlachten sehr gut unterhält. Sobald auf dem Schlachtfeld keine Spur mehr von Beutekisten, Credit-Transaktionen und Exceltabellen-Menüs mehr zu sehen ist, herrscht beinahe einmalige Star Wars Atmosphäre. Alle drei Ären, vom Klon- über den Bürgerkrieg bis hin zum Konflikt zwischen First Order und Widerstand werden auf klassischen und neuen Schauplätzen (darunter Fondor, ein neuer Sternzerstörer der First Order, Kamino oder Hoth) in stimmungsvoller Kulisse und mit tollem Sound inszeniert.
Dice hat dabei aus den spielerischen Fehlern des flachen Vorgängers gelernt und das nach wie vor eher arcadelastige Shootergefühl mit mehr Tiefgang ausgestattet. So wählt man jetzt aus einer von vier Klassen, vom Sturmsoldaten über den Sniper bis hin zum Kommandanten und Heavy, die über eigene Ausrüstung und Waffen verfügen. Zudem wird man immer in einer Vierergruppe aufs Schlachtfeld geschickt, die für mehr Punkte sorgt, wenn man im Verbund agiert. Das alles ist bei weitem nicht so taktisch und auf das Teamspiel ausgelegt wie Battlefield 1, sorgt aber im Zusammenspiel mit den, jetzt über Punkte statt sammelbarer Symbole verdienten Fahrzeuge und Heldenfiguren für deutlich mehr Langzeitmotivation.
Schlachten zu Lande und im All
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Auch die Spielmodi sorgen für mehr Schlachtfeldatmosphäre: In der zentralen Variante Galactic Assault, die leider nach wie vor auf 40 Spieler begrenzt ist, müssen die Fraktionen ähnlich wie bei Operations auf mehrstufigen Karten Ziele erfüllen (z.B. AT-ATs abschießen oder Bomben legen) bzw. Punkte erobern. Durch weitestgehend gutes Design der Schlachtfelder entstehen so knackige, spannende Gefechte an den Zielpunkten, die teils noch durch Luftkämpfe und Fahrzeuge ergänzt werden. Die Schlachten sind aufgrund der vielfältigeren Zielvorgaben abwechslungsreicher als die reinen Walker-Abwehrkämpfe des Vorgängers und bieten durch die drei Zeitabschnitte auch visuell erheblich mehr Abwechslung.
Die neue Weltraumkampf-Variante Starfighter Assault verlagert dieses Konzept in den Weltraum wo sich 24 Spieler, unterstützt von zahlreichen KI-Kampffliegern, Dogfights um Großkampfschiffe und Weltraum-Docks liefern. In drei Flieger-Klassen (Jäger, Abfangjäger, Bomber) oder Heldenschiffen wie Poes X-Wing oder dem Millennium Falcon müssen meist Bomber aufgehalten, Schildgeneratoren zerstört oder Wege für eigene Kreuzer freigeräumt werden. Das funktioniert aufgrund einer durchdachten Arcade-Steuerung des Fluggerätes und cooler, ebenfalls über Starcards verbesserbarer Fähigkeiten wie z.B. die Aktivierung des Ionenturms der Y-Wings hervorragend und ist eine echte Bereicherung, wenngleich der fließende Übergang wie im gleichnamigen Battlefront 2 von 2005 leider erneut nicht umgesetzt wurde. Zudem ist es schade, dass z.B. nur X-, A- und Y-Wing wählbar sind und bei der Auswahl der Klasse nicht auch ähnliche Schiffe wie der B- oder T-Wing im Hangar stehen – und das in der aktuellen Zeitlinie von Episode sieben und acht gleich ganz auf die Bomber-Klasse verzichtet wurde.