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Donkey Kong Bananza im Test: Durchbruch für den Nintendo-Affen – aber kleiner Haken für Spieler

Mit Donkey Kong Bananza kehrt der verschollen geglaubte Affe endlich zurück. Unser Test verrät, ob sich das Warten gelohnt hat.

Donkey Kong und Pauline posen vor einem rot-blauen Banner.
© Nintendo / Adobe Photoshop [M]

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Eine Hommage an früher

Deutlich schöner zu beobachten als die Kamera und Bildrate ist hingegen, dass Donkey Kong Bananza seine Wurzeln nicht vergessen hat. So trefft ihr auf eurer Reise gen Planetenkern einige alte Bekannte, zum Beispiel Diddy, Dixie und Cranky Kong sowie das Rhinozeros Rambi. Auch die ikonischen Stahlträger aus dem Arcade-Titel dürfen nicht fehlen. Nicht zu vergessen die klassischen 2D-Passagen, die sich die Country-Spiele als Vorbild nehmen – grüner Baumwipfel-Kulisse inklusive.

Diese Liebe zum Detail wird aber auch bei der Mimik von Pauline und DK spürbar, wie ich sie bereits bei Super Mario Bros. Wonder und Mario Kart World gelobt habe. Beide glänzen mit Grimassen, zeigen in Zwischensequenzen und beim Gameplay, wie ausdrucksstark sie sind. Äußerst charmant auch die pointierten Interaktionen: Erledige ich eine Aufgabe in Windeseile, kommentiert sie beeindruckt „Das war ja leicht.“ Erreiche ich mein Ziel hingegen erst in der letzten Sekunde, heißt es von ihr „Maßarbeit.“

Rotes Fell, dicker Kopf, seh aus wie ’n junger Gott

Meinem eigenen Geschmack Ausdruck verleihen kann ich derweil über die Wahl der Kleidung, denn DK und Pauline stehen eine Reihe bunter Gewänder zur Verfügung. Allerdings mit Einschränkungen: Pauline darf sich über ganze Outfits freuen, DK muss sich mit verschiedenen Hosen und Krawatten oder Fliegen begnügen. Bezahlt wird mit gefundenen Fossilien, falls ihr noch einen weiteren Anreiz zur Erkundung gebraucht habt. Ach, und Boni geben die verschiedenen Kostüme auch noch.

Einkleiden könnt ihr euch dann direkt beim Händler oder in einem der vielen Unterschlüpfe, die ihr mithilfe eines NPCs in jeder Schicht bauen könnt. Dort habt ihr auch die Möglichkeit, gefundene Schallplatten aufzulegen oder einfach eine Pause zu machen und euch vom stressigen Graben zu erholen. Eine Mütze Schlaf belohnt euch außerdem mit einem temporären Zusatzherz und, je nach Ort, einem einzigartigen Dialog mit Pauline.

Zückt die Bongo-Trommeln

Noch stylischer als die Outfits des Duos ist nur die musikalische Untermalung von Donkey Kong Bananza. Neue, eher zurückhaltende Songs begleiten die Erkundung in den offen begehbaren Schichten, während vor allem in den Bonus-Leveln viele geniale Remixe aus früheren DK-Spielen erklingen, darunter etwa Stickerbush Symphony aus dem zweiten Donkey Kong Country. Dazu kommen unterschiedliche Songs für jede Bananza-Transformation, die allesamt für Hype sorgen und Party-Stimmung auslösen: Inbrünstige Trommeln und Samba-Rasseln lassen zusammen mit passendem Gesang die Laune steigen.

Obwohl es für ein Nintendo-Spiel überraschend viele Optionen gibt (ich kann zumindest vereinzelte Tastenbelegungen anpassen, die gesprochene Sprache ändern und die Kameraempfindlichkeit langsamer oder schneller einstellen), lässt sich bei der Lautstärke nichts regeln. Das ist deshalb schade, weil wie schon bei Mario Kart World der Soundtrack eine wahre Wucht ist, angesichts der lauten Geräusche aber bisweilen untergeht. Ein wenig Feintuning für entsprechende Präferenzen wäre schön gewesen.

Das Letzte kommt zum Schluss

Nicht der Rede wert sind hingegen das DK-Artist-Feature und der Koop-Modus. In ersterem könnt ihr verschiedene Steinskulpturen, beispielsweise eine Banane oder Donkey Kongs Gesicht, nach euren Vorstellungen bearbeiten und anmalen. Eine nette Spielerei, bei der das Maus-Feature der Nintendo Switch 2 zum Einsatz kommt, aber eben auch nicht mehr als das. Spielt ihr zu zweit, übernimmt im Koop-Modus die zweite Person Pauline, klebt aber natürlich trotzdem weiterhin am Affenrücken.

Ähnlich wie bei Cappy in Odyssey fungiert euer Partner oder eure Partnerin eher als Unterstützung und kann mit der starken Stimme der Teenagerin Wörter abfeuern, so wie die Soundeffekte in Comics. Damit räumt ihr Gegner und Hindernisse aus dem Weg, es mangelt aber natürlich erneut an wirklicher Handlungsmacht und ist wohl vor allem für Kinder geeignet. Habt ihr nun Appetit auf Bananen bekommen, könnt ihr ab dem 17. Juli loslegen, wenn Donkey Kong Bananza für 69,99 Euro (digital) beziehungsweise 79,99 Euro (physisch) exklusiv auf der Nintendo Switch 2 aufschlägt.