Neben Snakes Solo-Mission hat man die Möglichkeit, eigene Kampfverbände in Krisenherde auf Costa Rica zu schicken. Bei den so genannten Auftrags-Ops kann man bis zu acht Teams mit jeweils acht Slots bilden. Da gilt es z.B. Basen zu verteidigen, Infanterie- und Panzereinheiten auszuschalten oder feindliche Außenposten aufzumischen. Dabei wird jeder Auftrag bezüglich seinen Anforderungen von D (einfach) bis A+ (extrem schwer) eingestuft. Allerdings greift man nicht aktiv in die Gefechte ein – stattdessen sieht man seine Einheiten auf einem simplen Schaubild und verfolgt von dort die Angriffe und Gegenmaßnahmen, die Zug um Zug nacheinander ausgeführt werden. Doch gerade hier schlägt man bei so manchen Aktionen die Hände über dem Kopf zusammen. Ein Beispiel: Meine Jungs stehen zwei schwer bewaffneten Kampfhubschraubern und einem angeschlagenen Infanteristen gegenüber, der nur noch wenige Lebenspunkte übrig hat. Und was
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Keine Cobra-Unit oder abtrünnige Foxhound-Spezialisten: Die Boss-Gegner sind auf Maschinen begrenzt. |
macht mein Bazooka-Schütze? Hält mit einer Rakete auf den halbtoten Gegner anstatt einen der Hubschrauber ins Visier zu nehmen. Solche unsinnigen Maßnahmen passieren ständig und sind nicht selten der Grund, weshalb andere Teammitglieder auf der Krankenstation landen oder sogar mit ihrem Leben bezahlen.
Erfahrung zahlt sich aus
Das ist besonders dann bitter, wenn sich das Opfer in vorherigen Schlachten bereits einen Namen gemacht und seine Fähigkeiten ausgebaut hat. Zusätzlich zu den fünf grundsätzlichen Talenten verfügt jeder Soldat über acht weitere Werte, die für den Kampf von Bedeutung sind. Darunter findet sich z.B. die Präzision beim Schießen, Nachladegeschwindigkeit, Umgang mit Sprengstoff sowie das Geh- und Lauftempo. Selbst die Moral wurde mit einem Icon bedacht. Viel wichtiger sind jedoch die Werte für Lebensenergie und Verstand, die ebenfalls mit jeder siegreichen Runde steigen. So erarbeitet man sich nach und nach echte Elite-Kämpfer, die auch den größeren Herausforderung gewachsen sind. Eine Tausch-Option ist ebenfalls vorhanden, falls man ausgewähltes Personal einem Mitspieler überlassen oder sich an seinen Angeboten bedienen will. Gezahlt wird in der fiktiven Währung GMP, deren Wert auch bei der Annahme der Auftrags-Ops steigt. Ein gut gefülltes Bankkonto ist die Grundvoraussetzung für die Entwicklung neuer Ausrüstung – falls man es mit den Ausgaben übertreibt, schreibt man sogar rote Zahlen. Mit steigendem Erfolg schließen sich auch immer mehr Freiwillige
den „Soldaten ohne Grenzen“ an – die aus Portable Ops bekannte Rekrutierung mittels WLAN-Zugänge ist hier ebenfalls vorhanden, wobei man zuvor einen CQC-Test überstehen muss, bis sich die Kandidaten anschließen.
Vehikel-Eroberung
Später schickt man nicht nur seine Fußtruppen, sondern greift auch auf diverse Vehikel wie Panzer und Hubschrauber zurück. Diese müssen allerdings zuvor in Boss-Kämpfen während der Kampagne oder in den Nebenmissionen erobert werden. Dabei gilt es zunächst, den Begleitschutz auszuschalten und dem Vehikel einigen Schaden zuzufügen. Erst danach zeigt sich der General, den man ebenfalls mit gezielten (Kopf-)Schüssen ausschalten muss. Nur so kann man das Vehikel übernehmen – alternativ lässt sich aber auch alles zu Kleinholz verarbeiten, nur geht man in diesem Fall leer aus. Hat man die Panzer und Hubschrauber erst mal in seiner Basis, werden sie dort automatisch repariert, so lange sie sich nicht aktiv im Einsatz befinden.
Mein eigener Metal Gear
Der Rüstungswahnsinn geht sogar so weit, dass man sich aus einem Haufen Schrott und Platinen seinen eigenen Metal Gear zusammenschrauben kann. Zuvor müssen
allerdings brandgefährliche KI-Waffen ausgeschaltet werden, die quasi die Bosskämpfe von Peace Walker markieren. Sind die teilweise gigantischen Roboter am Boden, feuert man auf ihre „Gehirn-Kapsel“, in die man anschließend sogar zum Platinen-Klau einsteigen kann. Trödelt man zu lange rum, frischen sie ihre Energie wieder auf und die harte Auseinandersetzung geht in die nächste Runde. Im Prinzip weiß dieses Konzept zu gefallen – vor allem auch deshalb, weil diese mechanischen Biester nur schwer zu knacken sind. Auf der anderen Seite ist es schade, dass sich die Boss-Kämpfe lediglich auf Begegnungen mit Maschinen beschränken. Wo sind die coolen Charaktere vom Schlag einer Cobra Unit oder der Dead Cell-Truppe? Selbst die menschlichen Antagonisten bleiben ungewöhnlich blass und sind gemessen an MGS-Maßstäben enttäuschend, obwohl die Hintergrundgeschichte trotzdem für Spannung sorgt.