Ein Fortschritt sind auch die fließenden Übergänge zum Handgemenge: Prallt der Angreifer direkt auf den Torhüter, sieht der das womöglich gar nicht gerne und lässt umgehend den Schläger fallen. Noch während er auf den Kontrahenten zu stürmt, streift er dann die Handschuhe ab und schnappt sich den Übeltäter. Das Duell beginnt ohne einen Wechsel der Perspektive und dauert, bis der erste KO geschlagen oder auf den Boden

gerungen wird. Mit dem rechten Stick schlage ich ähnlich wie in Fight Night, mit dem linken ziehe ich den Gegner, mit den Schultertasten weiche ich aus. Das Ergebnis ist immer ein Energiegewinn für beide Teams. Realistisch ist das selbstverständlich nicht, doch das trifft ohnehin auf die wie MMA-Kämpfe kommentierten Schlägereien zu.
Wenn die Mannschaften bei Auseinandersetzungen von mehr als zwei Spielern in gut sortierten Zweiergrüppchen zusammenfinden, ist das ebenfalls ärgerlich. Abgesehen gibt es so wenige Animationen, dass Übergänge und Kämpfe stets gleich aussehen – das dämpfte recht schnell meine Freude über die gute Inszenierung. Dass ich die Geplänkel in meiner Karriere trotzdem aktiviert habe, darf NHL 14 gerne als Kompliment verstehen. Und immerhin kann ich oft selbst entscheiden, ob ich nach einer Tätlichkeit die Fäuste fliegen lasse oder die Kämpfe gar komplett abschalte.
Direkte Dekes
Im Mittelpunkt steht schließlich immer noch das rasante Taktieren auf dem Eis, das im Wesentlichen dem des Vorgängers gleicht. Neu sind Ausweichbewegungen, die ich entweder wie bisher ausführe oder indem ich auf die linke Schultertaste tippe. Je nach Situation führt mein Profi so den Puck um einen Gegner herum – falls das Manöver gelingt. Dadurch erhält die Offensive auch ohne genaue Kenntnisse aller akrobatischen Finessen eine zusätzliche Option. Apropos: Meine Mitspieler sowie die Angreifer des

Kontrahenten skaten jetzt aggressiver in Richtung Tor und bringen sich für Abpraller in Position. Dadurch gewinnen scharfe Torschüsse an Bedeutung, obwohl sie oft schon vor dem „Nachschlag“ zum Erfolg führen.
Tatsächlich führen bestimmte Situationen auffallend häufig zum Tor – dazu gehören Fernschüsse nahe der blauen Linie sowie One-Timer, die bei einem ungedeckten Mann ankommen. Dass cleveres Passen in eine Lücke belohnt wird, ist natürlich sinnvoll. Hier landen jedoch sehr viele Handgelenkschüsse aus der Distanz im Netz, während die Torhüter fast alle gut platzierten Schüsse aus einer gewöhnlichen Situation heraus abfangen. Positiv ist natürlich die gute Defensivarbeit der Verteidiger, weil sie Angreifer früh und hart attackieren. Mir gefällt außerdem, dass die Künstliche Intelligenz dank Fehlpässen und Abseitsfehlern vor allem im Spielaufbau menschliche Züge zeigt.
Sei ein Star!
Das kommt vor allem meiner Karriere zugute, in der ich als einzelner Profi eine Laufbahn in der CHL oder NHL erlebe. Hier hat sich wenig verändert, allerdings kommentiere ich vor dem Bildschirm eben die Fehlpässe meiner Kollegen und könnte mich sogar im Spiel von ihnen distanzieren. Gelegentlich werde ich nämlich zum Interview gebeten, in dem ich mich mal über das kommende Spiel äußern, mal für einen Werbepartner entscheiden muss. „Lebe das Leben“ ist deshalb der offizielle Titel der Be-a-Pro-Karriere…