Dann heißt es: Kräuter sammeln und Arbeits- oder Trainings-Minispiele absolvieren. Ryo kann an vielen Stellen Heilpflanzen vom Boden auflesen. Die werden aber nicht per Crafting in Tränke umgewandelt, sondern beim örtlichen Medizin-Dealer zu barer Münze gemacht. Gebt aber nicht alle so verdienten Yuan auf einmal aus – die Kräuter wachsen nicht nach! Alternativ hackt Ryo Holz im simplen aber spaßigen Minigame, fängt Enten mit bloßen Händen oder klemmt sich hinters Lenkrad von einem (Halleluja!) Gabelstapler. All das füllt seine Geldbörse – so kann er neben Lebensmitteln auch eine ungeheure Zahl an Plunder, Capsule-Toy-Spielzeugen und sogar Kleidungsstücken kaufen; leider sind vor allem Jacken, Shirts, Jeans und Schuhe so teuer, dass man es sich zweimal überlegt, ob man dafür wirklich eine Stunde lang Holzscheite spalten möchte.
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Beutekisten mit zufälligem Inhalt oder gar Echtgeld-Beschleuniger für mehr virtuellen Lohn gibt es in Shenmue 3 nicht. Das Thema Glücksspiel wird viel altmodischer angepackt: Ryo kann an vielen Orten im Spiel seine Yuan in Tokens tauschen und damit am Simpel-Roulette, beim Würfeln oder in diversen Schildkröten- und Frosch-Rennen schnelles Geld machen. Das Zurückverwandeln in bare Yuans ist aber umständlich: Erst müsst ihr die gewonnenen Tokens (helft Fortuna durch neues Reinladen auf die Sprünge!) in Preise tauschen und diese Gegenstände dann beim Pfandleiher verkaufen. Die serientypischen Pawn Shops können aber noch mehr: Habt ihr eine komplette Serie von Capsule-Toy-Spielzeugen (z.B. Bälle aus acht verschiedenen Sportarten, Buddhas oder Shenmue-Figuren) oder ein bestimmtes Set von Kräutern, gibt euch der Händler dafür einen Kampfmove – das ist oft billiger, als die Kräuter zu verkaufen und die Moves dann beim Martial-Arts-Dealer zu erstehen.
Übung macht den Meister
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Seine Ausdauer und Kampfkünste verbessert Ryo durch monotone Trainingsdisziplinen (z.B. Schlag-Timing) oder durch Sparring in Martial-Arts-Dojos oder freundschaftliche Handgemenge mit einigen NPCs. Leider steht hier das Einstudieren eines davor ausgewählten Moves stark im Vordergrund: Alle paar Sekunden verlangt eine Bildschirm-Einblendung die Eingabe einer bestimmten Buttonfolge, den Rest der Trainingsrunde kann man getrost verbummeln. Das gilt nicht für die tatsächlichen Fights in den Kampfkunstakademien – hier steigt Ryo durch das Besiegen immer stärkerer Gegner Rang um Rang auf und treibt nebenbei seine Ausdauer und Kung-Fu-Skills in die Höhe. Glücklicherweise erlaubt sich aber selbst ein so strenger, durch die harte Schule seines Vaters gegangener Charakter wie Ryo einigen Freizeitspaß: Man spielt eine Art altmodisches Pachinko am Lucky-Hit-Stand, bugsiert an Flipper-ähnlichen Maschinen Metallkugeln in Löcher oder besucht die örtlichen Arcades. Dort warten im Gegensatz zu den früheren Teilen zwar keine Sega-Automaten, dafür aber Hau-den-Maulwurf-Maschinen, Quick-Time-Event-Automaten, ein rustikales Rennspiel sowie Minigolf- oder Basketball-Varianten. All diese Dinge reißen zwar spielerisch keine Bäume aus – man ertappt sich aber immer wieder, dort ein paar der verdienten Yuan auf den Kopf zu hauen.