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Project CARS 2 (Rennspiel) – Die volle Motorsport-Dröhnung

Bereits mit Project Cars setzten die Slightly Mad Studios ein Ausrufezeichen und gleichzeitig die Platzhirschen von Gran Turismo über Assetto Corsa bis Forza Motorsport gewaltig unter Druck. Für den Nachfolger haben die Briten in Zusammenarbeit mit echten Rennfahrern die Physik verfeinert und erlauben mit zahlreichen Anpassungen wieder ein Racing-Erlebnis nach Maß. Fährt Project Cars 2 der Konkurrenz auf und davon?

© Slightly Mad Studios / Bandai Namco Entertainment

Eine kurze Geschichte der Videospiele

Die Geschichte der Videospiele beginnt bereits in den späten 1940er Jahren mit wissenschaftlichen Tüfteleien.Die erste bekannte von ihnen war “OXO”, ein Tic-Tac-Toe-Spiel, in dem man gegen den Computer antrat.

Die Bugjagd ist eröffnet

Ohnehin haben die Entwickler noch mehr als genug zu tun, um die vielen Bugs auszumerzen, die uns aufgefallen sind. Einen der größten Schnitzer erlaubt man sich beim Qualifying: Dort vermisst man zum einen die gängige Option eines Zeitraffers, die besonders dann praktisch ist, wenn sich nach den Schauern wieder Sonnenschein in der Wetterprognose angekündigt hat. Hier hat man dagegen nur die Wahl, die Session vorzeitig zu beenden. Zieht man diese Option, erkennt man umgehend den fatalen Fehler: Plötzlich sind auf dem Ergebnisbildschirm die KI-Zeiten mitunter 30 Sekunden (!!!) schneller und man selbst landet selbst mit einer Topzeit bzw. Pole-Zeit auf dem letzten Platz. Dabei spielt es keine Rolle, ob man die Qualifikation schon nach einer Runde oder kurz vor dem regulären Ablauf des Timers vorzeitig beendet: Dieses Phänomen tritt jedes Mal auf und sorgt entsprechend für Frust – und das auf allen Plattformen! Dem Bug kann man nur entgegen wirken, indem man wartet, bis das Qualifying regulär endet. Da im Rahmen der Kampagne in manchen Serien 30 Minuten oder mehr für den Kampf um die Startplatzierung angesetzt werden und sich die Zeit nicht reduzieren lässt, wird diese wichtige Session zu einer echten

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Rallyecross auf staubigen Pisten stellt eine willkommene Ergänzung dar. © 4P/Screenshot

Geduldsprobe. Lässt man sie dagegen sauen, muss man sich innerhalb der Kampagne immer von ganz hinten an die Spitze kämpfen. Im Gegensatz zu den Einzelrennen ist es hier nicht gestattet, sich im Vorfeld eine Startposition zuzuweisen.

Man stelle sich vor, man landet nach einer spektakulären Aufholjagd ganz oben auf dem Siegertreppchen und schaut sich anschließend zumindest kurz den Start in der Wiederholung an, die man übrigens auch abspeichern darf. Und dann stellt man beim erneuten Blick auf den Ergebnis-Bildschirm fest, dass plötzlich ein ganz anderer Fahrer als Sieger gefeiert wird. Wie das sein kann? Der nächste Bug lässt grüßen! Denn sobald man eine Wiederholung startet, werden die aktuellen Positionen innerhalb des Replays auf den Ergebnis-Bildschirm übertragen. Das ist kein Problem, wenn man sich die Wiederholung bis zum Ende anschaut. Bricht man dagegen mittendrin ab, kann man eine unangenehme Überraschung erleben. Oder sich selbst zum unverdienten Sieger krönen, wenn man zwischendurch im Rennen die Führung inne hatte und das Replay genau an dieser Stelle abbricht. Zum Glück wird beim Blick auf die anschließende Punktvergabe oder in die detaillierten Profilstatistiken klar, dass trotz der falschen Anzeige die korrekten Ergebnisse übernommen werden. Ärgerlich ist es trotzdem, obwohl der Fehler nicht immer, aber sehr häufig auftritt.     

Inkonsequentes Strafsystem

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Bei Rempeleien gegen die KI muss man keine Konsequenzen vom Strafsystem befürchten. © 4P/Screenshot

Beim optionalen Strafsystem läuft ebenfalls nicht alles rund, obwohl es viele gute Ansätze gibt. Wer z.B. zu häufig abkürzt, bekommt nach der festgelegten Anzahl von Verwarnungen eine Durchfahrtsstrafe aufgebrummt. Verschafft man sich gar einen Vorteil durch eine Abkürzung, muss man die gewonnenen Positionen innerhalb einer Zeitlimits zurückgeben und sich wieder an der richtigen Stelle im Feld einordnen – klasse. Allerdings reagiert das System in manchen Situationen etwas zu penibel, drückt in manchen Situationen aber auch unerwartet beide Augen zu. Das gilt prinzipiell für jegliche Art von Rempeleien oder aggressiven Aktionen, die niemals geahndet werden. Als Spieler kann man sich brutal durch das Feld rammen und andere Fahrer gnadenlos von der Piste schubsen oder umdrehen, ohne Konsequenzen seitens der Stewarts befürchten zu müssen. Hin und wieder führt sogar das Ignorieren einer angedrohten Strafe nach einem unfairen Positionsgewinn zum Erfolg: Die Warnung wird dann einfach wieder ausgeblendet, obwohl man die Position nicht wieder wie gefordert zurückgegeben hat. Auf der anderen Seite erklärt der Rennleiter beim Zeitfahren neue und sauber gefahrene Rundenzeiten schon nach wenigen Metern für ungültig, wenn man in der Runde zuvor irgendwo abgeflogen ist und eine keine gültige Zeit aufgestellt hat.