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Wargame: Red Dragon (Taktik & Strategie) – Zurück an die Front

In Wargame: Red Dragon wird Ostasien zum Kriegsschauplatz – diesmal inklusive Schiffe und Seeschlachten. Ob der dritte Ableger der Strategie-Reihe von Eugen Systems mehr ist als ein Add-On, zeigt der Test.

© Eugen Systems / Focus Home

Allerdings gibt es auch hier alte Probleme: Die Schlachten sind immer noch simple Gefechte gegen die KI, bei denen mit den gleichen Siegbedingungen gekämpft wird wie im Multiplayer. Das führt zu absurden Situationen wie dem Rückzug ganzer Bataillone, wenn zehn wertvolle Panzer der KI zerstört und damit die Punktegrenze erreicht wurde – obwohl meine Truppen eigentlich kurz vor der Vernichtung stehen. Ebenso werden Gefechte in diesem Moment einfach abgebrochen,  auch wenn vielleicht gerade der tödliche Luftangriff unterwegs ist. Das wirkt nach wie vor albern und unrealistisch. Hier wären variable Ziele oder Vernichtungsschlachten besser gewesen.

Abwechslungsarme Kämpfe

Zudem kommt die Abwechslung immer noch zu kurz: Zwar ist ein Unentschieden seltener als im Vorgänger, aber man kämpft trotzdem sehr oft auf immer den gleichen Karten – die zudem immer wieder in den Urzustand zurückgesetzt werden. So habe ich bei der Verteidigung von Busan in fünf Runden fünf mal die gleiche Schlacht geschlagen, bei der ein Dorf jedes mal fast vollständig ausradiert wurde, aber im  nächsten Gefecht wie durch Zauberhand wieder aufgebaut war. Hier hätte man mehr Arbeit investieren müssen, um die Schlachtfelder abwechslungsreicher zu gestalten.
 

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Natürlich sind auch Flugzeuge wieder mit von der Partie. © 4P/Screenshot

Ebenfalls ärgerlich: Die KI geht auf der Kampagnenkarte zwar recht geschickt vor, tendiert im Gefecht aber dazu wertvolle Einheiten etwas zu schnell zu verheizen. Oft werden Panzer nicht effektiv genug mit Luftabwehr geschützt oder über Brücken und enge Straßen im Gänsemarsch ins Verderben geschickt. Zwar gerät man dank teilweise recht geschickter Flankenmanöver und gezielter Angriffe auf Schwachstellen unter Druck, insgesamt ist die KI aber zu leicht auszurechnen – zumal sie zumindest in „Busan Pocket“ keine Antwort auf Bombardements mit Schiffen finden kann.