Glanzlichter
Unreal begeisterte Spielerscharen und Fachpresse vor vier Jahren vor allem mit brillanter Optik. Seitdem ist zwar viel Zeit vergangen, aber auch der Nachfolger schafft locker den Sprung über die Grafik-Hürde.
Neben den schon erwähnten Landschaften sind vor allem die Figuren eine Augenweide: die detaillierten 3D-Modelle wurden wunderbar texturiert und weich animiert; die Gesichter zeigen eine ausdrucksstarke Mimik und die Lippen bewegen sich synchron zur Sprachausgabe.
Natürlich kommen auch die Effekte nicht zu kurz – flackernde Lampen, gleißendes Waffenfeuer, echte Spiegelungen, weich animiertes Wasser und realistischer Schattenwurf lassen den Grafikchip dampfen. Und das ist immer noch nicht alles: naturgetreue Wettereffekte (Schnee, Regen, Nebel etc.) stören die Sicht, bei Nachteinsätzen illuminieren Scheinwerfer und Gewehrfeuer die Umgebung – da verzeiht man gerne Aidas etwas merkwürdige Frisur.
__NEWCOL__
Natürlich hat all die Pracht Ihren Preis. Neben dem schon genannten RAM-Hunger verlangt das Spiel für volle Details auch einen Prozessor mit idealerweise mindestens 2 GHz sowie eine GeForce 3-Karte. Natürlich funktioniert Unreal 2 auch mit weniger Grafikpower, aber dann müssen die Details derart zurückgeschraubt werden, dass die Faszination ein wenig flöten geht.
Genau so wie die Optik war auch der Sound ein klares Highlight beim Vorgänger. Da kann das Frischfleisch nicht ganz mithalten, auch wenn die Akustik auf hohem Niveau spielt: die Waffeneffekte wummern dick, die Levels sind mit atmosphärischen Klängen angereichert. Die Musik ist stets präsent, aber nie wirklich auffällig – nur in aufregenden Momenten wird sie merklich hektischer.
Dafür ist die Sprachausgabe der englischen Version um so gelungener, besonders die Dialoge zwischen John und Aida bzw. John und Dr. Meyer (einem zu rettenden Wissenschaftler) triefen vor bitterbösem Sarkasmus und heizen die Atmosphäre gehörig an.