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Resident Evil 7 biohazard (Action-Adventure) – Der Survival-Horror kommt nach Hause

Was wird aus Resident Evil? Vom Vorreiter des Survival-Horrors mutierten die Hauptvertreter der Reihe zuletzt zum seelenlosen Actionbrei: Für fette Explosionen, coole Muskelhelden und Koop-Ballereien opferte Capcom ausgerechnet das, was die Serie einmal ausgezeichnet hatte. Mit Resident Evil 7 biohazard will man jetzt zurück zum Nervenkitzel und verspricht mit neuer Perspektive die alte Faszination…

© Capcom / Capcom

Zurück zu den Wurzeln

Aber zurück zur Ausgangsfrage: Ist das überhaupt noch ein Resident Evil? Ja! Mehr als es die Demo und meine bisherigen Ausführungen vielleicht vermuten lassen. Tatsächlich würde ich so weit gehen zu behaupten, dass bisher keine Fortsetzung innerhalb der Reihe die Atmosphäre, Spannung und Faszination des Ur-Vaters so überzeugend repliziert hat. Es entsteht ein ähnlich packendes Gefühl wie damals, wenn man vorsichtig die Stockwerke des düsteren Hauses erkundet, dessen Gänge und Zimmer erst nach und nach durch das Finden spezieller Schlüssel oder das Lösen simpler Rätsel zugänglich werden. Schon innerhalb der ersten Stunde wird außerdem deutlich, dass man bezüglich der Gewaltdarstellung die harte Tour bevorzugt. Das Splatter-Fest, bei dem der rote Lebenssaft in manchen Szenen gefühlt literweise durch die Gegend spritzt, schockt mitunter selbst Hartgesottene und ist definitiv nichts für zart besaitete Gemüter. Dabei tragen nicht nur die finsteren Korridore, der hohe Gore-Faktor, die atmosphärische Beleuchtung und die liebevoll gestaltete Umgebung zur fesselnden Stimmung bei. Vor allem die exzellente Soundkulisse erweist sich als effektives Mittel, um die schaurige Atmosphäre zu realisieren: Vom subtilen Knarzen der Holzdielen über die wuchtige Unterstützung bei Schockmomenten bis hin zu bedrohlichen Lauten zieht Capcom auch

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Es sind zwar keine Zombies, aber die Varianten der Moulded sind noch gefährlicher und aggressiver als die untote Brut von damals. © 4P/Screenshot

auf der Klangebene alle Register, um den Spieler das Fürchten zu lehren. Dazu gesellt sich eine grandiose Surround-Abmischung und der gezielt dosierte Soundtrack. Die Musik leistet vor allem bei Kampf- und Fluchtsequenzen mit treibenden Arrangements wertvolle Unterstützung, hält sich sonst aber eher zurück oder verstummt sogar komplett, damit sich die großartigen Effekte voll entfalten können. Schließlich ist sogar die deutsche Lokalisierung geglückt: Die Stimmen wurden allesamt prima gewählt und die Akteure liefern eine glaubwürdige, professionelle Vorstellung ab. Was die deutsche Synchro angeht, markiert die jüngste Fortsetzung ohne Zweifel den Höhepunkt innerhalb der Reihe, doch ist neben anderen Sprachen selbstverständlich auch das englische Original enthalten. Praktisch: Neben anderen Einstellungsoptionen wie einem verringerten Gore-Faktor sowie Anpassungen an HUD, Ton und Steuerung darf auch die gewünschte Sprache samt Untertiteln direkt aus dem Spiel heraus ausgewählt werden.   

