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Forza Horizon 4 (Rennspiel) – Oh, du schönes Raserleben

Das Horizon-Festival geht in die vierte Runde und lässt nach den Abstechern nach Colorado, Südeuropa und Australien jetzt in Großbritannien die Beats dröhnen und Motoren aufheulen. Kann Playground Games mit Forza Horizon 4 die großartigen Vorgänger nochmals toppen? Wir sind für den Test durch die vier Jahreszeiten gebrettert und haben das Radio aufgedreht!

© Playground Games / Microsoft

Wechselnde Jahreszeiten

Neben dem bereits erwähnten Tag-/Nachtzyklus und dynamischen Wettersystem geht Playground Games jetzt noch einen Schritt weiter: Forza Horizon 4 bietet erstmals wechselnde Jahreszeiten! Das wirkt sich nicht nur visuell auf die grafisch beeindruckende Spielwelt aus, sondern hat auch Folgen für die Streckenbedingungen. Wenn im Herbst statt des sommerlichen Staubs plötzlich große Matschpfützen und im Winter sogar eine geschlossene Schneedecke für Rutschpartien sorgen, dann spürt man die Veränderungen der Umwelt auch direkt hinter dem Steuer. Hat man in der XL-Qualifikation alle vier Jahreszeiten durchlaufen, wird man endgültig in die freie Server-Wildbahn entlassen und man teilt sich fortan die Spielwelt mit anderen Nutzern. Playground Games wird nach aktuellen Plänen die Jahreszeiten alle sieben Tage serverseitig in beliebiger Reihenfolge wechseln und gleichzeitig weitere zeitexklusive Events hinzufügen.

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Mit wechselnden Jahreszeiten ändern sich nicht nur die Umgebung, sondern auch die Streckenbedingungen – an den Bleifuß sollte man aber immer denken. © 4P/Screenshot

Im virtuellen Großbritannien mit seiner weitläufigen Wald- und Wiesenlandschaft, einer Küsten-Region und urbanen Arealen wie Edinburgh treiben sich zwar auch weiterhin KI-Sonntagsfahrer herum, aber die bisherigen Drivatare werden durch reale Raser abgelöst – zumindest, sofern man weiter im Onlinemodus aktiv bleibt. Mit ihnen liefert man sich auf Wunsch zum einen schnelle Kopf-an-Kopf-Rennen in der freien Welt, kann aber auch die normalen Veranstaltungen im Versus-Modus gegen andere Spieler bestreiten. Das befürchtete Chaos beim Cruisen bleibt zum Glück aus, weil sämtliche Spieler-Fahrzeuge nur als Geisterwagen unterwegs sind und potenziellen Rempel-Clowns damit von vorne herein ein Riegel vorgeschoben wird – gut so! Die Kollisionsabfrage greift erst dann wieder, wenn man sich in die Rennen stürzt, wo naturgemäß noch ruppiger und mitunter auch mit unfairen Rempel-Mitteln um den Sieg gefahren wird. Alternativ besteht aber weiterhin die Möglichkeit, sich von den Servern abzukoppeln und einer Offline-Karriere nachzugehen, bei der man aber auf manche Funktionen verzichten muss. Dort bevölkern dann auch wieder die Drivatare die Straßen und man findet deutlich schneller Gegner für kleine Eins-gegen-Eins-Wettrennen. Was es leider nicht mehr gibt, sind die Drivatar-Aufstellungen des Vorgängers, bei denen man Fahrer für sein Team rekrutieren konnte. Auch von den täglichen Auszahlungen für Erfolge des eigenen Drivatars fehlt noch jede Spur, obwohl wir uns für den Test schon bis zu einem Fahrerrang jenseits der 50 vorgearbeitet haben.

Klasse Songs, gute Moderatoren

Bei der Songauswahl beweist man einmal mehr ein glückliches Händchen: Zwar sind abgesehen von ein paar größeren Namen wie den Foo Fighters, Eric Prydz oder…Mozart viele unbekannte Künstler beim Soundtrack vertreten, aber die meisten von ihnen passen wie die Faust aufs Auge zu den jeweiligen Sendern, die sich erneut auf Pop (Horizon Pulse), Elektro (Bass Arena), Rock (XS), Hip-Hop (Block Party), Drum’n’Base (Hospital) und Klassik (Timeless) spezialisieren. Als jemand, der sich mit den meisten Stilrichtungen anfreunden kann, bietet die Playlist genug Abwechslung. Konzentriert man sich dagegen nur auf ein bis zwei Sender, kann man die Songs schon innerhalb kürzester Zeit mitträllern und würde sich nach der Dauerschleife vielleicht noch den einen oder anderen Track pro Sender mehr wünschen. Im Vorgänger konnte man sich noch mit der

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Im Fuhrpark finden sich mehr als 450 Fahrzeuge. © 4P/Screenshot

Einbindung des kostenpflichtigen Musikdienstes Groove behelfen und den Soundtrack mit eigenen Favoriten erweitern. Davon oder gar einer Spotify-Alternative gibt es hier leider nichts zu sehen.

Neben der Musikwahl fallen auch die Radio-DJs wieder einmal sehr positiv auf und unterhalten mit natürlichen Moderationen, in denen auch immer wieder aktuelle Geschehnisse im Rahmen des Festivals aufgegriffen oder Erfolge des Spielers thematisiert werden – und das manchmal auch mit einem kleinen Augenzwinkern, bei dem man sich ein leichtes Grinsen kaum verkneifen kann. Die durchaus gelungenen Motorenklänge rücken bei der Dauerbeschallung der Sender zwar etwas in den Hintergrund, aber angesichts des starken Soundtracks und der locker-flockigen Sprüche der Moderatoren fällt es schwer, das Radio einfach abzuschalten (was aber selbstverständlich ebenfalls geht).