Fazit
Während ein Themenpark nur der symbolischen Veranschaulichung dient, sollte ein Spiel eine plastische Welt erschaffen. Doch genau das gelingt Ubisoft nicht mit einem Urwald, in dem Menschen und Tiere auf engstem Raum um Aufmerksamkeit schreien. Man fühlt sich gehetzt, kann die vermeintlich unberührte Natur nicht genießen – wenn man sie überhaupt als solche wahrnimmt. Viel eher verlieren allerdings Pflanzen und Tiere sowie viele der Missionen schon früh an Bedeutung, weil man sie zu schnell als vom Zufall platzierte Beschäftigungsmaßnahmen durchschaut. Es geht nicht um Realismus! Aber um Glaubwürdigkeit, also das passende Zusammenführen inhaltlicher und interaktiver Elemente. Und das verpasst Ubisoft auch beim Inszenieren der Hauptfigur Takkar, vorgestellt als Jäger der Steinzeit, in Wirklichkeit Superheld mit übersinnlichen Fähigkeiten. Mächtige Tiger und Bären kommandiert er wie Drohnen: Das ist nicht nur albern, es lässt sowohl die Jagd als auch viele Gefechte gegen seine Stammesfeinde zur spannungsarmen Pflichtübung verkommen. Trotz des noch immer unterhaltsamen, dynamischen Wechsels aus Schleichen und Schießen verkümmert in Primal ausgerechnet der Shooter, in der Vergangenheit das hervorstechende Merkmal der Serie. Zum Zähmen der Tiere reicht ein profaner Knopfdruck, Takkar genießt keine kreative Freiheit beim langwierigen Ausbau seiner Siedlung und das Beschaffen zahlloser Rohstoffe bedeutet dröges Ablaufen üppiger Materialvorkommen. Far Cry Primal erhebt „Hinlaufen und Knopfdrücken“ zum Spielprinzip – schade, dass die Serie auf dieses Niveau gesunken ist!Wertung
Ubisoft inszeniert einen wunderschönen, spielerisch aber überladenen und über weite Strecken anspruchslosen Themenpark.
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