In Sicherheit

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Die Rätsel stellen keine große Herausforderung dar, sind aber trotzdem gut eingebunden. © 4P/Screenshot

Es sind nicht nur Horror-Flair und Szenario, die an vergangene Tage erinnern. Auch hinsichtlich der Spielmechaniken erlebt man das eine oder andere Déjà-vu, etwa bei den altbekannten Speicher-Räumen: Dort ist man nicht nur sicher, sondern darf auch unabhängig von den automatisch sowie fair gesetzten Speicherpunkten seinen Spielstand manuell sichern. Sogar die Kisten feiern ein Comeback und erlauben das Zwischenlagern von Gegenständen, denn der Platz im Inventar ist erneut begrenzt, darf durch gefundene Rucksäcke aber erweitert werden. Klar bleibt bei diesem System die Logik auf der Strecke, weil die Inhalte der Kiste an jedem Ort identisch sind und an einer bestimmten Stelle im Spiel sogar auf magische Art und Weise ergänzt werden. Schade zudem, dass man mitgeführte Objekte bei vollem Inventar nicht einfach auf Wunsch gegen neue Funde austauschen darf. Wer unbedingt Platz schaffen will, hat aber immerhin die Möglichkeit seine Taschen zu leeren, doch gehen die gewählten Objekte dabei unwiederbringlich verloren. Im freispielbaren Schwierigkeitsgrad „Irrenhaus“ wird es richtig retro: Es werden nicht nur die automatischen Speicherpunkte reduziert und der Schaden durch Gegner erhöht, sondern man benötigt zum manuellen Sichern auch Audiokassetten, die die alten Farbbänder ersetzen – herrlich! Die Kartenansicht erinnert ebenfalls an alte Zeiten, obwohl sie hier mit Hinweisen zu den aktuellen Aufgaben ergänzt wurde. Bei all den klassischen Elementen, zu denen selbstverständlich auch die grünen Kräuter zählen, hat man eine der alten Traditionen zum Glück nicht übernommen: Das gleichzeitige Schießen und Bewegen ist genauso erlaubt wie eine flotte 180-Grad-Drehung!

Kein hilfloses Opfer

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Was gegen Aliens hilft, kann auch im Kampf gegen die seltsamen Kreaturen im Baker-Anwesen sicher nicht schaden. © 4P/Screenshot

Vermitteln die Beginning Hour und auch der Einstieg den Eindruck, man müsse sich im Stil von Outlast, Slender oder Silent Hill: Shattered Memories den Bedrohungen wehrlos entgegenstellen, dürfen Resi-Veteranen aufatmen: Genau wie in den anderen Teilen bekommt man auch hier mehr als genug Möglichkeiten, sich mit Waffen wie Pistolen, Shotgun und Flammenwerfer zu verteidigen. Später wird das Arsenal sogar noch um schwere Geschütze wie den Granatwerfer, Bomben mit Zeitzünder und ein MG ergänzt. Wird aus dem Horror-Erlebnis also plötzlich ein Ego-Shooter? Nein, keine Panik! Dafür sorgt vor allem der knapp bemessene Munitionsvorrat, der in den hervorragenden Bosskämpfen sowie knackigen Gegnerformationen noch rapider abnimmt.

Die Designer wissen genau, wann sie den Spieler mit Kugeln sowie Wummen versorgen und wann sie ihn wieder schwitzen lassen oder ihm sogar wieder das komplette Equipment wegnehmen. Überhaupt sind ihnen der Aufbau und die Tempowechsel innerhalb des etwa zehn bis 13-stündigen Horror-Trips verdammt gut gelungen: Während in Erkundungspassagen oder einem Katz- und Mausspiel die Spannung zunächst prima aufgebaut wird, entlädt sie sich schließlich in dramatischen Action- oder Fluchtsequenzen. Dazu kommen abseits der Bosskämpfe weitere tolle Elemente, in denen der gewöhnliche Spielfluss aufgebrochen wird: An einer Stelle muss man z.B. bei der Suche nach einem beweglichen Ziel den Entfernungsmesser am Handgelenk im Auge behalten, wo man normalerweise auch den eigenen Gesundheitszustand ablesen kann. In einem anderen Moment wird dagegen auf einen „Saw-Modus“ umgeschaltet und man muss sich bei einem fiesen Spiel auf Leben und Tod nicht nur mit Sprengfallen und anderen Gefahren herumschlagen, sondern auch einen heimtückischen Test meistern. Trotzdem fällt auf, dass das Waffenarsenal stellenweise die Spannung beeinträchtigt, denn mit einer geladenen Schrotflinte fällt z.B. der Weg in den dunklen Keller deutlich leichter. Ich bin dennoch froh, dass Capcom an der alten Tradition festgehalten hat und den Einsatz von Waffen erlaubt. Schön auch, dass man für den Flammenwerfer erst die nötigen Teile zusammensuchen und die Schrotflinte in klassischer Resi-Manier besorgt werden muss.
              

