[GUI_PLAYER(ID=107975,width=400,text=NBA 2K14 besticht auch dieses Jahr mit seiner authentischen Präsentation – allerdings steht die Inszenierung still.,align=right)]Ich bin ein Basketballkind der 90er. Und ich muss zugeben, dass mich die NBA seit Jahren nicht mehr so faszinieren kann wie in der Blütezeit. Ich verfolge meist nur noch die Play-Offs und bin neugierig, wie sich die deutschen Profis in Übersee schlagen. Zwar sah die Nationalmannschaft in den letzten Matches verdammt schlecht aus, aber mit Tim Ohlbrecht (gerade noch bei den Philadelphia 76ers, jetzt vereinslos), Dennis Schröder (Atlanta Hawks), Chris Kaman (Los Angeles Lakers) und Dirk Nowitzki (Dallas Mavericks) sind ja einige Legionäre in Übersee unterwegs. Kann Dirk nochmal auftrumpfen? Immerhin war er kürzlich gegen Orlando Magic mit 24 Punkten der Topscorer. Kann sich vielleicht ein jüngerer Kollege so durchsetzen, dass er zur Startformation gehört? Interessant wird es auch, wenn sie aufeinander treffen.
Mir fehlen allerdings die brisanten Duelle und charismatische Spieler der Vergangenheit wie Charles Barkley, Clyde Drexler, Hakeem Olajuwon oder Magic Johnson. LeBron James ist ein ausgezeichneter Profi, gar keine Frage. Er war nicht ohne Grund bereits viermal MVP (Jordan liegt nur eine Auszeichnung drüber), aber der Hype um seine Qualitäten wird zumindest im Vergleich mit den früheren Legenden übertrieben. Es fehlen ihm die Kontrahenten in der Breite anderer Teams, die für sportliche Reibung sorgen – und erst diese hat in den 90ern für hoch spannende Rivalitäten gesorgt. Wie würden die „Big Three“ der Miami Heat wohl gegen die „Big Three“ der Chicago Bulls abschneiden? Wie würden James, Bosh und Wade gegen Jordan, Pippen und Rodman aussehen? Ich

behaupte: Sehr schlecht.
Historisches Duell: James gegen Jordan
Alles Unfug? Ihr denkt, King James & Co würden locker gegen His Airness & Co gewinnen? Dann findet es heraus! In NBA 2K14 kann man wie gehabt auch mit Größen aus der Vergangenheit gegen aktuelle Teams antreten. Und das war das Erste, was ich gemacht habe: Die Chicago Bulls der Saison 95/96 ausgewählt und gegen die aktuelle Miami Heat in die Arena geschickt. Nicht wundern, dass schon das Einlaufen der Profis für Gänsehaut sorgt – es gibt einfach nichts Besseres im virtuellen Sportbereich. Wenn man sich anschaut, wie lebendig die Zuschauer später mitgehen, wie viel Individuelles am Rand passiert und wie fundiert die Kommentatoren über Biographien und Taktik sprechen, liegt 2K Games in der Inszenierung klar vor Electronic Arts. Der Fluch des Basketballspiels: Es liefert seit Jahren ohne Konkurrenz diese hohe Qualität im Schatten des populäreren Fußballs.
Ist das der Grund, warum sich dieses Jahr wie in keinem anderen Vorgänger und Nachfolger wie Zwillinge gleichen? Es liegt sicher auch daran, dass man am Ende eines Konsolenzyklus‘ einfach nicht mehr klare Fortschritte herausholen kann. Allerdings gibt es auch ärgerliche Macken neben dem Stillstand in der gestochen scharfen Präsentation: Vor den Spielen kann es z.B. zu flackernden Grafikfehlern auf Hosen oder Trikots kommen, wenn einzelne Profis vorgestellt werden – das sieht übel aus, weil die Kamera dann auch noch voll draufhält und verlangsamt. Außerdem bewegen sich die Trainer immer noch zu steif in der Nähe der Ersatzbank. Wer also im Vergleich zu NBA 2K13 auf eine nochmal verbesserte Präsentation des Umfeldes gehofft hat, wird nichts finden. Einen spürbaren Schritt nach vorne dürfte es also erst auf PlayStation 4 und Xbox One geben – oder doch nicht? Mal abwarten. Fest steht, dass für Wii U erst gar nicht entwickelt wird.