Allerdings mit Einschränkungen: Denn nur der höchste von drei Schwierigkeitsgraden richtet sich an die Hartgesottenen. Unter „Hardcore“ werden weder Wegpunkte angezeigt noch gibt es Ziel- oder andere Hilfen. Selbst Speicherpunkte fehlen; wer an der Grasnarbe knabbert – und das geht schnell – muss die Mission von vorn beginnen. Auf dem leichtesten Level werden an den Speicherpunkten hingegen verlorene vom Spiel gesteuerte Kameraden ersetzt und die Gesundheit wieder hergestellt. Zusätzlich erleichtern Orientierungshilfen das Zurechtfinden. Diesmal können „Normalspieler“ allerdings sämtliche Hilfen abschalten, ohne den Schwierigkeitsgrad aufzudrehen.
So dürfen sich auch unerfahrene Marines mittendrin fühlen. Die Illusion wird nur zerstört, wo man aus unerfindlichen Gründen nicht über eine knöchelhohe Mauer treten oder eine hüfthohe Deckung nicht wie sonst per Knopfdruck überspringen darf.
Codemasters macht auch dort Kompromisse an die Spielbarkeit, wo die Einsätze kein knochentrockenes Wegpunkt-Absuchen mit gelegentlichen Schusswechseln über weite Distanzen sind. Stattdessen gibt es immer wieder Höhepunkte, während der man in harte Stellungskämpfe verwickelt wird. Eine Neuerung sind zudem Gefechte in den Straßen und Häusern kleiner Siedlungen. Inzwischen darf man außerdem nicht nur Blutungen selbst stoppen, sondern auch selbstständig Verletzungen heilen, die die Bewegungsfreiheit einschränken. Das neue Flashpoint ist abwechslungsreicher und schneller als sein Vorgänger – es opfert aber nie seine oberflächliche Glaubwürdigkeit. Noch immer fliegen viele Kugeln über hunderte Meter. Noch immer ist ein Kilometer eine lange Strecke, die man erst mal erlaufen muss. Noch immer hat man Zeit, auf Entwicklungen zu reagieren, anstatt plötzlich auftauchende Schießbudenfiguren über den Haufen zu ballern.
Knochentrocken vielleicht nicht…
… aber auch Red River ist staubtrocken, und zwar buchstäblich. Denn nachdem Dragon Rising auf der Insel Skira ins Grüne führte, spielt Red River in den Bergen von Tadschikistan. Ein paar Bäume, etwas Gras, wenige Sträucher hier und da – mehr hat die Vegetation nicht zu bieten. Die vereinzelten Gebäude bestehen meist aus einfachen Steinmauern. Vielleicht liegt es an der spartanischen „Einrichtung“, dass das Land zwischen China und Afghanistan besser aussieht als die Insel des Vorgängers. Auf jeden Fall liegt es an seiner Lage zwischen einer terroristischen und einer kommunistischen Hochburg,
Wir entdeckten übrigens Kinderkrankheiten in der Verkaufsversion für PC. So war der Spielstand defekt, nachdem der Fortschritt gespeichert wurde, während die XP-Version nicht mit Games for Windows Live! verbunden war. Wir mussten daraufhin sowohl Kampagne als auch Chrakterentwicklung von vorn beginnen. Die Windows 7-Fassung stürzte hingegen einige Male ohne Vorwarnung ab. |
dass sich in dem frei erfundenen Szenario religiöse Fundamentalisten festgesetzt haben, die recht bald von politisch motivierten Aggressoren unterstützt werden. Natürlich will das US-Militär nur das Beste für die tadschikische Bevölkerung und führt deshalb Einsätze mit humanistischen Zielen aus!
Man muss sich nicht drei Punkte als Satzzeichen denken, um die ungehaltene Hurra!-Attitüde des US-Patriotismus abzuwinken. Auf der einen Seite gibt es im Englischen zwar hervorragende Einsatzbesprechungen, die mit genau so viel Übermut vorgetragen werden, dass der aufmerksame Spieler die Ironie dankend annimmt. Auf der anderen Seite ist da aber das traurige Klischee des Sergeant „Schreihals“, der während des gesamten Feldzugs vielleicht zweimal zum Schmunzeln anregt – sonst aber zum Abschalten der wahlweise deutschen Sprachausgabe auffordert.
„Fucked. Him. Up!“
Die Kommentare des eigenen Vierertrupps sind kaum eloquenter: Das Team spricht mitunter aus, was mancher Zocker im stillen Kämmerlein nur denkt. Richtungsangaben zu neu entdeckten Zielen sind eine hervorragende Orientierungshilfe – der restliche Funkverkehr besteht aus so wenigen, teils pubertären Versatzstücken, dass man ihn beinahe ignorieren kann.