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Battlefield 4 (Shooter) – Battlefield 4

Bereits zum zweiten Mal schickt EA sein Mehrspieler-Zugpferd Battlefield 4 in ein Kopf-an-Kopf-Rennen mit Call of Duty. Besonders bei der im Vorgänger zu Recht gescholtenen Kampagne hat Dice im Vorfeld Besserung versprochen. Können die Schweden endlich auch Einzelkämpfer überzeugen? Mehr dazu im Test.

© DICE / Electronic Arts

Die Flut!

Egal ob zu Wasser...
Egal ob zu Wasser… © 4P/Screenshot

Selbst ein Abstecher in ein verschneites Gebirge mit einem Gefängniskomplex wird geboten, doch regiert bei „Operation Locker“ vornehmlich das Chaos. Die Gefechte in den vielen engen Gängen erinnern eher an ein Gemetzel und cleveres Flankieren von Stellungen ist hier nur schwer möglich, da man meist mit Granaten oder Raketenwerfern vom Vorrücken abgehalten wird. Trotzdem beeindruckt vor allem das kleine Außenareal mit seiner schönen Weitsicht und dem Schneetreiben. Deutlich weniger imposant geht es auf der Karte Zavod 311 zu: Die russische Wald-Landschaft mit ihren zwei Fabrikhallen und einem Panzerfriedhof wirkt sehr generisch und zählt für mich zusammen mit dem Lancan-Dam zu den eher schwächeren Maps, weil ihnen das gewissen Extra fehlt. Extras, die z.B. auch Flood Zone bietet, denn die Karte überzeugt mit ihren zahlreichen Dächern, Treppenhäusern und engen Gassen nicht nur durch ihren vertikalen Aufbau, sondern wird auch von einer riesigen Flutwelle heimgesucht, die große Teile der Kulisse unter Wasser setzt.

Levolution als sinnvolle Evolution

...zu Land...
…zu Land… © 4P/Screenshot

Ereignisse wie diese bezeichnet DICE als „Levolution“. Sie werden von Spielern ausgelöst, wenn bestimmte Voraussetzungen erfüllt sind und sorgen z.B. dafür, dass in Shanghai ein Wolkenkratzer einstürzt, der Damm bricht oder ein gekentertes Kriegsschiff das Inselparadies von Parcel Storms verwüstet. Doch es sind nicht nur diese „großen Momente“ innerhalb der Karten, denn Levolution findet auch schon in einem kleinen Rahmen statt und erhöht dadurch die Dynamik auf den Karten. Das können z.B. Container sein, in denen man sich einschließen kann. Oder Schutz-Rollläden, die man auf Knopfdruck herunter lassen kann, um seine Position besser verteidigen zu können. Selbst Elemente wie Metall-Detektoren, die beim Durchgehen einen Alarm auslösen, haben Einfluss auf das Spielgeschehen, da man seine Position verrät. Schließt man im Knast die eine oder andere Tür ab, kann man seinen Gegnern sogar komplett den Weg abschneiden und sie bewusst zu einer Ausweich-Route zwingt, auf der Kameraden schon mit gezückten Waffen warten. Kurzum: Das „Levolution-Prinzip“ ist eine gelungene Bereicherung für die Battlefield-Reihe, auch wenn der ganz große Rumms mit steigender Spielzeit etwas an Reiz verliert, da der Überraschungseffekt ausbleibt. Ich hoffe, in Zukunft lässt sich DICE noch mehr einfallen, wie man die Karten weiter durch solche Ereignisse umkrempeln kann.

Counterstrike in Battlefield

...oder in der Luft: Hier geht es überall zur Sache!
…oder in der Luft: Hier geht es überall zur Sache! © 4P/Screenshot

Hinsichtlich der Modi wurde viel aus dem Vorgänger übernommen – allen voran die klassische Battlefield-Eroberung, bei der man Basispunkte einnehmen und halten muss, damit das gegnerische Team seine Tickets schneller verliert als die eigene Truppe. „Domination“, quasi der kleine Bruder von Conquest auf kleineren Karten und ohne Vehikel, findet sich hier genauso wie Rush und Team sowie Squad Deathmatch. Auf der anderen Seite vermisst man Klassiker wie „Capture the Flag“, die im Vorgänger noch via DLC nachgereicht wurden. Neu hinzugekommen ist Obliteration: Hier besteht die Mission darin, eine zufällig auf der Karte platzierte Bombe in Besitz zu bringen und in möglichst allen drei Zielen des gegnerischen Teams detonieren zu lassen, während man gleichzeitig die eigenen Objekte vor Angriffen schützen sollte. Klingt ein bisschen wie Counter-Strike, oder? Auf jeden Fall macht es ähnlich viel Spaß! Der zweite neue Modus namens Defuse („Entschärfung“) verlegt das Konzept in einen deutlich kleineren Maßstab: Kämpfen in Obliteration noch bis zu 32 Spieler (Konsolen: 24) um den Sieg, treten hier zwei Teams mit jeweils fünf Soldaten an, um entweder ein festgelegtes Ziel zu zerstören oder alle Mitglieder des feindlichen Squads zu eliminieren. Hinzu kommt, dass im Gegensatz zu Obliteration hier Respawns nicht erlaubt sind – entsprechend kostbar ist das virtuelle Leben.