Veröffentlicht inTests

Vector 36 (Rennspiel) – WipEout auf dem Mars

So müssen sich die ersten Rennfahrer gefühlt haben: Anstatt im Rahmen abgesteckter Regelwerke kontrollierte Wettbewerbe auszutragen, haben sie eine möglichst starke Maschine in ein möglichst leichtes Gehäuse geschraubt und mal getestet, ob man ein solches Geschoss mit handelsüblichen Reifen überhaupt auf der Straße halten kann. Genau diesen Nervkitzel fängt Vector 36 hervorragend ein! Den Frust, nachdem der Schuss ins Blaue mal wieder danebenging, allerdings auch.

© Red River Studio /

Rallye auf Luftkissen

Dafür ist natürlich auch die überzeugende Physik verantwortlich, denn in Vector 36 schwebt man nicht wie in WipEout oder anderen Arcade-Racern. Mit dem Steuern von Straßenfahrzeugen ist es schon gar nicht vergleichbar. Vielmehr dauert es hier eine ganze Weile, bis voller Schub auch Höchstgeschwindigkeit bedeutet. Das wird vor allem beim Fliegen durch Kurven deutlich, wenn der Gleiter aufgrund der Gewichtsverlagerung nach außen kippt, während man ständig in die Kurve beschleunigt.

Besonders in Höhlen oder Schluchten bedarf es Übung, bevor man sie in Anbetracht der verzögerten Reaktionen nicht nur sicher, sondern auch schnell durchquert. Gewinnt man zu viel Höhe, kann man den Schweber außerdem nicht mehr lenken, das sollte man also tunlichst vermeiden – was über plötzlich abfallendem Gelände gar nicht so einfach ist. Damit man weder durch den Verlust des Antriebs noch Kollisionen ins Torkeln gerät, rast man also am besten in niedriger Höhe über den roten Planeten, muss dann aber höllisch aufpassen nicht den Boden zu touchieren.

Geisterflieger

Das gilt nicht nur mit Blick auf die Platzierung, sondern sollte schon des Geldes wegen ein Ansporn sein. Die Reparatur eines zerstörten Fliegers ist nämlich teuer. Zum Glück explodieren die Geschosse aber auch nach heftigen Zusammenstößen selten. Kleine Drohnen schrauben sogar verlorene Teile wieder an, wenn man das Rennen unterbricht (und ein Fehler nicht dafür sorgt, dass die Drohnen mitsamt den abgefallenen Teilen tatenlos neben dem Gleiter versacken). Auf Reparaturplattformen lässt man beschädigte Teile nicht zuletzt reparieren und füllt den Tank auf – in Langstreckenrennen ist das

[GUI_STATICIMAGE(setid=81446,id=92540145)]
Leider dauert es viel zu lange, bis man alle Einzelheiten des Zusammenbaus verstanden hat. © 4P/Screenshot

oft unerlässlich. Auch gut: Zwischen den Rennen eines Turniers darf man in der Garage schrauben und justieren.

Natürlich sollte man stets darauf bedacht sein, Geld für neue Teile und Gleiter einzuheimsen. Dem Spiel mag eine stringente Karriere fehlen, dafür hat man stets die Wahl aus zahlreichen Wettbewerben und Einzelrennen. Die theoretische Leistung des gewählten Fliegers bestimmt dabei, an welchen Turnieren man teilnehmen darf. Unterschiedliche Setups sind also unerlässlich und dürfen gespeichert werden.

Im Wettstreit mit anderen Spielern geht man schließlich für weltweite Ranglisten an den Start oder schnappt sich die Aufzeichnung des schnellsten Umlaufs eines beliebigen Spielers, um ihn oder sie quasi im direkten Fernduell zu schlagen.