Next-Gen-Höhenflug
Die Antwort ist: Erstaunlich gut! Auf Series X und Series S werden 30 Bilder pro Sekunde angepeilt, nur auf Bildschirmen oder TV-Geräten, die VRR (Variable Refresh Rate) unterstützen, kann die Bildwiederholrate höher ausfallen, was wir im Test mangels Display nicht überprüfen konnten. Auf der Series X wird die Bildwiederholrate die meiste Zeit gehalten und das bei einer Grafikpracht, die schlichtweg die Bezeichnung „Next-Gen“ absolut verdient, aber hier sprechen Bilder mehr als tausend Worte. Die Details der Welt, die Wolkendarstellung, die Flugzeugmodelle und die Lichteffekte sind allesamt beeindruckend, jedoch nur im Online-Modus, wenn die Kartendaten von Bing Maps und der cloudbasierten KI von Azure gestreamt werden können.
Kleine Abstriche
Natürlich gibt es auch Abstriche. Auf der Series X bemerkt man bei Kamerawechseln und -drehungen sowie bei Flügen über sehr aufwändige, städtische Gebiete schon Ruckler, Stotterer oder spürbare, kurzzeitige fps-Absacker – z.B. über New York oder Las Vegas. Außerdem sieht man immer wieder, wie einige Objekte trotz hoher Sichtweite unschön spontan aufpoppen oder sich die Detailgrade von Modellen je nach Abstand recht abrupt ändern. Wenn man ganz genau die simulierte Spielwelt betrachtet, sind auch photogrammetrische Unschärfen, falsch platzierte Lichtquellen, zu seichte Steigungen in Gebirgen, Verkehr ohne Straßen und sonstige Kuriositäten zu erkennen, die dem gigantischen Ausmaß des Projekts geschuldet sind und auf dem PC ebenso vorkommen. Ungewöhnlich lang für eine Next-Gen-Konsole sind die Ladezeiten, denn bis man im Hauptmenü ist, kann es locker zwei Minuten dauern.
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Auf der Xbox Series X läuft das Spiel laut Digital Foundry nativ in 1440p und wird mit temporalen Rekonstruktionsmethoden, also mit zusätzlichen Informationen aus den vorher gerenderten Bildern, auf 4K hochskaliert. Auf der Xbox Series S wird auf 1080p gesetzt, wobei die Grafikqualität (Modelle) und die Sichtweite im Vergleich zur Series X etwas reduziert wurden. Dafür läuft es laut Digital Foundry auf der kleinen Xbox etwas flüssiger als auf der großen Konsole, wobei die Series X mehr Grafikqualität bietet. Dynamische Auflösungsskalierung wird nicht eingesetzt. So viel erstmal zum technischen Eindruck der Xbox-Umsetzung.
Eine echte Simulation
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Auch auf der Xbox Series ist der Microsoft Flight Simulator eine waschechte Simulation und kein Arcade-Titel wie Pilotwings, Ace Combat oder Crimson Skies. Man kann zwar überall auf der Welt einfach in der Luft losfliegen, förmlich die ganze Welt mitsamt vielen Sehenswürdigkeiten erkunden, vorgefertigte Flüge starten oder Herausforderungen angehen, aber es gibt kaum spielerische Elemente, keine Missionen, keine Kampagne oder keine Zeitrennen. Lediglich die vergleichsweise kurzen und knackigen Landeherausforderungen könnten als Prüfungen in diese Kategorie fallen. Es gilt also darum, sich die Ziele selbst zu setzen und mit dem gemächlichen, ruhigen Spieltempo im virtuellen Cockpit förmlich zu versinken – sei es bei der Erkundung, bei Instrumentenflügen, Touren nach Flugplan oder transatlantischen Überquerungen.
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Der Microsoft Flight Simulator, der ebenfalls im Xbox Game Pass enthalten ist und so bestimmt viele interessierte Erstflieger anlocken wird, wurde als Simulation nicht für die Konsolen-Veröffentlichung vereinfacht und ist inhaltlich mit der PC-Version identisch – die Komplexität der Flugsimulation hatten wir im PC-Test des letzten Jahres schon ausführlicher thematisiert (zum Test).