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Hell Let Loose (Shooter) – Schroffe Massenschlachten im Netz

Das rund um den Erdball verstreute Indie-Studio Black Matter bietet derzeit ein Gegenkonzept zur unkomplizierten Freiheit in Battlefield 2042. In Hell Let Loose gibt es streng getrennte Klassen und Aufgaben, rund 80 Seiten Feldhandbuch und bis zu 100 Spieler, die sich bei jedem unvorsichtigen Schritt eine tödliche Kugel einfangen können. Im Test überprüfen wir auch die technischen Herausforderungen.

© Black Matter / Team17

Unsauberer Netzcode

Lags und Verbindungsabbrüche verderben hier regelmäßig den Spaß in den langwierigen Matches. Macht euch darauf gefasst, dass gut laufende Runden urplötzlich mit einer Fehlermeldung enden oder ihr zeitweise ruckartig durch die Pampa zuckelt. Sofern alles funktionierte, hatte ich aber mit einigen der begrenzt verfügbaren Rollen pro Einheit meinen Spaß, z.B. beim Feuerschutz als MG-Schütze. Wer möchte, kann auch eigene Einheiten eröffnen und kommandieren. Am meisten zu tun hatte ich freilich als Sanitäter am Utah- oder Omaha-Strand. Dort eröffneten meine Rauchgranaten immerhin kurze Zeitfenster für Sprints in die Dünen. Auf den meist offenen Feldern der übrigen acht Schauplätze hatte ich am meisten Spaß als Teil der vorher festgelegten Panzereinheit für leichte bis schwere rollende Ungetüme.

Hier gibt es keine komfortablen Panzer-Taxis für nebenbei. Stattdessen muss beim Blick durch den schmalen Sichtschlitz erst einmal sekundenlang der Anlasser betätigt werden, bevor sich die Maschine langsam rumpelnd per Gangschaltung in Bewegung setzt. Für die Bedienung von Geschütz oder Periskop wird zunächst langwierig der Platz gewechselt – so dass man tunlichst mit einem gut koordinierten Team lospoltern sollte. Wenn die basslastigen Geschütze nach langer Fahrt eine Reihe von Treffern landen, ist das dann umso befriedigender.

Der Weg ist das Ziel

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Hier bleibt der Freischaltkram überschaubar, statt sich in den Vordergrund zu drängen. © 4P/Screenshot

Weitere positive Feinheiten betreffen die Optionen zum möglichen Cross-play, Kontinental-Regionen und privaten Lobbys. Der ans Spieler-Level und einzelne Klassen gebundene Fortschritt bleibt allerdings recht überschaubar. In der Kaserne lassen sich für die zwei Fraktionen lediglich Feinheiten freischalten – darunter einige Gesichter, Uniformen, Helme und ein, zwei alternative Waffen je nach Klassen-Level. Die Hauptmotivation besteht hier also eher darin, die für einen Online-Shooter recht komplexen Systeme zu meistern, um schließlich spannende, authentische Schlachten zu inszenieren und zu gewinnen. Dazu gehört übrigens, per LKW genügend Truppen und Vorräte an die Front zu befördern. Sollte sich das Team nicht um solche Beförderungsmöglichkeiten kümmern, stehen erst einmal ziemlich lange Fußmärsche an der Tagesordnung. Diese können sogar deutlich länger ausfallen als seinerzeit in MAG.