Auch bei den eingestreuten Rätseln spielen Stase und vor allem die Kinese-Fähigkeit immer wieder eine Rolle. Obwohl sich im Laufe des Spiels einige Elemente wiederholen und der Anspruch relativ niedrig angesetzt ist, haben sich die Entwickler ein paar schöne Dinge einfallen lassen. Ein Beispiel: Irgendwann steht man vor einer verschlossenen Tür, weil man beim Scannen
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Wenn man den mutierten Biestern zu nahe kommt, kann man sich mit Button-Mashing von den initiierten „Zungenküssen“ befreien. |
nicht als die Person erkannt wird, die die Zugangsberechtigung besitzt. Was also tun? Man schaut sich ein wenig um und findet irgendwann eine schlimm zugerichtete Leiche, die in einem Bett liegt. Daneben ein Textlog, das ich mir selbstverständlich sofort durchlese. Hmm, der Name kommt mir bekannt vor. Ist das nicht der Typ, der eben beim Scannen verlangt wurde? Ich schnappe mir also per Kinese das, was vom Körper übrig ist und begebe mich zurück zur Tür. Zack, einen erfolgreichen Scan später öffnet sich die Pforte und es kann weiter gehen. Davon abgesehen muss man zwischendurch auch seine Elektronik-Fähigkeiten unter Beweis stellen und Türschlösser in einem kleinen Minispiel knacken, das an den Dietrich-Einsatz bei Splinter Cell erinnert. Man dreht also den linken Analogstick langsam bis zu dem Punkt, an dem sich der Kreis auf dem Bildschirm blau färbt und der Controller vibriert. Das gilt es drei Mal zu schaffen, bevor die Zeit abläuft – ansonsten bekommt man einen kleinen Schlag und muss wieder von vorne anfangen. Manche Türen sind allerdings durch eine Vorrichtung geschützt, die nur mit Hilfe eines Energieknotens überbrückt werden können. Hier muss man abwägen, denn zum einen sind diese relativ selten und zum anderen werden sie auch für die Aufrüstung von Waffen und dem Anzug benötigt. Allerdings findet sich in den dahinter liegenden Räumen meist eine so große Anzahl an nützlichem Equipment, dass sich das Opfern des Knotens in der Regel lohnt. Außerdem lassen sich zur Not auch im Shop weitere Knoten für das Geld kaufen, das entweder Feinde zurücklassen oder man in Schränken sowie Kisten findet.
Einkaufstour
Frische Munition oder kleine Heilpakete belasten das Konto deutlich weniger, sind aber auch ein Muss, wenn man nicht ein hilfloses Opfer der aggressiven Nekromorph-Horden werden will, die schon auf dem normalen der fünf Schwierigkeitsgrade ordentlich austeilen. Nach dem ersten Durchspielen wird sogar ein Hardcore-Modus freigeschaltet, der sich mit beschränkten Speichermöglichkeiten (genauer gesagt: drei!), fehlenden Checkpunkten und übermächtigen Gegnern nur an ausgefuchste Schnetzel-Meister richtet. Praktisch: Gegenstände und Ausrüstung, die man nicht benötigt, kann man in jedem Shop im Safe deponieren oder bei akutem Geldmangel auch einfach versilbern. Gerade bei Munition für eine Waffe, die man nicht besitzt, ist Letzteres eine sinnvolle Option. Mit die teuersten Anschaffungen sind neue Anzüge, die aber neben einer verbesserten Rüstung und mehr Platz im Inventar weitere Vorteile mit sich bringen. So liefert der Sicherheitsanzug z.B. einen Schadensbonus von fünf Prozent für das Impulsgewehr mit sich, während im Shop auf alle Gegenstände ein Rabatt von zehn Prozent gewährt wird, wenn man den klassischen CEC-Anzug trägt. Leider lassen sich die Boni nicht miteinander kombinieren, doch es bleiben zumindest sämtliche Anzug-Aufrüstungen erhalten, die man mittels Energieknoten vorgenommen hat.
War es beim Vorgänger noch schwer, aufgrund der unübersichtlichen Karte den nächstgelegenen Shop, Speicherpunkt oder eine Werkbank zu finden, greift man hier auf den erweiterten Navigator zurück: Der zeigt Isaac mit einem
Druck auf den Analogstick nicht nur den Weg zum nächsten Missionsziel, sondern dirigiert ihn jetzt auch wahlweise zu den eben genannten Orten – eine klasse und komfortable Lösung, mit der die Entwickler hier die umständliche Kartenfunktion ersetzt haben.
Vakuum der Freiheit
Auch den Spielablauf im luftleeren Raum hat man sich bei Visceral Games vorgeknöpft und das starre Schweben zwischen festgelegten Punkten im Vorgänger durch eine 360 Grad-Steuerung ersetzt, mit der man sich völlig frei bewegen kann. Da oben in diesem Fall ganz schnell zu unten werden kann und die Orientierung gewisse Probleme bereitet, kann man Isaac mit Hilfe des Triggers wieder in die richtige Haltung bringen. Zudem sind sämtliche Anzüge mit Düsen ausgestattet, die für einen ordentlichen Geschwindigkeitsschub sorgen. Der ist auch oft genug nötig, wenn die begrenzte Atemluft wieder mal zur Neige geht und man schnellstens zu einer Sauerstoff-Station gelangen muss. Die aus dem Vorgänger bekannten O2-Pakete, mit deren Hilfe man sich aus dem Inventar heraus mit frischer Luft versorgen konnte, gibt es hier nicht mehr.