Technischer Rückschritt
[GUI_PLAYER(ID=108646,width=400,text=Der Mercedes Benz AMG Vision Gran Turismo wurde exklusiv für das Spiel entworfen.,align=left)]Nicht nur die Fahrphysik, auch die Technik wurde für Gran Turismo 6 erneuert. Was eigentlich nur einen Fortschritt bedeuten kann, erweist sich in diesem Fall leider als Rückschritt: Zwar sieht die Kulisse mit wunderschönen Panoramen, dynamischer Beleuchtung und einem grandiosen Asphalt stellenweise fantastisch aus, doch scheint die neue Engine die PS3-Hardware auf manchen Strecken zu überfordern. Die Folge: Neben einem krassen Tearing und Flacker-Schatten geht auch die Bildrate oft in die Knie – die angepeilten und im Vorfeld versprochenen 60 Bilder pro Sekunde werden nur selten erreicht. Vor allem beim Fahren in der Cockpitansicht machen sich die teils heftigen Schwankungen besonders stark bemerkbar. Noch schlimmer wird es, wenn man die Bildqualität in den Grafikoptionen steigert: Der Menüpunkt „Flimmerreduzierung“ aktiviert zwar offensichtlich V-Sync, minimiert die deutlich sichtbare Kantenbildung aber kaum und zieht die Bildrate noch weiter in den Keller bis hin zur Unspielbarkeit. Es ist eine Qual! Besonders deutlich wird der Rückschritt, wenn man den Vorgänger als Vergleich heran zieht, bei dem die gleichen Strecken deutlich flüssiger über den Bildschirm flutschen. Kein Wunder, dass man hier auf die optionale 3D-Unterstützung verzichtet – mehr als 15 FPS hätte die Engine in diesem Fall wohl nicht hinbekommen. Insgesamt wirkt die Technik ein bisschen so, als hätte man einen Trabbi-Motor in einen Ferrari eingebaut.
Dazu gesellen sich die bekannten Schwächen im Audiobereich, der seit GT5 keinen Fortschritt gemacht hat: Noch immer vermutet man unter den Motorhauben der meisten Boliden einen Staubsauger, noch immer klingt das Einheits-Sample bei Kollisionen wie ein schlechter Witz und noch immer ist das Reifenquietschen in Relation zum Brummen der Motoren viel zu laut abgemischt. Ein Patch soll es laut Serien-Vater Kazunori Yamauchi in Zukunft richten, doch bis dahin bleibt Gran Turismo eine Beleidigung für die Ohren – vor allem, wenn man Forza Motorsport oder selbst das betagte Race als Vergleich heran zieht.