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Europa Universalis 4 (Taktik & Strategie) – Europa Universalis 4

Hereinspaziert, ihr Generäle, Tyrannen, Könige: Knapp vierhundert Jahre voller Konflikte, Herausforderungen und Umwälzungen warten in Europa Universalis 4 auf eure Entscheidungen. Von der Zeit des Kolumbus bis zur französischen Revolution reicht die Spannweite dieses historischen  Abenteuers. Aber Vorsicht: Wer sein nationales Zahnrad überdreht, wird von der Geschichte zermalmt.

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Kleine und große Missionen

Man hat die Wahl unter kleineren und größeren Missionen, wobei nur jeweils eine aktiv sein kann. Will man Spanien auf dem diplomatischen oder militärischen Weg gründen?
Man hat die Wahl unter kleineren und größeren Missionen, wobei nur jeweils eine aktiv sein kann. Will man Spanien auf dem diplomatischen oder militärischen Weg gründen? © 4P/Screenshot

Ein Reservoire an Belohnungen steckt auch in den Aufgaben. Man kann meist aus mehreren möglichen Missionen eine auswählen. Erfüllt man die Bedingungen, erhält man Prestige, Macht, Geld oder statistische Belohnungen wie den Verlust von Kriegsmüdigkeit oder den Gewinn von Armeetradition. Neben diesen Missionen gibt es gewichtige nationale Entscheidungen, die die historische Entwicklung beeinflussen. Will man Spanien auf militärischem oder diplomatischem Weg gründen? Da sich darunter sowohl friedliche als auch kriegerische Aufgaben befinden, kann man seinen Spielstil so nochmal verstärken.

Zwischendurch muss man immer wieder Entscheidungen nach Ereignissen treffen: Härte zeigen oder Milde walten lassen? Wirtschaftliche Reformen einleiten oder am Plan festhalten? Hier muss man auf die Konsequenzen achten, denn Ersteres würde zwar einen Prägemeister der dritten Stufe bringen, aber einen Verlust an Stabilität bedeuten, was für Unruhen und weniger Einnahmen sorgt.  Schade ist, dass man hier nicht immer über die Boni für das Risiko belohnt wird, denn einen Prägemeister der dritten Stufe hätte man ohnehin schon zu besseren Konditionen (!) auf dem Arbeitsmarkt bekommen. Also entscheidet man sich eher für Letzteres, was wiederum die Inflation um empfindliche drei Punkte erhöht.

Widersprüche und Inkonsequenzen

Eine Armee von Rebellen mit 26 Regimentern? Da kann man als kastilischer Regent nur abdanken. Selbst die Osmanen würden hier Probleme bekommen.
Eine Armee von Rebellen mit 26 Regimentern? Da kann man als kastilischer Regent nur abdanken. Selbst die Osmanen würden hier Probleme bekommen. © 4P/Screenshot

Nicht alles in diesem Europa Universalis wirkt logisch – es gibt einige Widersprüche. Warum braucht eine Region mit teuren Docks länger für die Produktion eines Schiffes als die unterentwickelte Nachbarregion? Obwohl man über einen Diplomaten lange Zeit die Beziehungen zu einem Nachbarn auf über 100 Punkte und „gut“ gesteigert hat, bekommt man plötzlich eine Beleidigung, die ein Kriegsgrund ist. Unnötig umständlich ist auch das Verhalten der Diplomaten: Warum können sie, wenn sie einmal nach langer Reise in einem Land sind, nicht gleich vor Ort mehrere Aufträge hintereinander angehen? Ich muss sie erst wieder zurückbeordern und dann wieder losschicken – das hätte man komfortabler lösen können, z.B. über eine kleine Zeitverzögerung durch Brieftauben.

Trotzdem bietet die Diplomatie eine Fülle an Möglichkeiten: Zwar wird nicht persönlich verhandelt, es gibt also keine Portraits oder Animationen von Herrschern, aber dafür hat man auf acht Kategorien inklusive Spionagetätigkeit verteilt so viele Optionen wie in kaum einem anderen Spiel. Man kann Bündnisse und Gegenbündnisse organisieren, Frieden in fremden Konflikten erzwingen, Garantien proklamieren, zum Kreuzzug aufrufen oder eine Exkommunikation aussprechen, man kann beleidigen, schmeicheln oder drohen, man kann Staatsehen einfädeln oder eine Vasallierung anbieten, Unmut schüren, Throne beanspruchen, den Ruf sabotieren oder Ansprüche fingieren, Darlehen anbieten oder Provinzen verkaufen. Und all das beeinflusst das überaus komplexe Verhältnis zwischen Staat A und B.