  1. TheoFleury hat geschrieben: 11.10.2019 00:58 Solides Horrorspiel...Leider nur hat es den falschen Titel erhalten im Endeffekt. Da hilft auch nicht die Schluss-Sequenz mit dem Umbrella Logo und hingeklatschte Old-School Einschübe. Zu viel Independent Horror mit Backwood Slasher Feeling meets Texas ChaINSAW MASSACRE, zu wenig richtiges Resident Evil Flair.
    Wenigstens mit dem Remake von Teil 2 ist Capcom eine Glanz-Leistung geglückt. Wäre es doch nur immer so gewesen das man sich Mühe gibt und mehr Leidenschaft ins Produkt pumpt ohne Restriktionen von unwissenden und faulen CEO Managern die keine Ahnung haben was gute Spiele wirklich ausmachen.
    Bin wieder beim RE Nemesis Remake dabei....Inzwischen kann sich Capcom den halbherzigen & seichten Koop Umbrella Shit (Ohne Zugstarken Namen wie "Resident Evil" im Titel würde es kaum eine Sau interessieren od. begeistern) in die Haare schmieren...
    Mhh, habe gerade das Resi 2 Remake beendet und deswegen aus Interesse mal in die Tests geschaut. Obwohl ich von dem Remake hellauf begeistert war, turnt mich Teil 7 irgendwie ab. Habe zwar eigentlich nur Positives über das Spiel gehört, aber Resident Evil Flair kommt für mich nicht rüber. Auch bzgl. der Ego-Perspektive bin ich skeptisch. Klar, das muss man ausprobiert haben, um ein Fazit zu ziehen, aber ich fand die Character Models eigentlich immer ganz gut gemacht. Außerdem stelle ich mir Resident Evil in Ego-Perspektive noch gruseliger vor und das brauche ich nun wirklich nicht. VR würde ich deswegen auch gar nicht erst anfassen.

  2. Solides Horrorspiel...Leider nur hat es den falschen Titel erhalten im Endeffekt. Da hilft auch nicht die Schluss-Sequenz mit dem Umbrella Logo und hingeklatschte Old-School Einschübe. Zu viel Independent Horror mit Backwood Slasher Feeling meets Texas ChaINSAW MASSACRE, zu wenig richtiges Resident Evil Flair.
    Wenigstens mit dem Remake von Teil 2 ist Capcom eine Glanz-Leistung geglückt. Wäre es doch nur immer so gewesen das man sich Mühe gibt und mehr Leidenschaft ins Produkt pumpt ohne Restriktionen von unwissenden und faulen CEO Managern die keine Ahnung haben was gute Spiele wirklich ausmachen.
    Bin wieder beim RE Nemesis Remake dabei....Inzwischen kann sich Capcom den halbherzigen & seichten Koop Umbrella Shit (Ohne Zugstarken Namen wie "Resident Evil" im Titel würde es kaum eine Sau interessieren od. begeistern) in die Haare schmieren...

  3. Ganz so hart ins Gericht mit dem Spiel gehen wie Antiidiotika würde ich zwar nicht, aber ich kann fast alle Kritikpunkte nachvollziehen.
    Bisher bin ich sehr zufrieden, aber ein Punkt - der im Testbericht als Pluspunkt eingeordnet wurde - stört mich doch sehr.
    Die "kompromisslose" Gewaltdarstellung. Dass ich das mal sagen würde: Die geht mir hier zu weit und verkommt an vielen Stellen zum reinen Selbstzweck. Ich habe nichts gegen "Gore", aber wenn jemand die Hand abgehackt bekommt und dies mit "nicht schon wieder" kommentiert, hat das ungefähr so viel Gewicht wie ein Kneifen in die Backe: Klar, es zwickt, aber es heilt wieder. Game of Thrones beispielsweise zeigte hingegen, wie ein narrativ folgenschweres Handabhacken funktioniert. Konsequenz ergo Dramatik hier jedoch gleich null. Auch das Herumstochern mit einem Messer im Mund des Protagonisten war nicht schockierend, nur ekelhaft. Das knarzende alte Haus aber hat es mir angetan und mein Erkundungstrieb ist geweckt: Ich muss weiterspielen. ; )

