Veröffentlicht inTests

Assassin’s Creed 2 (Action-Adventure) – Assassin’s Creed 2

Im November letzten Jahres sorgte Assassin’s Creed 2 für heiße Diskussionen. Denn obwohl im Vergleich zum Vorgänger viele sinnvolle Änderungen eingebaut wurden, konnte uns Ezio nicht vollends überzeugen. Bei der jetzt erhältlichen PC-Fassung wird wieder heiß diskutiert. Allerdings stehen dieses Mal weder das Spiel noch die Verbesserungen zu den Konsolen-Fassungen  im Mittelpunkt, sondern die Premiere des neuen DRM-Systems von Ubisoft. Das ist schade, denn auf dem PC ist das Abenteuer empfehlenswerter als je zuvor.

© Ubisoft Montreal / Ubisoft

Fazit

Assassin’s Creed 2 wird vermutlich nicht als die gelungene PC-Umsetzung des letztes Jahr auf Konsolen erschienenen Abenteuers mit offener Welt in die Geschichte eingehen. Sondern vielmehr als der erste Titel, der Ubisofts neues DRM einsetzt, dessen spielepolitische Auswirkung diskussionswürdig ist, die aber keinen Einfluss auf die Wertung hat. Denn unter dem Strich ist der Rechenknecht-Assassine die Königsausgabe, die sich letztlich auch hauchdünn vor den Konsolen platzieren kann. Ezio und die Städte als geheime Hauptdarsteller sehen mit entsprechend verbauter Hardware besser aus und mit den integrierten Download-Inhalten der Konsolenvarianten wird man am PC zusätzlich für die längere Wartezeit entschädigt. Dennoch bleibt auch dem Rechner-Ezio unsere Gold-Weihe versagt, da er mit seinen PS3- oder 360-Cousins nicht nur die Fortschritte, sondern auch die Probleme in punkto Mechanik und Atmosphäre teilt. Das trockene, gegen Ende redundante Missionsdesign des Vorgängers wurde zwar komplett über Bord geworfen und durch eine gestraffte, weitestgehend lineare Kampagne ersetzt, die aus dem Italien der Renaissance keinen offenen Abenteuer-Spielplatz, sondern einen glanzvollen Schauplatz für einen Rachefeldzug macht. Aber trotz der überzeugenden Kulisse und vielen Verbesserungen ist all das nicht mehr so beeindruckend wie im Vorgänger. Und das hat viele inhaltliche Gründe: Das Figurenverhalten wurde zwar verbessert, setzt aber auf immer wiederkehrende Muster, die auf lange Sicht unglaubwürdig sind. Die neuen Katakomben sind im Kern nicht mehr als eine ungeschickt aufgestülpte Variation der bekannten Sprung- und Kampfelemente. Der erzählerische Bogen, der virtuelle Vergangenheit und Gegenwart miteinander verknüpft, wird viel zu selten gespannt, so dass die Story an Reiz verliert. Das Klettern wirkt immer noch zu leicht. Die coolen Doppelklingen sind viel zu mächtig und entwerten das restliche Waffenrepertoire. Dennoch kann man Ezio natürlich auch am PC empfehlen: Die Kämpfe, das Klettern und das Meucheln haben zwar einiges ihrer Erstfaszination verloren, machen aber Spaß. Es ist immer noch und immer wieder schön, einen Turm zu erklimmen und sich am überzeugenden Design der italienischen Renaissance zu erfreuen. Zu schade, dass die Städte im Zusammenspiel mit der Akustik bis auf wenige Ausnahmen mehr Charakter zeigen als die Figuren. Assassin’s Creed II teilt das Schicksal vieler Filme, die als Mittelteil einer Trilogie erscheinen: Ambitioniert und unterhaltsam, aber letztlich nicht mehr als ein Übergang, der sich nicht all zu weit vom Vorgänger entfernt und gerade mal das Nötigste tut, um den hoffentlich dramatischen Höhepunkt vorzubereiten.

Wertung

PC
PC

Dank optimierter Kulisse und Integration der Download-Inhalte die Königsversion von Ezios Abenteuern. Allerdings gibt es weiterhin KI- und Atmosphäre-Defizite.

Anzeige: Assassin's Creed 2 [AT] (uncut) kaufen bei Amazon logo

Die mit „Anzeige“ oder einem Einkaufswagen 🛒 gekennzeichneten Links sind sogenannte Affiliate-Links. Die verlinkten Angebote stammen nicht vom Verlag. Wenn ihr auf so einen Affiliate-Link klickt und über diesen Link einkauft, erhält die FUNKE Digital GmbH eine Provision von dem betreffenden Online-Shop. Für euch als Nutzer*innen verändert sich der Preis nicht, es entstehen für euch keine zusätzlichen Kosten. Die Einnahmen tragen dazu bei, euch hochwertigen, unterhaltenden Journalismus kostenfrei anbieten zu können.