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NBA 2K14 (Sport) – NBA 2K14

Die Miami Heat dominieren den amerikanischen Basketball. Und ein Mann ragt heraus: LeBron James. Kein Wunder, dass sich 2K Sports in NBA 2K14 auf den wertvollsten Spieler der letzten beiden Jahre konzentriert – er ziert nicht nur das Cover, man kann in einem neuen Modus auch seiner Karriere nacheifern. Was gibt es sonst noch an Verbesserungen? Kann das Spiel auch in dieser Saison begeistern?

© Visual Concepts / 2K Sports

Stillstand bei den Spielmodi

Neu sind neben coolen No-Look-Passes über L2 plus Analogstick für die Richtung auch schnelle Taktiken inkl. vorgegebener Laufwege: Diese „Smart Plays“ sorgen für Bewegung. © 4P/Screenshot

Schade ist, dass 2K Games hinsichtlich der Spielmodi eine so seltsame Philosophie verfolgt und letztlich im Kern stagniert. Um es kurz zu machen: Association und MyCareer spielen sich genauso wie letztes Jahr – es gibt also keine relevanten Verbesserungen hinsichtlich der Präsentation oder der KI-Logik für Manager oder Einzelprofis. Zwar kann man neuerdings im „Path to Greatness“ jene von LeBron James nacherleben, aber das fühlt sich nicht besonders großartig an. Es ist nur ein leidlich inszenierter Mix aus klassischer Karriere und Matches – egal ob man eine fiktive oder authentische Karriere mit den tatsächlichen Vereinen (also Cleveland Cavaliers) startet. Ich habe da trotz einiger geskripteter Ereignisse schnell die Lust verloren, zumal das Ganze im Vergleich zur Karriere mit Michael Jordan aus NBA 2K11 weniger anspruchsvoll abläuft: Man siegt, man verliert – es geht immer weiter, ohne dass man wirklich kompetitive Ziele hinsichtlich der eigenen Fähigkeiten und Werte verfolgen muss.

Warum eigentlich seltsam? Weil in NBA immer etwas dazu kommt, aber auch einiges Liebgewonnene wegfällt. Nicht nur Jordans Karriere, auch der Legenden-Modus mit den wirklich gelungenen Zeitreisen in die  Vergangenheit des Sports – inklusive Farbfilter, originaler Trikots und rückblickender Kommentare. Dieses Highlight aus NBA 2K12 hätte es verdient, zum normalen Umfang zu gehören und ausgebaut zu werden.

Neu: Crew-Comeback und Euroleague

NBA 2K14 ist ein umfangreiches, überaus ansehnliches Sportspiel. Aber man vermisst u.a. Fortschritte in der Regie der Spielmodi.
NBA 2K14 ist ein umfangreiches, überaus ansehnliches Sportspiel. Aber man vermisst u.a. Fortschritte in der Regie der Spielmodi. © 4P/Screenshot

Immerhin kehrt der beliebte „Crew Mode“ aus NBA 2K11 zurück, in dem ihr mit Freunden euer eigenes Team mit eigenen Trikots erstellen könnt. Gespielt wird dabei immer bis 21, entweder im 3-vs-3 auf halbem oder 5-vs-5 auf vollem Platz inklusive Online-Ranglisten. Schön ist, dass das Spiel selbst authentischer inszeniert wird: Handelte es sich früher eher um ein Arcade-Erlebnis, sorgen jetzt Müdigkeit und die effizientere Verteidigung dafür, dass man taktisch cleverer vorgehen muss.

Lust auf Alba Berlin oder CSKA Moskau? Wer es eher mit dem europäischen Basketball hält, der kann in diesem NBA 2K14 zum ersten Mal mit 14 Mannschaften der Euroleague antreten – und die haben sich im Vergleich zur klaren Unterlegenheit in den 90ern richtig gemausert. Immerhin konnte Barcelona im Jahr 2010 nicht nur die Lakers, sondern letztes Jahr auch die Dallas Mavericks mit 99:85 schlagen. Und seit Jahren beherrschen die Griechen mit Olympiacos Piraeus und Panathinaikos Athen den Clubwettbewerb in Europa. Trotzdem reicht das 2K Games nicht für aktuelle Kader (man hat die Teams der letzten Saison), einen eigenen Spielmodus oder ein Turnier: Man kann mit den Europäern lediglich Freundschaftsspiele austragen. Außerdem verpasst man die Chance, dass man Dream-Teams aus beiden Kontinenten gegeneinander antreten lässt.