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Hitman: Absolution (Action-Adventure) – Hitman: Absolution

Er schleicht nicht im Schatten seiner Feinde, um Gutes zu tun. Er kommt, um zu töten: Agent 47 ist ein lautloser Killer – gnadenlos, ohne Emotionen. Doch was, wenn das Ziel seine einzige Vertraute ist? Wie viel Rücksicht nimmt ein rücksichtsloser Mörder auf seine eigenen Gefühle? In Hitman Absolution muss der lautlose Killer seinen bislang schwersten Test bestehen!

© IO Interactive / Square Enix

Überhaupt tut es dem Killer gut, dass er diesmal nicht von einem Mord zum nächsten wechselt. Es lockert das starre Experimentieren um möglichst einfallsreiche Tötungen spürbar auf, wenn er als Gejagter mitunter einfach fliehen muss. Enttäuscht bin ich hingegen über erzählerisch hervorgehobene Widersacher, die sich dem ehemaligen [GUI_PLAYER(ID=90632,width=377,text=Kontrovers? Manche stießen sich an den vermeintlichen Nonnen des E3-Trailers. Spielerisch enttäuschen die weiblichen Gegner leider.)] Agenten in den Weg stellen: Diese vermeintlich starken Mordopfer spazieren nämlich wie gewöhnliche Wachen ohne nennenswerte Fähigkeiten umher; sie lassen sich ebenso leicht ausschalten wie alle anderen Gegner. Würden sie wenigstens schärfer schießen, den Hitman von Beginn an aktiv suchen oder besondere Werkzeuge wie einen Bewegungsmelder nutzen… In meinen Augen eine vertane große Chance.

Der letzte Wille


Warum eigentlich „ehemaliger Agent“? Dass 47 diesmal nicht nur morden muss, hat einen Grund: Diana Burnwood, seine engste Vertraute innerhalb der Agency, ist das Ziel seines letzten Auftrags. Dabei hätte es nicht sein letzter sein müssen. Doch während Diana in den letzten Zügen liegt, bittet sie den Killer, ein Mädchen zu beschützen: Victoria. Sie wird trotzdem entführt und so macht sich der Profi auf die Suche, während eindrucksvolle Kamerafahrten einen finsteren Racheengel zeigen, der bald selbst zur Zielschiebe wird…

Leider glänzen die großartigen Bilder nur oberflächlich. Denn so sehr ich es genieße, den unterkühlten Mörder als wütenden Ritter des Rechts zu spielen, so wenig entwickelt sich sein Charakter. Als er praktisch buchstäblich die Nabelschnur zwischen ihm und seiner

Schade: Trotz des vielversprechenden Einstiegs entwickelt sich 47 als Charakter zu wenig weiter.
Schade: Trotz des vielversprechenden Einstiegs entwickelt sich 47 als Charakter zu wenig weiter. © 4P/Screenshot

Agency zerschneidet, lässt das tief blicken – später spielen seine Emotionen leider kaum noch eine Rolle. Obwohl die Handlung ein packender Thriller sein könnte, dient die stimmungsvolle Erzählung mit ihren verqueren Figuren letztlich nur als Köder: Auf dass der Hitman noch einmal seiner Berufung folge. Auch das eine verpasste Chance.

Der aufgezwängte Wille

Spielerisch nehme ich ebenfalls wenig Einfluss auf die Entwicklung des knarzigen Einzelgängers. Falls er gute Arbeit leistet, steigen zwar seine Fähigkeiten, etwa unerkannt an „Kollegen“ vorbei zu laufen, genau zu zielen oder Instinkt zurückzugewinnen. Ich darf sogar jeden Abschnitt jederzeit wiederholen, um eine höhere Punktzahl zu erzielen. Das Steigern der Talente geschieht allerdings von selbst.