Grand Slam Tennis? Das war doch… richtig: Es war EAs Flirt mit Nintendos MotionPlus-Controller. Exklusiv auf Wii schlug man den Ball übers Netz – das Spiel übersetzte die Bewegungen der Remote in virtuelle Schläge. Das Ergebnis ließ allerdings zu wünschen [GUI_PLAYER(ID=83677,width=377,text=Einzigartige Steuerung: Der rechte Analogstick simuliert die Schlagbewegungen.)] übrig, sowohl spielerisch als auch finanziell. So scheint es jedenfalls, denn Grand Slam Tennis 2 würdigt die Nintendo-Konsole keines Blickes. EA turtelt diesmal ausschließlich mit Xbox 360 und PS3.
Der Daumen-Dreh
Auch der Dreh mit der Remote spielt kaum noch eine Rolle. Natürlich darf der Ball mit dem Schwung des „Move“ über die PS3-Courts geschmettert werden, im Vordergrund steht allerdings auf beiden Konsolen die Steuerung über den rechten Analogstick: Die Bewegungen des Daumens ahmen dabei die eines Tennisarms nach – alle Schlagarten sollen

möglich sein, sogar die Richtung des Schlags wird so bestimmt. Kinect-Athleten müssen übrigens komplett auf eine Bewegungserkennung verzichten – und sind damit gut bedient. Schließlich bestimmen Move-Spieler die Richtung und Stärke ihrer Bälle nur leidlich genau, so dass echte taktische Ballwechsel kaum möglich sind. Lob und Stopp sind ohnehin nur durch Halten zusätzlicher Knöpfe möglich – schwach! Und weder die automatische Bewegung der lizenzierten Profis noch der alternative Zweitcontroller in der anderen Hand erhöhen die Genauigkeit.
Doch wie ruft man drei verschiedene Schlagvarianten sowie Lob und Stopp über einen Analogstick ab? Ist auch hier das Drücken bestimmter Tasten notwendig? Tatsächlich hat EA ein cleveres System ausgetüftelt, das zwischen dem einfachen Vorwärtskippen des Sticks, einer aktiven Zurück-Vor-Bewegung und dem Zurückschnappen des Sticks aus der unteren Hälfte in die Mittelstellung unterscheidet. Letzteres löst einen Slice aus. Schiebt man den Analogstick aus der unteren Hälfte in die obere, spielt man hingegen einen Top Spin und schiebt man ihn von der Mitte nach oben, schlägt man ohne Spin. Die Richtung der Stick-Bewegung bestimmt bei allen Schlägen die Schlagrichtung, weshalb der linke Stick ausschließlich fürs Laufen genutzt ist.
Das Prinzip funktioniert: Geschwindigkeit der Vorwärtsbewegungen sowie präzise Richtungseingaben entscheiden über Platzierung und Geschwindigkeit eines Balls, gute Beinarbeit ist zudem eine unverzichtbare Grundlage für genaue Schläge – im Wesentlichen fängt Grand Slam Tennis 2 die Grundlagen des Sports ein. Ganz ohne Modifikatoren kommt das System dabei nicht aus, denn während die rechte Schultertaste einen Slice zum Stopp macht, variiert die linke einen Schlag zum Lob.