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Operation Flashpoint: Red River (Shooter) – Operation Flashpoint: Red River

Die Simulation hat es schwer: Die Fans verlangen eine Spieltiefe, die der Realität in nichts nachsteht – die Mehrheit der Spieler schreckt vor einem solchen Detailreichtum eingeschüchtert zurück. Was bleibt, ist Codemasters. Denn ob Rennspiel oder Ego-Shooter: Die Briten balancieren seit jeher gekonnt auf dem schmalen Grat zwischen Realismus und Spielspaß. Erst vor zwei Jahren vereinten sie Actionfans und Simulanten in Operation Flashpoint: Dragon Rising. Und im Nachfolger rücken beide Parteien sogar noch enger aneinander!

© Codemasters / Codemasters

Fazit

Es ist eine schmale Klinge, auf der Codemasters balanciert: Findet das dritte Operation Flashpoint tatsächlich den goldenen Weg zwischen Simulation und Actionspiel? Denn so sehr es vom Pfad des Realismus‘ abweicht und den fiktiven Konflikt in beinahe filmischen Feuergefechten erzählt, so sehr besinnt es sich immer wieder auf die Stärke glaubwürdiger Distanzgefechte. Oft genug liegen hunderte Meter zwischen den Wegpunkten und wer als Scharfschütze auf den Feind zielt, braucht vor allem eins: viel Zeit. Wer sich darauf einlässt, sein Vorgehen in Ruhe zu planen, aus der Deckung heraus zu agieren und wer mit Stolpersteinen wie unüberwindbaren kniehohen Hindernissen leben kann, den erwarten packende Augenblicke, die mehr martialische Kraft haben als jedes Call of Duty. Leider werden die vom Programm gesteuerten Begleiter dem taktischen Anspruch des Spiels nicht gerecht – sie stellen sich oft unauffällig, manchmal sogar tollpatschig an. Solisten erleben deshalb einen recht faden Feldzug, weil der taktische Vorstoß selten glaubwürdig ist. Nicht zuletzt gewinnen weder die pathetische Handlung noch die pubertären Charaktere irgendeinen Blumentopf. Die Charakterentwicklung durch Erfahrungspunkte ist zudem eine motivierende, aber auch hanebüchene Idee. Grafische Schwächen kratzen zusätzlich auf dem Gesamtbild, wenn etwa die Figuren einer Charakterklasse alle gleich aussehen. Red River trumpft erst dort richtig auf, wo menschliche Helfer Unterstützung leisten. Denn wer sich abspricht, kann sich taktisch bedeutend besser einstellen und freut sich mehr über erfolgreiche Manöver. Je nach Vorliebe dürfen Freund und Jedermann jederzeit in eine Partie einsteigen oder sie verlassen – der nahtlose Übergang gelingt vorbildlich. Wer diesem Operation Flashpoint verzeihen kann, dass es spielerische Kompromisse eingeht und die konsequente Simulation für stark konstruierte Michael Bay-Momente opfert, der erlebt zumindest online eine spannende Gratwanderung!

Wertung

PC
PC

Taktische Kriegssimulation, die zugunsten explosiver Action Abstriche beim Realismus macht und nur im kooperativen Onlinekampf zu Bestform aufläuft.

360
360

Taktische Kriegssimulation, die zugunsten explosiver Action Abstriche beim Realismus macht und nur im kooperativen Onlinekampf zu Bestform aufläuft.

PS3
PS3

Taktische Kriegssimulation, die zugunsten explosiver Action Abstriche beim Realismus macht und nur im kooperativen Onlinekampf zu Bestform aufläuft.

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