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Far Cry Primal (Action-Adventure) – Prokrastination vor hübschen Bildern

Schön, wenn man seine Ruhe hat! Wenn man den prachtvollen Sonnenaufgang genießen und den Geräuschen der Wildnis lauschen kann. Herrlich, diese grenzenlose Freiheit, in der die Zivilisation noch gar nicht Fuß gefasst hat. In der Steinzeit waren die Wege eben weiter als sie heute sind, die Wälder idyllisch und lebensbedrohlich. Schön, wenn es so wäre! In diesem Test geht es allerdings um Far Cry Primal.

© Ubisoft Montréal / Ubisoft

Hauptsache Steinzeit – egal, wie!

Würde Disney einen Themenpark zum gleichen Thema bauen, er würde bildschön aussehen, handwerklich meisterhaft – und so kitschig verklärt wie Jurassic Park. Auf engstem Raum gäbe es Bären, die Mammuts jagen, während wenige Meter weiter ein Mensch vor einer zweiten Gruppe der Urzeit-Dickhäuter flüchtet. Einen Hügel weiter würde eine Herde Rothunde vorbei rauschen und ein Säbelzahntiger mit einem Jaguar kämpfen.

Plausibel wäre das weder biologisch noch im Sinne einer glaubhaften Inszenierung. Hauptsache, das Publikum bestaunt das opulente Terrarium. Hauptsache Steinzeit – egal, wie! Eine Fantasiewelt? Tatsächlich gibt es diesen Themenpark genau so: in Primal, Ubisofts aktuellem Vertreter der Far-Cry-Reihe.

Der Jäger und Sammler

In Primal verschlägt es den Jäger Takkar, ein Mitglied des Wenja-Stammes, nach Oros. In diesem Land mehr als zwölftausend Jahre vor unserer Zeit liegen die Wenja, die Udam und die Izila miteinander im Clinch und es ist an

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Far Cry Primal versetzt den Shooter mehr als zwölftausend Jahre in die Vergangenheit. © 4P/Screenshot

Takkar, die Fehde zu beenden. Dafür attackiert er die Lager der feindlichen Clans, befreit Mitglieder seines eigenen und baut den Wenja ein große Siedlung.

Zwei Merkmale zeichnen Primal als Teil der Far-Cry-Serie aus: es spielt in einer exotischen, frei begehbaren Welt und es erlaubt dem Spieler eine freie Herangehensweise an fast alle Herausforderungen. Zwei Besonderheiten heben das Spiel von seinen geistigen Vorgängern ab: Takkar sammelt Pflanzen, Tierhäute und andere Materialien, um zum ersten Mal nicht nur seine eigene Ausrüstung, sondern auch sein Dorf auszubauen. Und er zähmt wilde Tiere, die ihm daraufhin als Reittiere und im Kampf zur Seite stehen.

„Wir hier, ihr weg!“

Letzteres vermutlich deshalb, weil Takkar nicht mit dem Arsenal seiner spielerischen Vorgänger ins Gefecht zieht. Der Jäger besitzt lediglich eine Schleuder, eine Keule, Pfeil und Bogen, Speere sowie primitive Granaten. Viel ist das nicht, auch wenn er das meiste davon gleich zu Beginn nutzen kann und später lediglich bessere Varianten erhält.