  1. Ich finde, dass EU4 schon von Beginn ziemlich rund gelaufen ist und die Ebenen recht sinnvoll ineinander greifen.
    Vielleicht liegt es noch an meiner fehlenden Erfahrung, aber im Ironman-Modus ist es immer nicht einfach. Meine Venedig-Partie läuft zwar sehr gut, aber hätten mich unmittelbare Nachbarn wie z.B. die Ottomanen, Frankreich oder Österreich inkl. Bündnispartner ernsthaft ins Visier genommen, wäre mein Aufstieg schnell ins Wanken geraten. Auch jetzt wäre ich verwundbar, wenn die Franzosen nicht so aggressiv an meiner Seite handelten. Ich wüsste jetzt nicht unbedingt, wie ich ohne großes Glück mit "Nationen" wie Köln, Aachen oder Mecklenburg auf einen grünen Zweig kommen sollte.
    In ca. 130 Jahren habe ich schon zwei Kriege verloren: Einmal gegen Mailand, weil Österreich als Kasierreich einige völlig unabhängige Nationen (Polen, Litauen, Sachsen etc.) mit in den Krieg gezogen hat. In Brescia gab es eine Schlacht zwischen 120 vs. 110 Regimentern, die ich aufgrund von Flussüberquerungs-Mali, sowie negativer Würfelergebnisse verloren habe. Das andere Mal gegen die Krim, als ich bündnistreu den Österreichern gegenüber war und die Ottomanen knapp gegen mich gewannen, die auf Seiten der Krim aktiv waren. Als größte Handelsmacht weltweit kann ich verlorene Kriege glücklicherweise durch Bezahlung kurz vor richtig schmerzhaften Verlusten zur Beendigung verhandeln.
    Mittlerweile verhält sich die Bündnis-, sowie Gegner-KI in Kriegen nicht desaströs. Zumindest ist das meine Sicht. Dieses Netz an unzähligen Nationen und Interessen lebt eben auch davon, dass nicht jede Handlung durchschaubar ist. In der Regel verhalten sich meine Nachbarn aber plausibel. Man hätte mich nur vorher angreifen müssen.
    Die Friedenszeiten könnten besser gestaltet werden, das stimmt. Der Handel verläuft ziemlich passiv und die Events sind meist ärgerlich und in guten Phasen dann auch noch zahlreich.
    Es läuft dann oft leider darauf hinaus, dass man erobert, stabilisiert, aufbaut, erobert,...

  2. Ich kann da auch nur bewundern wieviel Detailarbeit drin steckt. Man kann da jeden Berufszweig einzeln beeinflussen und so theoretisch unglaublich viele verschiedene Wege einschlagen was genau für ein Land man sein will. Aber mir ist das zuviel. EUIV ist genau richtig. Wenn man das erstmal kapiert hat, spielt es sich sehr flüssig. CK2 finde ich ein bisschen fumelliger weil da diese Mikromanagementebene reinkommt, aber auch das geht dann ja.
    Würde mich daher auch für ein Vicky 3 interessieren, denn wenn da die Entwicklung so ist wie von EU3 auf 4, dann nähert sich das ganze meinem IQ an.

  3. Ich kapier's auch nid, aber das setting ist einfach awesome.

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    Die Kriege sind einfach auf 'nem ganz anderen level, ohne, dass es jezz wie HoI direkt nur darauf fokusiert wär. Leider noch die alte engine, wird Zeit für Vicky 3. Go Paradox \o/
    Bin da ganz klar CK2 > Vicky 2 > EU3 > EU4 > derganzeRest eingestellt. ^^

  4. Ich kapiere Victoria auf jeden Fall nicht und habe auch keine Lust das zu lernen. Scheint mir viel kleinteiliger zu sein als das "Deppenspiel" EU. :wink:

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