  4. Hab mir Resident Evil 7 im Januar Sale geholt und bin insgesamt ernüchtert bis enttäuscht.
    Vom Anfang bis zum Abendessen mit den Bakers ist es echt klasse, auch wenn sich hier schon ein gewaltiger Suspension of Disbelief einstellt. Mia erst im ersten Stock, dann klettert sie übers Dach rein? Die Hand wieder angetackert? Äh ja.
    Vom Abendessen bis zum ersten Bosskampf ist es dann recht angenehm, allerdings muss man wissen, das Jack am besten umgangen wird, da er nur ein unbesiegbarer Bulletsponge ist.
    Ab dem ersten Bosskampf bis zum Kettensägenduell wird‘s dann krampfig. Die Molded fressen enorm die wenige Munition, Jumpscares sind nun weitestgehend abgenutzt. Das Krematorium Rätsel ist stuß und ein gewisses „irgendwie wird das Haus nicht sonderlich größer“ Gefühl stellt sich ein.
    Der Bosskampf ist insgesamt zwar witzig, hier wird aber besonders deutlich, wie krampfig und schlecht die Steuerung ist. V(oll)R(ektal) sei dank.
    Ab dann bis zum ersten Kampf mit Margerite ist es dann ganz gut, aber gleichzeitig wird der grad an Unsinn enorm. Wie kann bin in 3 Jahren ein Haus so herunterkommen? Nochmal so ein albernes Schattenrätsel? Um es mit Ethans Worten zu sagen „Wer baut so etwas?“. Warum sollte ich die Laterne suchen, warum nicht einfach ein beliebiges Gewicht hinhängen oder die andere Laterne aushängen oder das Seil durchschneiden.
    Der zweite Bosskampf mit Mrs. Baker ist dann das Highlight des Spiels. Ihre Gestaltung, ihre Angriffsmuster und das Setting, insgesamt toll.
    Aber, ab hier läuft das Spiel aus dem Ruder, man hat viel zu viel Munition, mehr als man sich am Anfang dafür erhofft hätte. Ein Mumienarm als Antiserum? Ein Kinderzimmer mit kleinem Mädchen, Dead Space 2 und FEAR haben angerufen, die wollen ihre guten Ideen wieder.
    Der Teil mit Lucas verkommt dann komplett zum Witz, auch wenn ich das Escape Room Quiz cool fand, aber das reißt das Ruder auch nicht mehr herum. Hier merkt man dann auch letzendlich, mehr als 1 Gegner in 4 Varianten wird es nicht. Das...

  5. hab es gestern durchgezockt. ist nicht wie Outlast. gibt nur zwei stellen im spiel, wo man davonlaufen muss, aber man kann sich auch erfolgreich verstecken. Den Schwierigkeitsgrad fand ich am Anfang des Spiels höher, gerade den Kampf in der Garage. später hat man auch Unmengen an Vorräten in seiner RE-Kiste. Die Atmosphäre ist recht gut. Vielfältige zufällig erzeugte Polter- und Knarzgeräusche von wänden oder sonstwo sorgen für anhaltende Stimmung.
    story zu beginn ist etwas seltsam, als würde sie sich nicht ernst nehmen, im Evil Dead stil, wird diese zum ende hin aufdringlich und albern und erinnert nur noch an The Evil Within 2.
    über Grafik sag ich selten was, doch auf der alten PS4 ist da dieses Problem mit dem wechselt zwischen low und high Texturen. man findet so oft diese PS2-texturen, wo nicht rechtzeitig gewechselt wurde; nicht erst nach einem ladebildschirm, sondern dauernd im Spielt und kann so eine Textur dann 3 Sekunden von allen seiten erst begutachten, bis sie endlich umspringt.
    Insgesamt jedoch ein gutes Spiel.

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