Dabei gibt es durchaus gute Ideen wie Gespräche unter den Mitgliedern in Ichibans Gruppe, über die man die Beziehung der Figuren festigt. Auch wenn sie zusammen essen gehen, um ihre Gesundheit wiederherzustellen, und man die richtigen Menüs zusammenstellt, wechseln sie ein paar Worte, während man in einer Bar, die als Stützpunkt dient, kurze Geschichten mit ihnen erlebt und beides ebenfalls ihren Zusammenhalt stärkt. Doch selbst diese halbwegs wichtigen Erzählungen werden fast ausschließlich am Tresen diktiert. Dritte Personen betreten zufällig genau in diesen Augenblicken das Haus oder man wird für ein paar Sekunden an einen anderen Schauplatz teleportiert, wo mal eben langjährige Handlungsstränge aufgelöst werden. Das ist vor allem in dieser Frequenz schlicht hanebüchen. Warum begegnet man manchen Figuren nicht wenigstens zufällig beim Erkunden der Stadt? Wieso hängen keine interessante Nebenmissionen an den Geschichten der Begleiter?
Wenn Freunde zuschlagen
Ach, und was hat es mit Kasugas Freunden überhaupt auf sich? Wie gesagt: Maximal drei sind ständig an seiner Seite und schlagen zu, wenn er auf herumstreunende Taugenichtse trifft oder im Rahmen der Handlung diversen Mafiosi eine Lektion erteilt. Schließlich prügelt man nicht mehr solo, sondern befehligt im Rundenkampf alle Figuren selbst. Jede einzelne führt ihre Aktion dann sofort aus und wartet anschließend die Handlung des folgenden Gegners oder Gefährten ab. Diese Reihenfolge wird wie üblich von einem dafür verantwortlichen Charakterwert beeinflusst.
Bewegen muss man die Haudegen nicht. Man wählt lediglich aus, ob sie normal zuschlagen, ob sie einen Gegenstand nutzen, um z.B. Gesundheit wiederherzustellen oder Granaten zu werfen, oder ob sie eine ihrer zahlreichen Fähigkeiten einsetzen. Dazu zählen mächtige Angriffe, die mal einzelne Feinde treffen, mal mehrere erwischen oder bei denen verschiedene Gruppenmitglieder gemeinsam zuschlagen. Damit solche gemeinsamen Attacken möglich sind, muss die Beziehung der Figuren ein bestimmtes Level erreicht haben. Alle weiteren Aktionen sowie passive Verstärker erhalten sie schrittweise durch das Erreichen neuer Charakterstufen.
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Hinzu kommen Kämpfer, die man für etwas Geld engagiert, damit sie Schaden verursachen bzw. Statusveränderungen auslösen. Denn auch das gibt es und ist wichtig, weil Freund und Feind dadurch mitunter lange außer Gefecht gesetzt werden – mal ganz davon abgesehen, dass es ausgesprochen lustig ist, wenn drei Feinde so von einer Frau bezirzt werden, dass sie mit Herzchen über dem Kopf tatenlos am Fleck stehen.
Runden-Taktik mit Echtzeit
Und hossa, dieses neue Kampfsystem ist klasse! So sehr mich das profane Ablaufen Yokohamas ärgert, so viel Spaß habe ich am häufigen Kämpfen. Zumal Straßenzüge mit schwachen Gangstern später auch mit stärkeren Gaunern gefüllt werden, sodass man sich nie langweilt. Trifft man dennoch auf Kanonenfutter, schaltet man eine praktische Automatik ein, um dabei zuzusehen, wie Kasuga & Co. kurzen Prozess mit dem Gesindel machen.