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Demigod (Taktik & Strategie) – Demigod

Modifikationen gibt es wie Sand am Meer. Ein Großteil davon kann allenfalls als mittelprächtig abgehakt werden, doch gelegentlich entdeckt man eine Perle: Neben „BattleTanks“ oder zahlreichen „Tower Defense“-Karten ist „DotA“ (Defense of the Ancients) aus Multiplayer-Gefechten bei WarCraft III gar nicht mehr wegzudenken. Grund genug für Chris Taylor und Gas Powered Games das Multiplayer-Konzept in ein eigenes Spiel zu überführen: Demigod.

© Gas Powered Games / Atari

Als wenn die Fertigkeiten der Kämpfer und die in den Läden verfügbaren Gegenstände die Partien nicht schon komplex und hektisch genug machen würden, nein, ihr könnt in eurer Zitadelle die Armeen des Lichts bzw. der Dunkelheit aufwerten. Euer Hauptquartier kann mit einer dickeren Panzerung versehen werden und die Stärke der Verteidigungstürme sowie die Goldausbeute der Zitadellenmine lassen sich verbessern. Creeps d

Auf Eis gelegt und kurzfristig handlungsunfähig.

ürfen ebenfalls aufgewertet werden, beginnend mit Priester-Verstärkungen bis hin zu Riesen und mit der Zeit verwandelt sich das Kanonenfutter in ernstzunehmende Gegner. Auch die Wartezeit nach dem Tod (30 Sekunden) bis zum Respawn kann reduziert werden. Wer diese Upgrades aus dem Team vornimmt ist egal, da sie für das Team global wirken, nur müsst ihr erstmal einen Spieler finden, der Gold für die Gruppe ausgibt.

Lernen im Einzelspielermodus

Dieses komplexe, hektische und fordernde Mehrfronten-Konzept ist für Spieler ohne DotA-Erfahrung eine gewaltige Hürde. Gerade deswegen ist es unverzeihlich, dass es kein Tutorial und nicht mal Einleitungsvideos gibt. Den Umgang mit den Helden, die ganzen Ausbaumöglichkeiten und die grundlegenden Strategien erlernt ihr mit „Learning-by-doing“ im Einzelspielermodus. Dort könnt ihr ein mehrstufiges Turnier gegen Computergegner starten oder euch Gefechte mit individuellen Einstellungsmöglichkeiten liefern, wobei ihr zwischen vier Siegesbedingungen wählen könnt: „Zerstörung der gegnerischen Zitadelle“, „Domination durch Punkte für übernommene Flaggen“, „Eliminierung der Demigods“ oder „Zerstörung der Festungen“. Durchweg fair für beide Teams sind die acht zur Verfügung stehenden Karten, weil sie symmetrisch angelegt sind und mehrere Wege inklusive Kreuzungen bieten. Trotzdem sind acht Karten, so schön und abwechslungsreich

das Design auch sein mag, viel zu wenig!

Mit diesem „Fertigkeitsbaum“ wird die Zitadelle ausgebaut und zwei Katapulte zur nächsten Portalwelle hinzugefügt.

 Überraschend gut schlägt sich die Computerintelligenz,

die selbstständig Punkte auf der Karte übernimmt, Ausrüstung kauft, sich aus ausweglosen Situationen teleportiert, Zitadellenupgrades erwirbt und im Kampf die Spezialfähigkeiten skrupellos einsetzt; häufig ohne blindlings ins Verderben zu stürmen. An die Cleverness eines menschlichen Spielers kommt die Computerintelligenz nicht heran und gelegentlich klemmt die Wegfindung, besonders an Ecken. Zwischendurch kann außerdem es vorkommen, dass ein KI-Mitspieler nicht bemerkt, dass ein Gegner einen wichtigen Punkt attackiert. Richtig schade ist in diesem Sinne, dass ihr den computergesteuerten Mitspielern keine Befehle erteilen könnt, schließlich geht es bei Demigod um Teamwork, Taktik und Koordination. Ein simples System wie bei Alarmstufe Rot 3 mit Befehlen der Marke „Position verteidigen“, „Hier angreifen“ oder „Folge mir“ hätte gereicht.

Achievements

Für den Einzelspieler-Modus (und Multipalyer) gibt es sogar ein überraschend gelungenes Achievementsystem mit Bonusfunktion: Alle acht Halbgöttern können individuelle Erfolge erlangen (wie z.B. „Gewinne 25 Spiele“, „Erlange 1.000.000 Gold“ oder „Erreichte Level 20“), die mit Punkten bedacht werden. Für diese Punkte dürft ihr spezielle Artefakte kaufen, die einen speziellen Platz innehaben, neben den drei verbrauchbaren Gegenständen (Tränke) oder Spezialfunktionen (beschwörbarer Feuerkreis bei einem Ring).