Vielleicht gibt das sogar der Karriere einen realistischen Anstrich, weil man die Kontrahenten nicht einfach… Nein. Pustekuchen. Mit Realismus hat diese Laufbahn kaum zu tun. Vielmehr bedeutet sportlicher Aufstieg die ständige Wiederholung aller vier Grand Slam-Turniere. Zwar darf man vor jedem Grand Slam an einem weiteren Wettkampf teilnehmen sowie Trainieren oder ein Showmatch austragen. Allerdings fühlen sich sowohl die glaubwürdige

Turnierreihenfolge bei Top Spin als auch die Arcade-Vielfalt bei Virtua Tennis dynamischer an.
Obwohl sich Grand Slam Tennis dabei grob an der Realität orientiert, erhält man nach gewonnenen Showmatches Ausrüstung, die unterschiedliche Fähigkeiten steigert. Und selbstverständlich steigert man auch im Training die Genauigkeit, Kraft, Schnelligkeit, das Netzsspiel, den Aufschlag und andere Werte. Jede Lektion trainiert zwei Fähigkeiten, falls man erfolgreich den Anweisungen John McEnroes folgt. Wohl um die Entwicklung überzogen starker Spieler zu verhindern, darf man jede Übung nur einmal ausführen – doch das ist nicht das Kernproblem der Karriere.
Der große Stolperstein ist ein absurder Schwierigkeitsgrad, denn selbst Anfänger gewinnen schon im ersten Jahr ihrer Laufbahn jedes Turnier. In den folgenden Jahren zieht die Schwierigkeit zwar langsam an, doch erfahrene Spieler werfen das Handtuch lange bevor sie gefordert werden. Es stimmt: Der selbst erstellte Profi darf sogar in Onlinepartien antreten – eine ermüdende Tortur wie diese ist ein voll ausgebildeter Athlet allerdings nicht wert! Es hilft auch nicht, dass man vor jedem Match die Länge und Anzahl der Gewinnsätze einstellen darf, wenn man ohnehin stundenlang kein Spiel (!) verliert. Ein variabler Schwierigkeitsgrad könnte ein Lösung sein, den sucht man jedoch vergebens.