In den USA nach der erfolgreichen Operation Snake Eater zu Big Boss ernannt und als Held gefeiert, kehrte Naked Snake schon bei Portable Ops seiner Heimat den Rücken. Zu groß sind immer noch Wut und Schmerz über die Machtspiele der Regierungen sowie den Tod seiner Mentorin, The Boss. Mittlerweile treibt sich der bärtige Supersoldat mit der markanten Augenklappe in Kolumbien herum, wo er Kämpfer unter der Organisation Soldaten ohne Grenzen um sich schart. Das Ziel: Hier sollen sich Söldner zusammenfinden, die selbst über ihre Einsätze bestimmen – eine Armee ohne Land, die nicht zum Spielball machthungriger Regierungen werden soll. Entsprechend hält man sich auch aus den Konflikten zwischen Ost und West im Rahmen des Kalten Krieges heraus – bis zu dem Zeitpunkt, als die junge Studentin Paz mit ihrem Professor Galvez auftaucht und
[GUI_FLVPLAYER(width=300,height=188,STREAMINGID=51418,image=http://static.4players.de/premium/ContentImage/e4/b9/157023-bild.jpg)] Video: Der neue Koop-Modus sorgt nicht nur für eine Menge Spaß, sondern erweitert auch die taktischen Möglichkeiten. |
von organisierten Truppen berichtet, die im neutralen Costa Rica für Unruhe sorgen und die Einheimischen sogar foltern. Da das Land über keine eigene Armee verfügt, bitten sie Snake und dessen Leute, sich um die Eindringlinge zu kümmern, die vermutlich unter der Fuchtel der CIA stehen.
Die ultimative Abschreckung
Wer die Metal Gear-Serie ein bisschen kennt, wird bereits ahnen, dass mehr dahinter steckt. Ohne viel zu verraten stehen auch hier bald die atomare Bedrohung als ultimative Abschreckung sowie die Entwicklung einer neuartigen Mech-Waffe im Mittelpunkt, deren Pläne bereits in Metal Gear Solid: Snake Eater auftauchten. Überhaupt greift der PSP-Titel einige Erzählstränge des letzten PS2-Einsatzes auf und kann deshalb als inhaltliche Fortsetzung betrachtet werden. So geht man auch bei den Schauplätzen ähnliche Wege, denn nach kurzen Abstechern in Basen oder an den Strand ist man den Großteil der Spielzeit im Dschungel unterwegs. Im Gegensatz zu Snake Eater kann man die Uniform allerdings nicht mehr nach Belieben wechseln, sondern muss sich vor der Mission auf ein Outfit festlegen. Ist die Auswahl zu Beginn noch sehr beschränkt, schaltet man im Lauf der Zeit weitere Uniformen frei, die alle einen individuellen Tarn-Index für die Bereiche Sand, Beton, Dschungel, Sumpf, Baum, Erde, Fels und Ruinen aufweisen. Um die zeitaufwändige Verpflegung und manuelle Verarztung von Snake muss man sich hier zum Glück nicht mehr kümmern. Die Verstandsanzeige gilt es neben der Gesundheit aber weiterhin im Auge zu behalten, auch wenn negative Einflüsse zumindest mit der automatischen Zielhilfe kaum spürbar sind. Ohne die Unterstützung neigt Snake dazu, beim Zielen zu zittern, was besonders
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Das neue Abschleppsystem per Ballon ist sehr viel besser als das umständliche Rekrutieren in Portable Ops. |
beim Einsatz von Scharfschützengewehren von großem Nachteil sein kann. Zur Beruhigung kann man ihm aber u.a. einen Tee einflößen.
Steuerungsprobleme?
Etwas umgewöhnen muss man sich bei der Steuerung, obwohl drei Variationen angeboten werden. Ist man mit Portable Ops vertraut, kann man die Belegung 1:1 übernehmen. Auch an die zahlreichen Fans von Capcoms Monster Hunter-Serie hat man gedacht und bietet eine entsprechende Steuerungsoption an. Ich kam dagegen am besten mit der Action-Belegung klar, bei der das Umsehen auf die vier Knöpfe rechts gelegt wird, die damit die Funktion eines zweiten Analog-Sticks ersetzen. Allerdings wird schon im Tutorial auf eine Umstellung der Mechanik hingewiesen: War es in den vergangenen Spielen immer möglich, sich kriechend fortzubewegen, kann man hier nur noch regungslos auf dem Boden liegen und hoffen, nicht entdeckt zu werden. Als Ausgleich wurde das Nahkampfsystem massiv verbessert: So kann man mit dem richtigen Timing problemlos eine ganze Gruppe an Angreifen ausschalten, was vor allem dann nützlich ist, wenn man von den Schergen umzingelt ist. Dabei merkt man der KI allerdings an, dass sie für den PSP-Einsatz etwas heruntergeschraubt wurde. Insgesamt verhalten sich die Gegner spürbar passiver als auf den Konsolen, so dass man hier selbst unter Alarm-Bedingungen genügend Zeit hat, sie anzuvisieren. Erst in späteren Abschnitten steigt der Anspruch spürbar, sobald die Fieslinge mit Schutzwesten und Schilden ausgestattet werden. Hier will man das Auslösen des Alarms nur ungern riskieren, obwohl man generell immer die Wahl hat, sich auch auf die harte Tour durchzuschlagen.